Die geheimen Naturschätze im Raum St. Pölten

ST. PÖLTEN (red). Kennen Sie die Bärntallacke, ein kleiner von zwei über 100 Jahre alten Linden umgebener Tümpel, der auf einem Sattel südlich des Hirschkogels und direkt am Weitwanderweg 652 in der Marktgemeinde Rabenstein liegt? Oder die Eiche beim Pestkreuz in Stollhofen, die zur Feier des sechzigjährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph gepflanzt wurde? Dann gibt es noch eine stattliche Stieleiche in der St. Pöltner Katastralgemeinde Nadelbach, die weit über 150 Jahre alt ist, und ein "Quelliges Flachmoor" bei Markersdorf in der Gemeinde Neulengbach, dessen Wert kurzfristig in Vergessenheit geriet, durch Naturschützer Josef Rauschmeier und die Bezirksblätter aber wieder ins Bewusstsein gerückt wurde.

Knapp 150 Naturdenkmäler

Es sind Schätze der Natur, die in unserer Heimat schlummern. Insgesamt beherbergt der Bezirk St. Pölten laut dem Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 93, die Stadt St. Pölten laut Wikipedia 42 Naturdenkmäler, die oft zu wenig Beachtung finden. Die Bezirksblätter stellen diese Juwele ab sofort in einer Serie vor. Aber was sind überhaupt Naturdenkmäler? Und wie werden zum Beispiel Bäume zu Denkmälern erklärt?
"Das Gesetz spricht von Naturgebilden, die sich durch Eigenarten auszeichnen", sagt Bezirkshauptmann-Stellvertreter Leopold Schalhas. Besondere Wuchsarten oder ein besonderer Standort genügen aber nicht, um ein Gebiet oder einen Baum zum Denkmal erklären zu lassen.

Pflege, Haftung und Gefahr

"Ein Knackpunkt ist, dass man jemanden braucht, der die Pflege und Betreuung des Denkmals übernimmt", erklärt Karl-Heinz Piglmann von der Bezirksforstinspektion. Nicht zuletzt geht es auch um Fragen der Haftung und Gefahr im Verzug, die auch dazu führen kann, dass Naturdenkmäler wie Bäume abgeholzt werden können. Vonseiten des Landes beschränke man sich vor allem in finanzieller Hinsicht nun darauf, die bestehenden Schätze zu erhalten. Trotzdem werden laut Piglmann insbesondere in der Stadt St. Pölten immer wieder Anträge bei der Bezirkshauptmannschaft eingebracht. Die Hochblüte wie in den 1970er- und 1980er-Jahren, als viele Bäume zu Naturdenkmälern erklärt wurden, ist aber vorbei, wie Piglmann erzählt.

Helfen Sie mit!

Die Bezirksblätter stellen ab sofort jede Woche ein Naturdenkmal aus Ihrem Bezirk vor. Helfen auch Sie mit, die verborgenen Juwele bekannter zu machen. Knipsen Sie ein Naturdenkmal und schicken Sie uns das Bild und einige Sätze dazu an st-poelten.red@bezirksblaetter.at

Eine Liste der Naturdenkmäler nach Bezirken geordnet und Infos zum Mitmachen finden Sie im Internet unter meinbezirk.at/naturdenkmal