St. Pölten
11.000 Besucher bei Domplatz-Eröffnung, Kritik bleibt
Der Domplatz sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Aufsehen: positiv aber auch viel Kritik musste die Stadt einstecken. Doch dieses Wochenende wurde der Domplatz mit einem tollen Programm eröffnet. So kann man erahnen, wie es künftig auf diesem Platz der Begegnung, unteranderem aussehen könnte. Die Kritik bleibt trotzdem nicht aus. FPÖ und ÖVP nicht bei Eröffnung dabei.
ST. PÖLTEN. Die Besucher genossen am Freitag und Samstag die Konzerte des Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Luskascher, Josh und Pizzerra & Jaus. Am Sonntag folgte das feierliche Hochamt im Dom sowie der Auftakt des Festivals Musica Sacra.
Ein voller Erfolg
"11.000 Menschen haben hier an zwei Tagen ein ausgelassenes Fest gefeiert, es mussten keine Ausschreitungen verzeichnet werden. Ich danke allen Beteiligten - von Feuerwehr, Rettung und Polizei bis hin zu den professionellen Partnern der eingebundenen Firmen und Institutionen sowie meinem gesamten Team - für diesen reibungslosen Ablauf. Das Fest war ein voller Erfolg", so der St. Pöltner Eventprofi Michael Bachel. Auch Bürgermeister Matthias Stadler zeigt sich erfreut:
"Der neue Domplatz konnte erstmals zeigen, was er kann. Wir werden hier noch viele gemeinsame Feste feiern. Was kann er? Was wird hier stattfinden? Welche Möglichkeiten sind hier? Es wird Gastronomie geben, es wird auch hier Möblierung geben, all das wird in den nächsten Monaten folgen. Es wird auch den Markt weitergeben“,
so der Bürgermeister. "Dieses Wochenende steht ganz im Zeichen der tollen Zusammenarbeit zwischen der Landeshauptstadt St. Pölten, dem Land Niederösterreich und der Diözese St. Pölten“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Eröffnungsfeier.
FPÖ und ÖVP nicht bei Eröffnung dabei
Die FPÖ St. Pölten nahm an der Eröffnung des neuen Domplatzes nicht teil. "Selbst die Moderatorin Verena Scheitz meinte, dass das einzig Grüne am Platz ihr grünes Kleid sei", stellt Stadtrat Klaus Otzelberger fest. Der FPÖ-Politiker betont weiter:
"Die Fehlplanung am Domplatz gibt Kunden und Geschäftsleuten in der Innenstadt keinen Grund zum Feiern, darum hat die FPÖ als einzige Partei nicht mitgefeiert."
Fragwürdig sei laut Otzelberger auch die Vergabe der Gastronomie Stände am Domplatz, die ohne Ausschreibung und Einladung der gesamten St. Pöltner Gastronomie vergeben wurde.
"Die SPÖ hat bei den Grabungen am Domplatz um Millionenhöhe jahrelang Totengräber gespielt. Nun feiert die SPÖ die Zubetonierung des Domplatzes," ist Stadtrat Klaus Otzelberger entsetzt.
Klubobmann Florian Krumböck (ÖVP) erklärt:
"Das Team der Volkspartei hat die Eröffnungsfeier des Domplatzes bewusst ausgelassen. Das Herzens-Projekt der SPÖ-Stadtregierung war zu keinem Zeitpunkt vom Geist der Zusammenarbeit getragen und herausgekommen ist eine Steinwüste, die keinen Mehrwert für die Innenstadt bietet. Jetzt sind dringend Nachbesserungen gefordert, etwa durch die von uns vorgeschlagenen Klima*Inseln."
Transparent als Erinnerung
Auch die Grünen hatten anlässlich der Eröffnung am Freitag ein zehn Meter langes Transparent als eine Erinnerung, dass der Domplatz noch viel Entwicklungspotential hat, aufgehängt.
"Der Domplatz hat ein unglaubliches Potenzial, ein moderner und gemütlicher Treffpunkt in der Innenstadt zu werden. Sei es, um über den Markt zu bummeln, mit dem Vierbeiner spazieren zu gehen oder sich mit Freunden zu treffen",
so Christina Engel-Unterberger von den St. Pöltner Grünen. "Kaum umgebaut, zeigten die Sommermonate, wovor nicht nur wir, sondern auch viele andere im Vorfeld gewarnt hatten: Die riesige Betonfläche heizt sich auf und wird zur Freiluft-Herdplatte. Leider wurden unsere zahlreichen Anträge und Forderungen nach Begrünung und Beschattung des Domplatzes von der SPÖ ohne mit der Wimper zu zucken und ohne ernsthafte Diskussion abgelehnt, obwohl viele St. Pöltnerinnen und St. Pöltner diese Fehlplanung zu Recht kritisieren, denn keine Stadt würde ein solches Innstadtjuwel derart verschandeln." Aus diesem Grund machte die Partei auf die Notwendigkeit einer Begrünung des Domplatzes aufmerksam. "Gemeinsam mit vielen anderen Menschen werden wir uns so lange für eine zeitgemäße Begrünung des Domplatzes einsetzen, bis sich die verschlossenen Augen und Ohren der Stadtverwaltung öffnen. Wir sind jederzeit zu konstruktiven Gesprächen bereit, damit es bald heißt: Grüne Oase statt Betonwüste", so Engel-Unterberger.
Weitere Statements folgen.
So geht's mit dem Domplatz weiter
Ende September wird am Domplatz ein großes Kunstwerk enthüllt und auch weitere Möblierungselemente sollen in den nächsten Wochen folgen.
Das kostet der neue Domplatz
Die budgetierten Gesamtkosten für den Domplatz (inklusive Möblierung, Steine, Nebelanlage, Beleuchtung, Mistkübel, Rabatte, Bäume etc.) belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro laut GR-Beschluss von 2022 (Exklusive Archäologie).
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