Böheimkirchen
Das alte Böheimkirchen
In einer spannenden Zeitreise wird die interessante Geschichte von Böheimkirchen unter die Lupe genommen.
BÖHEIMKIRCHEN. Feuerstein-Faustkeile, Steinbeile und Steinklingen – all dies sind Beweise dafür, dass die Gegend der heutigen Marktgemeinde bereits in der Jungsteinzeit besiedelt war. Dokumente belegen, dass sich wohl im Bereich der Kirche eine Siedlung befand. Der heutige Ortsname könnte außerdem ein Hinweis auf die bereits im 9. Jahrhundert bestehende „Kirche für Böhmen“ sein. Auf diese gehen auch die Anfänge der heutigen Pfarrkirche zurück. Im 11. Jahrhundert war der Name „Peihaimschirchen“ bereits bekannt. „Böheimkirchen ist seit dem 15. Jahrhundert als Markt bezeugt und bekam 1451 durch kaiserliches Privileg eine Jahr- und Wochenmarkt verliehen“, erklärt Pater Jacobus Tisch, welcher sich mit den historischen Hintergründen von Gemeinden beschäftigt.
Ehrwürdige Stätten
Doch nicht nur die Gemeinde selbst, sondern auch die Bauwerke haben eine lange Geschichte. „Die ältesten Gebäude im Markt sind die Pfarrkirche, die Wehrmauer mit dem Wehrturm, die Moarstube im Pfarrhof, das alte Stöckl am Ostende des Marktplatzes und die ehemalige Huberschmiede“, erzählt der Pfarrer. Der älteste noch bestehende Teil der heutigen Pfarrkirche sind der Turm und der Kern des Kirchenschiffes, welche beide Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut wurden. Der Altarchor wurde im Jahr 1518 vollendet. Aufgrund der ersten Türkenbelagerung im Jahr 1529 wurde die Kirche zur Wehrkirche ausgebaut. Nach Ende des Türkeneinfalls entstanden die Wehrmauer und der Wehrturm. Im Jahre 1570 wurde auch die Moarstube im Pfarrhof wiederaufgebaut. Genau wie beim ersten Türkenkrieg wurde auch beim zweiten Einfall 1683 der ganze Markt niedergebrannt. Auch zwei Großbrände im 18. Jahrhundert sorgten für große Schäden im Ort. „Vom ehemals stattlichen Pfarrhof blieb nach dem Neubau Anfang der 1970er-Jahre nur die genannte Moarstube, ein kreuzgratgewölbter Einsäulenraum, erhalten“, erklärt Jacobus Tisch abschließend.
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