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Appell der Caritas zu Weihnachten: Hören wir unseren Kindern zu

Open2chat – die Online-Plattform von Jugendlichen für Jugendliche | Foto: Caritas/Gleiß
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Nicht nur, aber gerade rund um das Weihnachtsfest, werden für Kinder und Jugendliche persönliche bzw. familiäre Probleme, Konflikte im Freundeskreis oder Überlastungen deutlich sicht- und spürbar. Daher appelliert die Kinder-Psychotherapeutin der Caritas der Diözese St. Pölten, Margit Schmied, gerade in den kommenden Wochen den Kindern zuzuhören und sie mit ihren Sorgen ernst zu nehmen.

ST. PÖLTEN. Familiäre Probleme, wie Streit, Generationenkonflikte, Trennungen, schwierige Patchwork-Situationen, psychische Erkrankungen und Überforderung der Eltern sind, neben schulischen Belastungen, wie Notendruck, überbordender Lernstoff, Mobbing von Mitschüler*innen und auch von Lehrer*innen Themen, die in den Therapien von Kindern und Jugendlichen vorrangig sind. Sie werden von den jungen Klient*innen oft als Ursachen für ihre Probleme, Ängste und Sorgen genannt. Ältere Jugendliche und junge Erwachsene erzählen von enormen Hürden, die sie beim Eintritt ins Studien- bzw. Berufsleben erwarten und denen sie oft nicht gewachsen sind.

Diese Erfahrung machen die Kinder- und Jugendtherapeut*innen der Caritas tagtäglich. Margit Schmied ist in St. Pölten für die Caritas im Rahmen des Angebots der Psychotherapie für Kinder und Jugendliche tätig. Ein Angebot, das für Familien kostenlos in Anspruch genommen werden kann.

„Auch nach der großen Corona-Pandemie, in der vor allem auch die Kinder und Jugendlichen besonders gelitten haben, merken wir eine hohe Belastung und einen enormen Druck bei jungen Menschen.“

schildert Margit Schmied, die für die Caritas in den Beratungsstellen St. Pölten und Lilienfeld tätig ist.

Anonymisiertes Fallbeispiel
Als Leonie, 14 Jahre, noch im Kindergarten war trennten sich ihre Eltern und es gab viel Streit um Alimente, Besuchsrecht und die Erziehung von Leonie. Sie war oft traurig und hatte den Kopf voller negativer Gedanken, Ängste und Sorgen. Manchmal dachte sie daran, nicht mehr leben zu wollen.

In der Folge konnte sie dem Unterricht in der Schule nicht mehr folgen, war unkonzentriert und schrieb schlechte Noten. Sie musste die Klasse wiederholen, verlor ihre alten Freunde und tat sich schwer in der neuen Klasse neue Freunde zu finden. Auch an den Wochenenden bei ihrem Vater, der immer depressiver und schwieriger wurde, fühlte sie sich sehr oft nicht wohl.

Während der Coronazeit fühlte sie sich wohl, weil sie zu Hause sein konnte, nicht zum Vater und in die Schule musste und neue Freunde in der virtuellen Welt fand. So verbringt sie die Nächte vor dem Computer, schafft es morgens nicht aus dem Bett und weigert sich in die Schule zu gehen. Weil der Druck immer größer wird, beginnt Leonie sich selbst zu verletzen, wird immer depressiver und denkt oft darüber nach, ihr Leben zu beenden.

Erst als es ganz schlimm wird, vertraut sie sich ihrer Mutter an, die lange verzweifelt nach leistbarer Hilfe und Unterstützung für ihre Tochter sucht und schlussendlich einen kassenfinanzierten Therapieplatz bei der Caritas bekommt.

Appell der Expertin

Gerade rund um das Weihnachtsfest steigt bei vielen Kindern und Jugendlichen der Druck, es allen recht machen zu wollen. Doch wenn Probleme groß sind und der Schmerz tief sitzt, folgt auf ein besinnliches Fest oft eine emotionale Explosion mit Streit und Konflikt.

Mag (FH) Margit Schmied, MSc Caritas Familienberatung & Psychotherapie/ Kinder-und Jugendtherapie | Foto: Caritas St. Pölten
  • Mag (FH) Margit Schmied, MSc Caritas Familienberatung & Psychotherapie/ Kinder-und Jugendtherapie
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Daher appelliert die Kinder- und Jugend-Therapeutin an alle Eltern, Lehrer*innen und all jene, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben:

„Hören wir den jungen Menschen zu! Nehmen wir ihre Bedürfnisse, Wünsche, Sorgen und Nöte ernst und tragen wir etwas zur Lösung, Entlastung und Veränderung bei! Es liegt in ihrer Verantwortung, die jungen Menschen zu schützen. Sie sind unsere Zukunft.“

Angebote der Caritas für Kinder, Jugendliche und Familien

Ein offenes Ohr findet man einfach und anonym bei der Caritas Familienberatung. Sie berät Einzelne, Paare, Familien und Gruppen bei der Bewältigung schwieriger Lebenssituationen, unterstützt Konflikte selbst bestimmt zu lösen und bietet die Möglichkeit, sich jemanden anzuvertrauen. Für die individuellen Bedürfnisse von Burschen und Männern gibt es das Angebot der Männerberatung. Ergänzende Angebote sind die kostenlose Erstberatung für familien- und scheidungsrechtliche Angelegenheiten an Bezirksgerichten, die Elternberatung vor Scheidung nach §95 Abs. 1a AußStrG, die Elternberatung im Zuge des Eltern-Kind-Passes und die Onlineberatung.

Auch kassenfinanzierte Psychotherapieplätze mit den Schwerpunkten Psychotherapie für Kinder- und Jugendliche und männerspezifische Psychotherapie werden zur Bewältigung belastender Erfahrungen sowie bei der Entwicklung neuer Sichtweisen angeboten.

Die Familienberatung & Psychotherapie der Caritas ist von Mo-Do von 9:00-17:00 Uhr & Fr von 9:00-14:00 Uhr unter der zentralen Nummer 0676 838 44 8384 für eine Terminvereinbarung in den 13 Beratungsstellen in Amstetten, Gmünd, Horn, Krems, Lilienfeld, Mank, Melk, Scheibbs, St. Pölten, Tulln, Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Ybbs und Zwettl erreichbar.

Open2chat – die Online-Plattform von Jugendlichen für Jugendliche
Auf www.open2chat.at haben Jugendliche die Möglichkeit online mit Gleichaltrigen über ihre Sorgen, Fragen und Probleme zu chatten. Ein Online-Angebot von speziell ausgebildeten Jugendlichen für Jugendliche, um sich kostenlos und vor allem anonym auszutauschen und einer anderen Person anzuvertrauen.

Das Winterwunderland in St. Pölten
FH-Magazin future zu New Work
Open2chat – die Online-Plattform von Jugendlichen für Jugendliche | Foto: Caritas/Gleiß
Mag (FH) Margit Schmied, MSc Caritas Familienberatung & Psychotherapie/ Kinder-und Jugendtherapie | Foto: Caritas St. Pölten

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