Bildung, Universität, St. Pölten
St. Pölten fordert Volluniversität

Bürgermeister Matthias Stadler stellt mit dem Areal der ehemaligen Glanzstoff und der Voith konkrete Vorschläge für mögliche Standorte einer Volluniversität in St. Pölten. Nun fordert er die Initiative von Bund und Land. | Foto: Arman Kalteis
  • Bürgermeister Matthias Stadler stellt mit dem Areal der ehemaligen Glanzstoff und der Voith konkrete Vorschläge für mögliche Standorte einer Volluniversität in St. Pölten. Nun fordert er die Initiative von Bund und Land.
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Die niederösterreichische Landeshauptstadt fordert eine Volluniversität. Diese Resolution wurde am 13. Dezember mit breiter Mehrheit im Gemeinderat beschlossen.

ST. PÖLTEN (pa). Derzeit existieren sechs Volluniversitäten in den größeren Bundesländern Österreichs, in denen das Studium der wichtigsten wissenschaftlichen Fachbereiche möglich ist.

„Niederösterreich als Bevölkerungsstärkstes und flächenmäßig größtes Bundesland gehört bisher bedauerlicher Weise nicht dazu. Dieser Umstand führt seit Jahrzehnten zu einer Abwanderung von gut gebildeten Menschen in Richtung Bundeshauptstadt Wien und kann zurecht als Braindrain bezeichnet werden“,

stellt Bürgermeister Matthias Stadler fest.
Eine solche Abwanderung habe ihre Konsequenzen.

„Die Emigration besonders ausgebildeter oder talentierter Menschen aus einer Region bedeutet für die gebende Volkswirtschaft Verluste, wogegen die aufnehmende Region fast immer von Talentzuwanderung profitiert. Viele wirtschaftliche und technologische Blütezeiten gehen auf Einwanderungswellen zurück, viele Niedergänge auf Auswanderung insbesondere gut gebildeter Menschen. Daher gibt es weltweit einen gewissen Wettbewerb um die klügsten Köpfe, mit erheblichen Nachteilen für die Regionen, die ihre Talente nicht halten können“,

beschreibt der Dringlichkeitsantrag die Situation.

Entlastung der Universitäten

Gerade die knappen Kapazitäten der bestehenden Universitäten würden die Forderung rechtfertigen.

„Durch Kürzungen und Einsparungen bei den klassischen akademischen Studienrichtungen und aufgrund des stetigen Anstiegs an Studierenden, sind die Universitäten – vor allem am Standort Wien – an ihre Kapazitätsgrenzen angelangt. Nicht zuletzt deshalb wurden bei einigen ‚Massenstudien‘ Zugangsprüfungen eingeführt. Der Engpass an vorhandenen Studien- und Lehrplätzen ist offensichtlich. Aus Perspektive des Gesamtstaates würde eine weitere Universität in St. Pölten bedeuten, dass die ohnehin überfüllten Studiengänge in Wien deutlich entlastet würden.“,

wird im Antrag weiter ausgeführt.

Bildungshauptstadt St. Pölten

Bürgermeister Matthias Stadler betont die Rolle St. Pöltens als Universitätsstandort:

„Als Landeshauptstadt haben wir die eigenen Aufgaben mehr als erfüllt. So konnte in den letzten Jahrzehnten aus eigener Kraft eine der größten und renommiertesten Fachhochschulen der Republik etabliert werden. Private Universitäten und Hochschulen, wie die NDU und zuletzt die Bertha von Suttner Uni, konnten hier angesiedelt werden und leisten wertvolle Arbeit. Mit dem ÖBB-Bildungscampus sind wir im Bereich der eisenbahntechnischen Ausbildungen auf Weltklasse-Niveau aufgestellt. Insgesamt liegt die Zahl der Studierenden in St. Pölten derzeit bei rund 5.000.“

Die bisher in St. Pölten angesiedelten höheren Bildungseinrichtungen füllen wichtige Nischen und Spezialisierungen, sie decken einen ganz spezifischen Bedarf oder bieten einzigartige Studiengänge. Eine Volluniversität mit den wichtigsten allgemeinen akademischen Studienrichtungen gibt es aber in der Landeshauptstadt nicht.

„Daher würde eine richtige Uni auch nicht in Konkurrenz zum Hochschulstandort stehen, sondern wäre die logische Erweiterung. An einem Standort wie St. Pölten mit seinen kurzen Wegen und seiner hohen Vernetzung der Institutionen liegen die positiven Synergieeffekte mit den bestehenden Einrichtungen auf der Hand“,

wird im Dringlichkeitsantrag die Begründung der Forderung weiter erläutert.

„Als Standpunkt für eine Volluniversität in St. Pölten würde sich etwa das Areal der ehemaligen Glanzstoff eignen, vor allem durch die Nähe zur Fachhochschule und der Bertha von Suttner Universität. Auch das Gebiet der Voith wäre ein möglicher Standort für ein solches Projekt“, schlägt Stadler vor. „Ich unterstütze und vernetze bei der Findung eines geeigneten Orts gerne so gut ich kann, um eine Volluniversität für St. Pölten möglich zu machen.“

Land und Bund sind gefordert

Mit der beschlossenen Resolution fordert der Gemeinderat der Stadt St. Pölten vom Bundesministerium die Etablierung einer Volluniversität für Niederösterreich in der Landeshauptstadt St. Pölten. Seitens des Landes soll die Forderung nach einer Volluniversität unterstützt werden und möglichst zeitnahe Gespräche mit der Bundesregierung aufgenommen werden.

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