Unfall, Wildtiere, Verkehr
Aufpassen, wenn das "Wild" kommt
Die stille Gefahr vom Straßenrand: 42 Prozent der Wildunfälle in Österreich passieren in Niederösterreich.
REGION. Man ist mit dem Auto unterwegs und es beginnt zu dämmern. Plötzlich läuft ein Reh über die Fahrbahn. Leider hat man es zu spät gesehen, man konnte nicht mehr abbremsen und erwischt das Tier. Wie ist in so einem Fall zu reagieren? Die Bezirksblätter haben beim Bezirksjägermeister nachgefragt.
Wenn's passiert ist
"Sollte es zu Wildunfällen kommen, müssen die Fahrzeuglenker das Fahrzeug abstellen und die Unfallstelle absichern", erklärt Bezirksjägermeister Johannes Schiesser.
"Nach der Versorgung von verletzten Personen muss die Polizei und im Bedarfsfall die Rettung verständigt werden."
Grundsätzlich müsse jeder Unfall, auch wenn das Tier flüchtet, bei der Polizei gemeldet werden. Diese informiert dann die Jägerschaft.
"Das Tier darf keinesfalls mitgenommen werden. Das gilt für alle Wildtiere."
Sollte es durch den Unfall zur Menschenrettung kommen, sei die Feuerwehr zu alarmieren, informiert Karl Streimelweger von der FF Böheimkirchen. Die Feuerwehr ist auch beteiligt, wenn es um die Freimachung der Verkehrswege geht.
"Kommt es zu einem Wildunfall, empfehlen wir - sofern möglich - unverzüglich die Unfallstelle abzusichern mit Warndreieck und Alarmblinkanlage, Anziehen einer Warnweste, um die eigene Sicherheit herzustellen"
, so Kevin Luger von der FF St. Pölten Stadt.
Richtig reagieren
Instinktiv würde man am liebsten ausweichen, Schiesser rät jedoch davon ab.
"Ein Ausweichmanöver ist bei einem Wildunfall nicht zu empfehlen, denn ein solches ist deutlich riskanter als ein eventueller Zusammenstoß, da die Fluchtreaktion eines Wildtieres nicht vorhersehbar ist."
Im Ernstfall solle stark gebremst werden. Vor allem in der Dämmerung und bei Nacht seien Lichthupe und die eigene Hupe zu empfehlen.
"Im langjährigen Durchschnitt kommen ca. 2.300 Wildtiere im Bezirk St. Pölten durch den Straßenverkehr zu Tode", weiß der Bezirksjägermeister. Besonders betroffen sind Rehe (1.200 Stück), Niederwild – Fasane, Feldhasen, Füchse (1.100 Stück) und Wildschweine (60 Stück)."
Fallwild Verkehr
2015:
Rehwild 1199
Hase 553
Fasan 128
Gesamt: 1880
2020:
Rehwild 1229
Hase 569
Fasan 106
Gesamt: 1904
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