St. Pölten
Bestattungen im Wandel der Zeit (mit Video)
Erfahren Sie, wie sich die Begräbnisse während der Jahrhunderte in St. Pölten verändert haben.
ST. PÖLTEN. Am Ende kommt der Tod. Im letzten Teil unserer Bezirksblätter Mystere Serie widmen wir uns dem Thema Bestattungen und wie sich diese bis in die Jetztzeit verändert haben. Thomas Pulle, Leiter des Stadtmuseums St. Pölten erklärt, was die Menschen am Tod und auch Hinrichtungen fasziniert. "Ein Ergeinis, dass lange im Gedächtnis blieb, wie Aufzeichnungen beweisen, war der Bauernaufstand im 1597", so Pulle. Die Bauern lehnten sich damals gegen die Unterdrückung auf und wurden auf grausame weise hingerichtet. "Die Toten wurden hingerichtet und die Leichen auf einer Erhöhung vor der Stadt aufgehängt. In etwa wo der heutige Stadtwald ist", berichtet er.
Durch die Jahrhunderte
Doch im Mittelalter verlor man nicht nur am Galgen sein Leben, sondern auch die Pest nahm Einzug in die Stadt. Mitte des 18 Jahrhunderts kam es schließlich zu einer Änderung bei der Bestattung, damit nicht zu viele Särge verwendet werden, wurde der Josefinische Sparsarg durch Kaiser Joseph II eingeführt. Dabei wurde der Leichnam in ein Leinentuch gewickelt und in den Sarg gelegt, dieser wurde dann in die Grube hinab gelassen und der Boden des Sarges wurde geöffnet. So viel der Leichnam in das Grab und der Sarg konnte wieder heraufgezogen und weiter verwendet werden. "Ein nachhaltiges Konzept sozusagen", sagt der Stadtmuseums-Leiter. "Doch dieses System kam in Österreich nicht gut an und wurde kurze Zeit später wieder entfernt"
Mehr Prunk und Blumen
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurden die Begräbnisse pompöser und geschmückter. Ein Beispiel von damals: Das Begräbnis von Feuerwehrkommandanten Karl Schneck. "Es gab damals viel Blumenschmuck, große Kerzenständer und die Auszeichnungen wurden vor dem Sarg aufgebahrt", erklärt Pulle. "Die Bestattungen haben sich im Laufe der Zeit stark gewandelt" Der erste Leichenwagen von St. Pölten gab es schließlich im Jahr 1927, davor wurden die Särge mittels Pferdewägen transportiert. Je mehr Geld man hatte, desto pompöser wurde auch das Begräbnis. Auch konnten sich die Hinterbliebenen aussuchen, welches Gewand je nach gewählter Preisklasse die Bestatter tragen werden.
Eine weitere Besonderheit waren Bahrtücher. Thomas Pulle erklärt: "Dies waren Tücher mit edlen Bestickungen und Wappen, die die Verbundenheit mit dem Verstorbenen zeigen sollten." Auch wurden im 20. Jahrhundert die Verstorbenen oftmals noch zuhause für eine Zeit aufgebahrt. Heute sei so etwas unvorstellbar, doch wie sehr hat sich die Bestattung verändert? Thomas Pulle: "Es geht weg von der klassischen Bestattung. Wald- oder auch Urnenbestattungen gewinnen an Bedeutung. Auch hat sich die eigene Einstellung der Menschen dazu geändert." Auch kann man sich den Verblichenen auch schon als Schmuckstück um den Hals hängen oder ins All schießen lassen. "Die Bestattung wird viel differenzierter und offener"
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