Weniger Insolvenzen, aber mehr Schulden
Die Insolvenzstatistik für den Bezirk wird von drei großen Insolvenzen dominiert.
BEZIRK (ven). Das Jahr 2014 sorgte wirtschaftlich in Spittal für eher schlechte Stimmung. Ist die Zahl der Insolvenzen insgesamt zurückgegangen, hat sich der Schuldenberg insgesamt jedoch erhöht. Drei der größten Firmenpleiten Kärntens spielten sich im Bezirk ab.
Weniger Insolvenzen
Insgesamt 37 Insolvenzen - davon 23 eröffnete und 14 nicht eröffnete Verfahren - meldet der KSV1870 Klagenfurt für den Bezirk Spittal. "Das sind um sieben Fälle oder 16 Prozent weniger Firmenzusammenbrüche als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, so die KSV1870-Leiterin Barbara Wieshler-Hofer.
Mehr Schulden
Der Schuldenberg ist jedoch angewachsen. "Von 27,9 Millionen Euro im Vorjahr auf 115,5 Millionen Euro. Das liegt oft an einzelnen Großverfahren", so Wiesler-Hofer, die damit auf die Pleiten von Peter Kaßmannhuber (45,6 Millionen Euro), Stefan Mick (42,7 Millionen) und S-K-M electronics (9,2 Millionen Euro) verweist.
Baubranche betroffen
Die am stärksten betroffenen Branchen sind die Bauwirtschaft, das Gastgewerbe und die unternehmensbezogenen Dienstleistungen. "Insgesamt 167 Dienstnehmer waren betroffen. Das ist 2013 gegenüber ein Rückgang von fast 40 Prozent", erklärt Wiesler-Hofer. "2014 wurden deutlich kleinere Unternehmen in die Insolvenz gezwungen, als es noch vor einem jahr war. Durchschnittlich waren 2014 sieben Dienstnehmer pro Verfahren betroffen, im Vorjahr waren es zehn.
Der Trend der ersten drei Quartale 2014 hat sich auch im vierten Quartal fortgesetzt. Die Fälle seien kleiner, es seien mehr „Kleinst- und Kleinbetriebe“ betroffen.
Keine Trendwende
Insgesamt sei das Jahr 2014 ein insolvenzseitig "zufriedenstellendes Jahr für die Wirtschaft in Kärnten" gewesen, so Wiesler-Hofer. "Allerdings darf diese Entwicklung nicht zum Schluss verleiten, dass das jetzt schon eine nachhaltige Trendwende darstellen würde. Insolvenzen laufen erfahrungsgemäß der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung 6-12 Monate hinterher. Daher darf mittelfristig mit einem weiteren Rückgang nicht gerechnet werden“, schließt die KSV1870-Leiterin.
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