Marecek mit lachender Lyrik
Schauspieler und Kabarettist Heinz Marecek wird St. Pölten bald mit seinem neuen Programm "Lauter Lachende Lyrik" erheitern. Die Bezirksblätter baten ihn vorab zum Gespräch.
ST. PÖLTEN (bt). Sie werden am 16. und 17. Oktober im Bezirk auftreten. Was können Sie den Zuschauern vorab verraten?
Heinz Marecek: "Der Abend heißt "Lauter Lachende Lyrik" und ist eine Zusammenstellung von Lyrik zum Lachen. Göthe, Lessing und Heine bis hin zu den heutigen Zeitgenossen kommen vor. Die Leute denken immer Lyrik ist etwas Fades und Blasses. Die Wahrheit ist aber, dass es eine sehr kernige Lyrik gibt, bei der man herzhaft lachen kann."
Wie ist das Programm "Lauter Lachende Lyrik" entstanden?
"Wenn mir ein Gedicht besonders gut gefällt, habe ich fast den Zwang es auswendig zu lernen. Ich glaube wenn es mir so gut gefällt, gefällt es anderen Leuten vielleicht auch. Ich bin ein Gedichteleser und liebe Lyrik in jeder Form, nicht nur die zum Lachen. So hat sich im Laufe der vielen Lyrik-lese-Jahre ein Repertoire gebildet. Ich habe gedacht, es wäre lustig, wenn man aus diesen Geschichten ein Programm zusammenstellt. Das ist dann auch passiert."
Wann empfinden Sie ein Publikum als ein gutes und wird das in St. Pölten der Fall sein?
"Das Publikum ist immer gut. Höchstens der der auf der Bühne steht ist nicht gut. Ich habe ja schon etliche Male in St. Pölten gespielt. Das ist für mich also kein unbekanntes Gelände. Bis jetzt ist auch immer viel gelacht worden."
Ist St. Pölten eine Stadt mit Humor?
Ich kenne die Einwohner von St. Pölten zu wenig, um mir dieses Urteil anmaßen zu drüfen. Ich sehe aber keinen Grund warum sie keinen Humor haben sollten. Immerhin ist das das Gebiet wo die Elsbeere wächst. Das spricht sehr für die Landschaft und die Menschen dort.
Was machen Sie wenn Sie gerade nicht auf der Bühne oder vor der Kamera stehen?
Dann bin ich zu Hause in Ibiza. Wenn ich dort bin verusche ich so oft wie möglich auf den Golfplatz zu gehen. Bis vor zehn Minuten habe ich noch mit meinem Freund Werner Schneider über Skype Schach gespielt. Ich sitze in Kitzbühl und er in Wien. Beide haben wir unser Brett bei uns stehen. Man schaut in den Laptop, sieht den anderen und sagt ihm die Züge. Nebenbei versuchen wir die Vorgänge am Globus zu begreifen. Skype ist eine geniale Erfindung.
Sind sie also Technik-liebend?
"Um Gottes Willen nein. Bei jedem mal Computer aufdrehen ist die Frage ob es gelingt. Werner und ich sind zwei alte Deppen, die beide extrem Technik-blöd sind. Aber es gelingt uns das wir das Wergel zum Laufen bringen. Manchmal mit einigen Fehlversuchen, aber irgendwann geht's dann."
Warum hat es Sie nach Ibiza verschlagen?
"Nach Ibiza hat es meine Frau und ihre Eltern verschlagen. Die haben dort vor fast 50 Jahren eine alte wunderschöne Finka erworben. Vor acht Jahren haben meine Frau und ich sie übernommen. Nun ist die Finka unser Lebensmittelpunkt und unser einziger Wohnsitz. Im Winter sind wir vier bis fünf Monate dort. Solange ich in Kitzbühl drehe, bin ich hier im Hotel. Dann bin ich vier bis fünf Wochen in einem Hotel in Wien.
Ich habe 18 Jahre im Weinviertel gewohnt. Danach in Wien. Aber es hat sich einfach nicht mehr ausgezahlt, das ganze Jahr über eine Wohnung zu halten."
Welcher Moment sticht am meisten heraus wenn Sie an Ihre Karriere zurückdenken?
"Das Entscheidende war, dass ich sehr früh sehr klar gewusst habe, dass ich genau das machen möchte. Das Aufregende war eigentlich, dass es in Erfüllung gegangen ist, das ich einen Beruf den ich mir als Kind gewünscht hab tatsächlich ausüben konnte. Das Tolle ist, dass ich ihn heute mit 70 immer noch ausüben kann und gerne ausübe. Das Schöne daran ist, dass man sein Leben mit einer Tätigkeit verbringen durfte, die einem wirklich Spaß macht. Das ist kein einmaliges Erlebnis, das hat sich so wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben gezogen."
Termine "Lauter Lachende Lyrik":
Freitag, 16. Oktober um 20:00 Uhr (Einlass um 19:00 Uhr) in 3200 Ober-Grafendorf - Pielachtalhalle, Raiffeisengasse 9
Samstag, 17. Oktober 2015 um 20:00 Uhr (Einlass um 19:00 Uhr) in 3033 Altlengbach - Hotel Steinberger ****, Hauptstraße 52
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