Kirche und Jugend
Sankt: Die Kirche "abstauben" (mit Video)
Jugendpastoral verbinet Kirche und das Leben im 21. Jahrhundert.
ST. PÖLTEN. Für junge St. Pöltner gab es am Ostersonntag im St. Pöltner Dom etwas besonderes: Kinderbuch-Autor Thomas Brezina las aus seinem neuen Buch "Die Bibel in Reimen" vor. Für das Verfassen des Buches arbeitete er mit Experten, wie etwa Stephansdom-Pfarrer Toni Faber, zusammen. "Ich hab dann begonnen, das alles so zu erzählen, dass ich das Gefühl hatte, die Menschen wirklich berühren zu können, und die Weisheit, diese große Kraft, die in allen Geschichten steckt, herauszuarbeiten und weiterzugeben."
Das Jugendpastoral
Magdalena Ganster ist bei der Gruppe Sankt, dem Jugendpastoral St. Pölten. "Als Sankt wollen wir unser Leben heute im 21. Jahrhundert und den Glauben zusammenbringen. In unserer Gemeinschaft haben alle Platz, die sich interessieren für die großen Fragen des Lebens. Dabei haben wir selber nicht die Antworten parat, sondern machen uns miteinander auf die Suche. In verschiedenen Formaten bieten wir Inspiration, Ruhe, Kreatives Tun, Gespräche und Gemeinschaft an", sagt Ganster. Einmal im Monat veranstaltet Sankt die Junge Messe, meistens im St. Pöltner Dom.
Auch wenn für Ganster die Kirche ein wichtiger Teil ihres Lebens ist, gibt es für sie einige Kritikpunkte. "Ich denke, dass "die Kirche" viel zu bieten hat, was Menschen auch heute noch helfen und gut tun kann. Leider ist das oft versteckt hinter viel Weihrauch, Prunk, frommer Sprache,... dazu kommen natürlich der Missbrauch, die "zu-wenig-Aufarbeitung davon, Intransparenz, Machtspiele, Hierarchie, die Nicht-Gleichstellung von Frauen und Männern, die Verurteilung von allem was nicht Ehe zwischen Mann und Frau ist und ich denke da gibt es noch mehr."
Es geht um Gemeinschaft
Die Pandemie habe für Magdalena Ganster gezeigt, dass es ein großes Bedürfnis an Gemeinschaft gibt. Sie sieht es auch als Teil der Aufgabe von Sankt, die Kirche wieder zugänglicher für junge Menschen zu machen. "Ich denke Veränderung beginnt immer im Kleinen. Deshalb wollen wir ein Safespace sein für junge Menschen. Bei uns darf man man selbst sein, miteinander ringen, auch mal unterschiedlicher Meinung sein, verschiedenes Ausprobieren und schauen was passt, kritisch hinterfragen und auch mal nicht fertig gedachtes aussprechen und das alles in einer großen Freiwilligkeit.
Ich denke wir können weder die Kirche noch die Welt retten, das müssen wir auch nicht. Aber wir versuchen, sie ein bisschen heller zu machen."
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