"Maximilian Schell war besonders"
Simone Ronacher über die heurigen Kulturgastspiele und Künstler, die ihr besonders in Erinnerung geblieben sind.
BAD KLEINKIRCHHEIM (ven). Im Thermenhotel Ronacher finden erneut die Kulturgastspiele statt. Die WOCHE sprach mit Hausherrin Simone Ronacher über den Veranstaltungsreigen, der mit Stars wie Peter Weck, Adele Neuhauser, Friedrich von Thun oder auch Heike Makatsch aufwartet.
WOCHE: Seit wann genau gibt es die Kulturgastspiele, wie und wer kam auf die Idee dazu?
SIMONE RONACHER: Als Gastgeberin im Schlosswirt in Anif hatte ich eine enge Beziehung zu den Salzburger Festspielen, und so eine besondere Liebe zu Kunst und Kultur entwickelt. Gastfreundschaft wurde mir von meiner Mutter Johanna Maier schon in Kindertagen mit auf den Weg gegeben. In Interaktion mit den Künstlern war es mir wichtig, Kunst als Ganzes ins Ronacher zu holen. Gemeinsam mit Günther Beelitz, meinem geschätzten Freund, Wahl-Bad Kleinkirchheimer und Intendanten-Legende, entwickelte sich über die Jahre Großartiges, und die Kulturgastspiele sind zur festen Größe in der Kärntner Kulturlandschaft geworden.
Ein Thermenhotel ist ja nun keine übliche Location für kulturelle Veranstaltungen...
Ja, aber genau das macht es aus. Die Gäste können vom belebenden Thermalwasser, der besonderen Liebe zur guten Küche, sowie den Geist und die Seele mit kulturellen Abenden stärken. Das Besondere ist auch, dass die Künstler alle ein paar Tage mit ihren Familien im Ronacher sind, sodaß man seinen Bühnenliebling als Hotelgast auch während der Urlaubstage privat und persönlich kennenlernen kann. Viele der Künstler schließen dann auch mit dem einen oder anderen Gast Freundschaften.
Wie erfolgt die Auswahl der Künstler?
Mein enger Freund und Kulturintendant Günther Beelitz und ich haben über die vielen Jahre auch sehr enge Freundschaften mit den Künstlern geschlossen und versuchen so unser Publikum und die Hotelgäste mit tollen Programmen zu überraschen.
Hat schon einmal jemand im allerletzten Moment abgesagt? Wie reagiert man da?
Nur einmal. Tobias Moretti, der damals mit seinem Bruder Gregor Bloéb die Rallye Paris-Dakar gefahren ist, hatte sich verletzt und musste im letzten Augenblick absagen. Da habe ich unseren lieben Freund und Stammgast Werner Schneyder angerufen, und er ist gleich eingesprungen. Die Jahre danach begeisterte Tobias Moretti bereits zwei Mal bei den Kulturgastspielen.
Wer hatte die meisten „Allüren“ beim Aufenthalt? Oder waren es bisher eher „angenehme“ Gäste?
All diese Künstler sind wunderbare Menschen, die in sich ruhen, und es gar nicht nötig haben, Starallüren zu zeigen.
Welcher Künstler hat bei Ihnen am meisten Eindruck hinterlassen und warum? An wen erinnern Sie sich sehr gerne zurück bzw. verbindet Sie etwas besonderes?
Ich bin mit allen sehr verbunden. Doch die Begegnung mit Maximilian Schell war besonders. Unsere Kinder waren dann auch die Blumenmädchen bei seiner Hochzeit und auch die Hochzeitsreise war im Ronacher geplant. Ich haben viel von ihm gelernt. Er war ein sehr kluger Mann.
Welche Künstler werden heuer bei Ihnen zu Gast sein?
Es werden Peter Weck, Adele Neuhauser, Friedrich von Thun, Heike Makatsch, Harald Krassnitzer, Fritz Karl, und viele mehr zu sehen sein.
Woher kommt ihr Publikum? Buchen einige extra einen Aufenthalt, nur um einen Künstler zu sehen? Bzw. ist die Anfrage dann besonders hoch?
Für viele Hausgäste ist der Oktober durch das Kulturprogramm zum fixen Termin in der jährlichen Urlaubsplanung geworden. Auch viele Einheimische genießen die Festspielabende, in besonderer Kombination mit dem vorhergehenden Abendessen bei uns im Haus. Ein besonderes Highlight ist auch das „Meet & Greet“ mit dem Bühnenliebling an der Hotelbar.
Wer ist bei Ihnen eher der Kultur zugetan? Sie oder ihr Mann?
Wir beide interessieren uns sehr für Kunst. Wir waren heuer schon zweimal auf der Bienale in Venedig.
Was sagt Ihnen persönlich mehr zu? Musik, Literatur oder eher Bühne, Kabarett oder eher Nachdenkliches??
Gutes Kabarett mag ich besonders gerne, denn heutzutage kann gar nicht genug Humor versprüht werden. Viktor Gernot, unser Ronacher Stammgast, hat das auch schon mehrere Male bei den Kulturgastspielen bewiesen.
Welches Buch liegt derzeit auf Ihrem Nachttisch?
Unsere kleine Tochter liebt es, bei uns einzuschlafen. Darum liegen meist Kinderbücher zum Vorlesen für Marie auf meinem Nachttisch.
Zum Programm:
Peter Weck
Samstag, 30. September 2017
„War's das?"
Die Schauspiel-Legende blickt schonungslos, pointiert und mit unvergleichlichem Humor auf sein Leben auf und hinter der Bühne zurück.
Adele Neuhauser
Montag, 2. Oktober 2017
„Ich war mein größter Feind"
Die „Tatort“-Kommissarin und renommierte Schauspielerin erzählt ihre ganz persönliche Geschichte – voller Glück und Mut, aber auch voller schwerer Entscheidungen.
Anna Schudt & Moritz Führmann
Samstag, 7. Oktober 2017
„Joseph und seine Brüder"
Die „Tatort“-Kommissarin und der Bühnenstar machen die Verse von Thomas Mann lebendig.
Am Klavier: Klaus-Lother Peters.
Andreas Martin Hofmeir
Dienstag, 10. Oktober 2017
„Kein Aufwand! Teil 2“
Der Tubist und Kabarettist erzählt skurrile und wahre Geschichten aus seinem Leben.
An Gitarre, Akkordeon und Ukulele: André Schwager.
Friedrich von Thun
Samstag, 14. Oktober 2017
„Der alte Mann und das Meer“
Die großartige Erzählung von Ernest Hemingway trifft auf einen der versiertesten Erzähler.
Am Flügel: Max Neissendorfer.
String of Pearls - Julia von Miller & Partnerinnen
Dienstag, 17. Oktober 2017
„Mütterdämmerung“
Die Kult-Frauencombo ist wieder da: Julia von Miller, Ruth Kirchner, Ricarda Kinnen und Beatrice Kahl verzücken mit einmaliger Musikalität und Improvisationskunst.
Heio von Stetten
Sonntag, 22. Oktober 2017
„Das große Sagenbuch des klassischen Altertums“
Der Fernsehstar zaubert die großen Sagengestalten – neu interpretiert von Michael Köhlmeier – auf die Bühne.
Maria Happel
Dienstag, 24. Oktober 2017
„Bloß nix schweres“
Die Kammerschauspielerin erzählt facettenreich, komisch und mit viel Musik nicht ganz alltägliche Geschichten aus ihrem Leben und aus dem Theater.
Heike Makatsch
Donnerstag, 26. Oktober 2017
„Rimini"
Die international gefeierte Schauspielerin widmet sich dem Erstlingswerk der renommierten Drehbuchautorin Sonja Heiss. Meisterhaft und mit viel Humor.
Harald Krassnitzer
Samstag, 28. Oktober 2017
„Wer wir waren"
Der „Tatort“-Kommissar und Film-Star erinnert mit der Zukunftsrede von Roger Willemsen eindringlich und nachdenklich an den großen Intellektuellen.
Fritz Karl
Montag, 30. Oktober 2017
„Der Mond schlug grad halb acht“
Der Schauspiel-Star holt in einer musikalischen Lesung die Größen der Wiener Literatur auf die Bühne: von Alfred Polgar bis Peter Hammerschlag.
Karten:
Für Übernachtungsgäste: im Nächtigungstarif inkludiert
Mindestaufenthalt bei folgenden Künstlern für '"Das Ronacher" Hotelgäste:
2 Nächte: Peter Weck am 30. September 2017
3 Nächte: Heike Makatsch am 26. Oktober 2017 & Harald Krassnitzer am 28. Oktober 2017
Mindestaufenthalt bei folgenden Künstlern für Hotel "Die Post" Hotelgäste:
3 Nächte: Peter Weck am 30. September 2017
4 Nächte: Heike Makatsch am 26. Oktober 2017 & Harald Krassnitzer am 28. Oktober 2017
Für Tagesgäste: Restkarten nach Verfügbarkeit
Vorverkauf: 35 Euro
Abendkassa: 45 Euro
Folgende Künstler sind ausschließlich mit Hauben-Verwöhn-Menü & Karte buchbar:
Peter Weck, Friedrich von Thun, Heike Makatsch und Harald Krassnitzer
Kartenreservierungen an der Hotelrezeption oder per
Telefon: +43 4240 282
Fax: 0043 4240 282 606
E-Mail: hotel@ronacher.com
Beginn: 20.30 Uhr, Einlass ab 20 Uhr
Anschließend Meet and Greet mit den Künstlern in der Bar-Lounge.
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