St. Pölten: Die Landeshauptstadt ist "barrierenbefreit"
Gemeinsam mit dem Rollstuhlfahrer Josef Schoisengeyer wurden die öffentlichen Gebäude getestet.
ST. PÖLTEN. Ab Anfang 2016 darf es laut Behinderten-Gleichstellungsgesetz bei öffentlich zugänglichen Gebäuden keine Diskriminierung von körperlich beeinträchtigten Personen mehr geben. Das bedeutet zum Teil umfangreiche Umbauten. Denn im schlimmsten Fall können von den Betroffenen Schadenersatzforderungen gestellt werden.
BEZIRKSBLÄTTER-Test
Wir haben uns deshalb mit dem Rollstuhlfahrer Josef Schoisengeyer umgesehen, wie es in öffentlichen Gebäuden in unserer Bezirkshauptstadt derzeit mit der Barrierefreiheit steht. "Da wir bei den meisten Umbauarbeiten in St. Pölten mit involviert sind, gibt es nur wenige Ausnahmen bei Gebäuden, die nicht behindertengerecht sind", erklärt der Obmann des "Club 81" – Klub für Behinderte und Nichtbehinderte.
Gleich vorweg, die öffentlichen Gebäude in St. Pölten bestanden den Test. Auch dank der tollen Vorarbeit des "Rollstuhl-Klubs". Kleinigkeiten sind Schoisengeyer aber trotzdem aufgefallen. "Das Behinderten-WC im Rathaus ist nicht so gut angeschrieben", sagt er Johann Rankl und prompt wurde der Tafel der Zusatz hinzugefügt.
Neu- und Umbauarbeiten
"Der Bahnhof bekommt eine glatte Eins. Hier ist wirklich alles barrierefrei", ist Schoisengeyer überzeugt. Schwerer zu beurteilen waren die Bezirkshauptmannschaft und die Arbeiterkammer. Diese befinden sich zurzeit in Umbauarbeiten (BH) beziehungsweise im Neubau (AK). "Trotzdem sind die alten Gebäude durchwegs barrierefrei. Einzig bei der AK ist die Türe ein kleines Hindernis und bei der BH ist die Behinderten-Toilette nicht gut gekennzeichnet", so sein Fazit.
Zu guter Letzt ging es noch zur Wirtschaftskammer. "Alles top, nur die Zufahrt zu den Parkplätzen gehört noch ein bisschen besser beschildert", sagt der Obmann zum Abschluss.
ZUR SACHE: Euro-Key
Seit Jahren werden die behindertengerechten öffentlichen Toiletten in Städten und Gemeinden, aber auch jene an den Autobahnraststellen mit dem sogenannten Euro-Zylinderschloss ausgestattet. Das bedeutet, dass nur mehr jener Personenkreis Zutritt haben wird, der diese Toiletten dringend braucht.
Der Euro-Key kann von jeder Person, die eine Behinderung nachweisen kann, die die Benutzung behindertengerechter WCs unabdingbar macht, bezogen werden. Mehr Infos und der Formular-Download finden Siehier.
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