Langzeitmonitoring wird im Nationalpark eingerichtet
Bundesländerübergreifende Forschung wird gestärkt.
WINKLERN. Neues gibt es im Nationalpark Hohe Tauern: Nach intensiver Vorbereitung in den Jahren 2014 und 2015 beginnt nun die Einrichtung eines disziplinenübergreifenden Langzeitmonitorings, welches in Zukunft wertvolle Daten über die Klimaveränderung und deren Auswirkungen auf den Lebensraum Nationalpark Hohe Tauern liefern wird.
Bedeutender Forschungsraum
Im Rahmen der 20. Sitzung des Nationalparkrates Hohe Tauern in Winklern stellte der Nationalpark Hohe Tauern länderübergreifend zukunftsrichtende Weichen im Bereich Forschung & Wissenschaft. „Der Nationalpark Hohe Tauern soll als Ort der Forschung, insbesondere der Freilandforschung und Schutzgebietsforschung gestärkt und attraktiviert werden. Der Nationalpark positioniert sich als national und international bedeutender Forschungsraum“, so der Kärntner Landesrat Christian Ragger, als derzeitiger Vorsitzender des Nationalparkrates Hohe Tauern. Leopold Füreder von der Universität Innsbruck und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Nationalparks Hohe Tauern spricht von einer neuen Ära in der Wissenschaft des Parks.
Gesammelte Daten werden verglichen
Bereits im Sommer 2015 trafen sich namhafte Wissenschaftler von den Universitäten Basel, Salzburg, Innsbruck und Graz, um nach mehreren Workshops die Untersuchungsgebiete im Nationalpark für die Forschungsthemen, Botanik, Pflanzenphysiologie, Bodenbiologie, Zoologie und Gewässer in der Natur abzugrenzen. Die gewonnenen Erkenntnisse, werden disziplinenübergreifend aufgearbeitet und sollen – vergleichbar einer Wetterstation – wertvolle Daten liefern. Als Referenzgebiete sollen Forschungsflächen im Kärntner Seebachtal, im Salzburger Untersulzbachtal und im Osttiroler Innergschlöß ausgewählt werden.
Neuer Job geschaffen
„Wir sind uns bewusst, eine große und über einen längeren Zeitraum andauernde Aufgabe in die Hand genommen zu haben, welche auch eine solide finanzielle Ausstattung und personell intensive Betreuung benötigt. Die Gelder sollen über EU-Finanzierung aufgestockt werden und es wird auch eine neue Stelle eine(s)r Forschungsmitarbeiter(s)in im Nationalparkrat geschaffen, da für ein so großes Projekt die personellen Kapazitäten derzeit nicht ausreichen“, so Landesrat Ragger.
28 Projekte 2015
Die Kärntner Landesrat zog gemeinsam mit Bundesvertreter Günter Liebel, Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe und Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler im Rahmen der Ratssitzung auch eine positive Bilanz über die Leistungen im Jahr 2015, wo an insgesamt 28 länderübergreifende Projekten gearbeitet wurde.
Projekte fortgeführt
Mit einem Gesamtbudget von rund einer Million Euro für länderübergreifende Projekte werden auch 2016 wieder wichtige länderübergreifende Maßnahmen für das Schutzgebiet fortgeführt bzw. umgesetzt werden können. Die Einnahmen hierfür fließen aus Zuwendungen von Bundes- und Ländermitteln aber auch aus EU-Mitteln.
Großes Gremium
Der Nationalparkrat als höchstes Entscheidungsgremium im Nationalpark Hohe Tauern, dessen Aufgaben seit 1994 mit Staatsvertrag zwischen der Republik Österreich und den Bundesländern Kärnten, Salzburg und Tirol festgelegt sind, besteht aus vier stimmberechtigten Mitgliedern, dem Umweltminister und den drei für den Nationalpark in den drei Bundesländern ressortzuständigen Mitgliedern der Landesregierungen. Alle zwei Jahre wechselt die Vorsitzführung unter den Landespolitikern. Darüber hinaus sind je drei Vertreter der Gemeinden, der Grundei-gentümer, des Naturschutzes und der zuständigen Fachabteilungen der Landesregierungen beratend involviert.
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