Neue Studie veröffentlicht
Lesen die St. Pöltner zu wenig?
Es ist wichtig, von klein auf zu lesen. Das Hobby "Lesen" wird in St. Pölten immer beliebter.
ST. PÖLTEN. Alle fünf Jahre wird die internationale Studie PIRLS zur Leseleistung von Volksschülern durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass die Leseleistung sank, jedoch nicht so stark wie befürchtet. Die BezirksBlätter haben in der Region nachgefragt, wie das Lesen gefördert wird.
Die Region ist gespalten
"Klar, manchmal lese ich ein Buch. Die Norm ist es aber nicht", gesteht Silas Zimmer. Bei Sonja Neuwirth ist dies genau umgekehrt:
"Lesen ist mein liebstes Hobby. Egal, wo ich bin: Ich habe immer ein Buch dabei."
Der Fernseher läuft bei ihr dafür eher selten. "Generell verfolge ich im Fernsehen nur die Nachrichten."
Hier ist man sich einig
Aber zumindest in einer Sache scheinen sich die St. Pöltner einig zu sein: Sie alle würden gerne mehr lesen. Und auch ein Blick in die Bibliotheken der Landeshauptstadt reicht, um zu erkennen: Hier ist was los. Auf Nachfrage bei Autorin Gabriele Liesenfeld gebe es im Grunde auch großes Interesse. Es sei aber auch eine Sache der Perspektive:
"Wenn ich in unserer örtlichen Bücherei bin, dann sehe ich lauter Leseratten. Wenn ich mit dem Zug fahre, dann sehe ich meistens Menschen, die Kopfhörer im Ohr haben und sich von ihrem Handy unterhalten lassen."
Das könne sie den Menschen aber auch nicht übelnehmen: "Ein Handy passt nun mal leichter in die Hosentasche als ein Buch."
Vorteile des Lesens
"Bücher können uns in andere Welten entführen", erklärt Liesenfeld. Das können Filme und Videospiele zwar auch, dort werden allerdings Bilder vorgegeben.
"Lesen hilft uns auch dabei, unser Gefühl für Sprache zu entwickeln und nicht zuletzt unsere Grammatik und Rechtschreibung zu verbessern. Deswegen finde ich es wunderbar, wenn Kinder lesen und Eltern ihnen vorlesen."
Kein besseres Gedächtnis
Ein Mythos sei, zu glauben, das Gedächtnis werde durchs Lesen besser. So erklärt Christian Neuhauser, Facharzt für Neurologie in St. Pölten:
"Leider stärkt Lesen nicht die Gedächtniskraft. Alles, was wir aktiv machen, also zu spielen oder soziale Interaktionen, das bringt etwas. Lesen ist ein passiver Prozess."
Für die Studie PIRLS (Progress in International Reading Literacy Study) werden die Schüler der vierten Volksschulklasse im Lesen getestet. Bei der 2021 durchgeführten Studie erreichten die Schüler in Österreich 530 Punkte, im Jahr 2016 541 Punkte.
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