Hauptsaison der Wildunfälle: Warner montiert
Der Hegering Wilhelmsburg - St. Georgen hat in Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei zwischen Wilhelmsburg und dem Pielachtal Wildwarner an Verkehrsleitpflöcken montiert.
BEZIRK ST. PÖLTEN (bt). Wenn die Tage immer kürzer werden, wird die Liste der Wild-Unfälle im Straßenverkehr länger. Denn in der immer früher einsetzenden Dämmerung treffen die Hauptverkehrszeiten von Mensch und Wild aufeinander.
Hotspot Niederösterreich
„Allein in Niederösterreich kollidierten 2013 mehr als 27.000 Tiere mit Autofahrern, Bikern und LKW“, zieht der Generalsekretär des Niederösterreichischen Landesjagsverbandes Peter Lebersorger Bilanz. Das sind 40,6 Prozent aller in Österreich registrierten KFZ-Unfälle mit Wildtieren. Die Dunkelziffer allerdings, schätzt Lebersorger, liegt beim Doppelten. „Verletzte gibt es oft, manchmal leider auch Todesopfer“. Zu den Opfern auf Seiten der Wildtiere zählen überwiegend Rehe. Aber auch Hasen, Füchse, Marder, verschiedene Greifvögel und sogar Fischotter sterben auf der Straße.
Wildwarner montiert
Der Hegering Wilhelmsburg - St. Georgen hat in Zusammenarbeit mit der Straßenmeisterei im Gebiet zwischen Wilhelmsburg und dem Pielachtal Wildwarner an Verkehrsleitplöcken montiert. Autofahrer und Wild sollen so vor Kollesionen zgeschützt werden. Anfallende Kosten der Präventationsmaßnahme werden zu einem Drittel vom Land Niederösterreich übernommen. Zwei Drittel trägt die lokale Jägerschaft.
Der Rahmen dafür ist das Projekt "Wildtierbestände und Verkehr in Niederösterreich", das im Jahre 2008 ins Leben gerufen wurde. Im Vergleich zu Verkehrswegen ohne Präventationsmaßnahmen wurde auf Teststrecken des Projekts eine Reduktion der Wildunfälle zwichen 25 und 70 Prozent verzeichnet.
„Verkehrspartner Wild“ ist nicht berechenbar
Die Suche nach Futter treibt die dämmerungsaktiven Wildtiere zu Wanderungen durch ihre von Straßen zerschnitten Reviere. Besonders in den Abend- und Nachtstunden aber auch am frühen Morgen sind die Tiere dann unterwegs. Die Kollisionsgefahr steigt besonders mit der Umstellung auf die Winterzeit in der Nacht auf den 25. Oktober.
Typische Wildwechselgebiete liegen in Wald- und Feldzonen und sind als solche durch das Gefahrenzeichen „Achtung Wildwechsel“ gekennzeichnet. Autofahrer sollten diese Schilder ernst nehmen, ihre Fahrgeschwindigkeit auf maximal 80 km/h drosseln und vor allem vorausschauend fahren. Wenn ein Tier am Straßenrand erscheint, ist dies oft ein Indiz, dass weitere folgen werden. In diesem Fall rät Lebersorger: "Tempo reduzieren, mehrmals hupen und gegebenenfalls von Fern- auf Abblendlicht zu schalten, damit die Tiere nicht die Orientierung verlieren".
Tipps zur Vermeidung von Wildunfällen:
- Wildwechsel-Warnschilder unbedingt beachten, vom Gas gehen, bremsbereit sein. - Bei Sichtkontakt mit Wild abblenden, hupen und bremsen.
- Rechnen Sie damit, dass einem Tier andere nachfolgen.
- Nie das Fahrzeug verreißen
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