Ensemble Porcia: 100 Kostüme für die Spielsaison
Im Atelier von Daphne Katzinger und Gertrude Mascheßnig-Haberl geht es rund: Sie fertigen die Kostüme für das Komödien-Ensemble.
SPITTAL (ven). Emsig wird derzeit gearbeitet im alten Gabor-Areal, wo das Ensemble Porcia ständigen Unterschlupf gefunden hat. Der Theaterwagen ist bereits unterwegs, für die restlichen Produktionen wird derzeit noch alles vorbereitet. Besonders viel zu tun haben derzeit Kostümbildnerin Daphne Katzinger und Schneidermeisterin Gertrude Mascheßnig-Haberl.
Halbes Jahr vor Probenstart
Katzinger beginnt, sich über die aktuellen Stücke einzulesen und bespricht sich auch mit der Regie. "Die Kostüme müssen ja auch mit dem Bühnenkonzept zusammenpassen. Es soll ein ästhetisches Gesamtbild ergeben", erklärt sie. Ein halbes Jahr vor Probenstart beginnt die intensive Arbeitsphase von Katzinger und Mascheßnig-Haberl, die in ihrem Atelier die von Katzinger gezeichneten Kostüme anfertigt. Dabei hat sie alle Hände voll zu tun, in der diesjährigen Spielsaison werden rund 100 Kostüme angefertigt. 80 davon hat Katzinger vorher gezeichnet, einige kann man auch aus dem vorhandenen Fundus zusammenstellen. "Die Outfits werden natürlich auf die jeweiligen Schauspieler angepasst", so Mascheßnig-Haberl, die gerade dabei ist, Susanne Altschul einzukleiden.
Kein Zuckerschlecken
Bei Unmengen von spezieller Watte - damit die nostalgischen Kleider auch genug Bausch und Pomp bekommen - kommen die Schauspieler oft auch ins Schwitzen. Hilft alles nichts, da müssen sie durch. Mascheßnig-Haberl ist seit 27 Jahren beim Ensemble Porcia dabei, sie hat laut eigenen Angaben "unzählige Kostüme in unzähligen Stunden geschneidert. Einmal sogar drei Tage mit zwei Nächten durchgehend". Natürlich bespricht sie mit Katzinger im Vorfeld auch die Machbarkeit und Interpretation von Katzingers Zeichnungen. Zur Schneiderei gehört auch, dass man teilweise auch Schuhe einfärbt, um sie passend zum Kostüm zu machen.
33 Kostüme für Sommernachtstraum
Dabei sind Entwurf und Realität oft zwei verschiedene Dinge, denn die Kostüme müssen oft noch während der Anprobe optimiert werden. Natürlich spricht hier auch die Regie noch mit, der Darsteller in punkto Bewegungsfreiheit. "Das Spiel ist natürlich das wichtigste! Für unser Hauptstück - den Sommernachtstraum - haben wir insgesamt 33 Kostüme gefertigt", so Katzinger. Welche Kostüme das genau sind, wird noch nicht verraten, das Publikum darf also noch gespannt sein.
Warten, bis etwas reißt
Nach der Premiere sollte die eigentlich Arbeit für das Team getan sein. Aber: "Da warte ich oft nur mehr, bis etwas passiert, bis etwas reißt", schmunzelt Mascheßnig-Haberl. So springt sie dann sozusagen als "Kostüm-Feuerwehr" ein und rettet die Kleidung.
Zu den Personen:
Schneidermeisterin
Name: Gertrude Mascheßnig-Haberl
Geburtstag: 17. März
Wohnort: Klagenfurt am Wörthersee
Beim ensemble:porcia seit: 27 Jahren
Funktion im ensemble: Schneidermeisterin
Lieblingskostüm und in welchem Stück: Hippolyta (Sommernachtstraum)
Größte Herausforderung im Beruf: Die Wünsche meiner Kunden zu ihrer
Zufriedenheit umzusetzen
Hobbys: Mein Beruf
Lebensmotto: Lerne aus der Vergangenheit, Träume von der Zukunft, Lebe in
der Gegenwart !!
Vorbilder: Vivienne Westwood
Ich wünsche mir für die Spielsaison, dass...: alles glatt geht und gut besucht
wird.
Kostümbildnerin
Name: A. Daphne Katzinger
Geburtstag: 3. März 1982
Wohnort: Linz
Beim ensemble:porcia seit: 2015
Funktion im ensemble: Kostümbildnerin
Lieblingskostüm und in welchem Stück: Das Schaf in "Der kleine Prinz" (2015)
Größte Herausforderung im Beruf: Mich und andere zufriedenzustellen
Hobbys: Musik, DJing, Ukulele, Rennradfahren
Lebensmotto: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es
Vorbilder: Starke Frauen
Ich wünsche mir für die Spielsaison, dass..: Ganz viele Besucher mit uns gemeinsam die Früchte unserer Arbeit bewundern und verzaubert werden
Diese Aktion ist beendet.
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