Pottenbrunn
Lernen und Frieren in der Mittelschule
Angst vor Corona: Fenster von 8 bis 11 Uhr durchgehend geöffnet; Schüler klagen über Kälte; Lehrerin fordert "Nehmts ordentliches Gewand mit". Direktor reagiert umgehend.
POTTENBRUNN. Frische Luft tut uns allen bekanntlich gut. Aber nicht jenen Kindern, die in der Mittelschule in Pottenbrunn bei durchgehend geöffneten Fenstern lernen sollten.
"Darf ich das Fenster schließen?",
fragt ein Schüler. Die Antwort der Lehrerin kommt prompt: "Diese Frage möchte ich nicht hören. Das hat nichts mit Dir zu tun, Kinderl, sondern das ist Gesetz." Die Schüler sollen sich ordentliches Gewand mitnehmen: "Du kannst heuer gerne mit Haube und Schal herinnen sitzen", so das Angebot.
Gesetz ist das jedoch nicht – wie Schulqualitätsmanagerin Brigitte Schuckert von der Bildungsdirektion NÖ mitteilt:
"Die Allgemeinen Hygieneregelungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie (BGBl II. Nr. 384/2020, Anlage A) besagen, dass die Räume stündlich mehrmals durchzulüften sind."
Und genauso wird das nun – nachdem sich besorgte Eltern an die Redaktion der Bezirksblätter gewendet haben – auch durchgeführt.
Schneller als schnell
Ein Anruf später und schon ist die Sache bereinigt: "Ich habe mit der zuständigen Lehrerin schon alles geklärt. Das Dauerlüften war zu exzessiv", sagt Direktor Michael Lahnsteiner. Die Lehrerin falle in die Risikogruppe, daher sei ihre Sorge auch verständlich. Seit Freitag werde alle 15 Minuten fünf Minuten eine Stoßlüftung durchgeführt, "so habe ich das intern geregelt", so der Direktor, dass man sowohl die Kinder als auch die Lehrkräfte keiner Gefahr aussetzen wolle. Es sei eben ein Spagat, der zu bewältigen ist.
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