Haftstrafe für brutalen Familienvater aus St. Pölten

Verteidigerin Andrea Schmidt | Foto: Probst
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ST. PÖLTEN (ip). Nach bisher sieben bedingten Freiheitsstrafen, meist wegen Gewaltdelikten, fasste ein 51 jähriger Türke in einem neuerlichen Prozess am Landesgericht St. Pölten eine Haftstrafe von 24 Monaten aus, acht davon muss er hinter Gittern absitzen (nicht rechtskräftig).
Staatsanwältin Kathrin Bauer legte dem Beschuldigten zur Last, seine Lebensgefährtin immer wieder geschlagen und bedroht zu haben. Der Angeklagte bekannte sich nur zu einem Streit Anfang Oktober 2017 in der gemeinsamen Wohnung in St. Pölten schuldig und meinte zu den belastenden Aussagen seiner Kinder: „Die unterstützen ihre Mutter, die will mich loshaben!“

Gefährliche Kombi aus Drogen und Alkohol

Das Paar lebte seit 28 Jahren zusammen. Drogen habe er schon immer konsumiert, aber seit Sommer 2016 trinke er auch Alkohol. Betrunken habe er dann auch ständig Streit gesucht und sei zunehmend gewalttätig geworden, bestätigten seine Kinder, denen er auch bei jeder Kleinigkeit mit dem Umbringen gedroht habe.
„Er hat sie auch mit Gegenständen geschlagen“, erzählte die jüngste Tochter, deshalb habe sie Sachen wie Messer, Regenschirme und andere Dinge versteckt und wenn er betrunken war, zuletzt zwei- bis dreimal pro Woche, riefen sich die insgesamt sechs Geschwister gegenseitig an, um zu schauen, ob etwas passiert sei. Mehrfach hätten die Geschwister auch blaue Flecken am gesamten Körper ihrer Mutter gesehen, sich aber nicht getraut, zur Polizei zu gehen. Egal, wie lange er ins Gefängnis müsse, habe er gedroht, wenn er raus käme, würde er sie alle umbringen.

Benzin im Wohnzimmer vergossen

Entsprechend Angst hatte daher auch seine 24-jährige Tochter, als der Angeklagte im November 2014 von ihrem Freund erfuhr. Zuerst habe er sie, obwohl nüchtern, geschlagen und als ihre Mutter einschritt, habe er Benzin geholt und im Wohnzimmer ausgeleert. Seine Frau habe er angeschrien, sie solle das Zimmer verlassen, er werde seine Tochter jetzt umbringen. Als mehrere Versuche, das Feuerzeug in Gang zu bringen, scheiterten, habe er ein Messer geholt und es abwechselnd seiner Tochter und der Frau am Hals angesetzt.

Tochter sexuell missbraucht

Vor Gericht legte die 24-Jährige noch ein Schäufchen nach. Sie habe es bis jetzt noch niemandem erzählt, doch ihr Vater habe sie mehrfach sexuell missbraucht mit der Begründung, er müsse kontrollieren, ob sie noch Jungfrau sei. Zu den Übergriffen sei es im Sommer 2016 in der Türkei gekommen, als ihre Hochzeit bevorstand und sie dem muslimischen Glauben entsprechend Jungfrau sein musste. Richter Slawomir Wiaderek überließ diesen Vorwurf der Staatsanwaltschaft zur weiteren Verfolgung, nahm jedoch eine versuchte Bestimmung zur Falschaussage zu den Fakten dieses Prozesses, wobei der Türke seine jüngste Tochter aufgefordert haben soll, ihm für den letzten Vorfall ein falsches Alibi zu geben.

Kontaktverbot ausgesprochen

„Aus meiner Sicht hatten wir eine sehr harmonische Beziehung“, behauptete der 51-Jährige, akzeptierte jedoch auf Anraten von Verteidigerin Andrea Schmidt die Weisungen des Richters, wonach für die Probezeit von drei Jahren ein umfassendes Kontaktverbot zu den Opfern, Bewährungshilfe und eine ambulante Suchtberatung angeordnet wurden.

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