St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler: "Mein Gewissen ist rein"

Bürgermeister Matthias Stadler beim Sommergespräch mit den Bezirksblättern in der Seedose am Viehofner See. | Foto: Ines Androsevic
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  • Bürgermeister Matthias Stadler beim Sommergespräch mit den Bezirksblättern in der Seedose am Viehofner See.
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BEZIRKSBLÄTTER:Heute ist Freitag, der 13.. Sind Sie abergläubisch?
Matthias Stadler: Überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Unabhängig davon bin ich ein Mensch, der an diese Dingen nicht glaubt. Das Leben hat an verschiedenen Tagen Sonnenschein, aber auch anderes gebracht.

Vor Ihnen stehen drei Kuchen: ein Erdbeerstrudel, ein Topfenkuchen und ein Schokoladekuchen. Wofür entscheiden Sie sich und warum?

Für den Erdbeerstrudel, da ich Erdbeeren gerne esse. In meinem Job braucht man aber auch Glücksgefühle, deshalb ist die Schokolade immer wieder meines.

Wie verbringen Sie Ihren Sommer?
Im August werde ich eine Woche auf Urlaub gehen. Mehr als eine Woche am Stück geht nicht, sonst sammelt sich zu viel Arbeit an und beim Abarbeiten ist der Erholungseffekt gleich wieder weg.

Bilanz und Ausblick 2018: Was hat das Jahr für Sie politisch gebracht und was wird es noch bringen?
Erstens einmal einen enormen Boom. Die Bautätigkeit ist enorm und wird in dem Jahr auch noch zunehmen. Es tut sich auch bei den Betriebsansiedelungen einiges und beim Wohnen und Zuwandern so und so. Die Bilanz des ersten Halbjahres ist positiv. Wir haben das Glück, dass die Wirtschaft boomt und wir einen ausgeglichenen Rechnungsabschluss und Rücklagen gebildet haben. Es sind viele Projekte auf den Weg gebracht worden: Kindergarten in der Pfeffer-Gasse, Brückenbau im Süden bei der Wolfsbergerstraße, der Straßenbau wird sich über den Sommer intensivieren, die Kremsergasse in der Innenstadt. Wir wollen Richtung 2024 die Innenstadt auf den neuesten Stand bringen. An der Einreichung des Kulturhauptstadtprojekts 2024 wurde heuer mit Hochdruck gearbeitet – mit Bürgerbeteiligungsverfahren. Wir versuchen uns hier gut zu positionieren.

Was erwarten Sie sich von dem Projekt Kulturhauptstadt 2024? Die Chancen stehen ja recht gut?
Ich glaube auch, dass die Chancen grundsätzlich gut stehen. Aber man darf sich bei solchen Projekten nicht zurücklehnen. Wir haben da durchaus Konkurrenz. Warum tun wir das? Ich glaube, es kommen dadurch Investitionen, die wir sonst in dem Zeitraum nicht hätten. Die Nachhaltigkeit ist wichtig und gegeben und darauf ist auch die Programmierung ausgerichtet. Wir wollen natürlich auch international bekannter werden und unser Image ändern. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren gewaltig verändert. Statistiken zeigen, dass wir mit Abstand der Hotspot für Kreativwirtschaft (siehe Fachhochschule und New-Design-Uni) in NÖ sind. Wiener kommen zu uns zum Studieren. Das wollen wir noch verstärken – mit zusätzlichen Privat-Unis. Wir befinden uns gerade in einem Genehmigungsprozess für die Bertha-von-Suttner-Privatuniversität für Psychotherapie.

Zum Domplatz: die Neugestaltung ist ja schon lange ein Thema. Gibt es schon ein fertiges Konzept?
Es gibt schon lange ein Konzept für die Pflasterung und Beleuchtung. Mit 2024 wird die Diözese eine Infozentrale und den Aufgang in das Diözesanmuseum neu machen. Wir haben uns überlegt: Der Domplatz ist die Kulturachse zwischen Innenstadt und Regierungsviertel. Sinnvolle Maßnahmen stehen zur Debatte. Da kann ich aber nicht vorpreschen, das ist eine Kooperation mit dem Land NÖ und der Diözese.

Stichwort technologische Entwicklung: Franz Schnabl hat in einem Interview mit unserem Chefredakteur Oswald Hicker gesagt, dass er eine Testzone für autonomes Fahren in St. Pölten errichten will. Was halten Sie von dem Projekt?
Wir haben schon viele Dinge ausprobiert. Wenn St. Pölten ausgewählt wird, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir da nicht mitmachen. Es gab noch keine vertiefenden Gespräche.

Das Bettelverbot ist momentan wieder ein Thema. Ist es jetzt notwendig?

Betteln aus Hunger ist ein Menschenrecht. Das kippe ich nicht. Wir waren aber die erste Stadt in NÖ, die gegen das aggressive Betteln ein Verordnung geschaffen hat. Dann hatte man keine Handhabe, das zu überwachen. Es war somit zahnlos. Dann kam das Landesgesetz: aggressives und gewerbsmäßiges Betteln, mit Kindern oder Tieren ist verboten. Es wird von der Polizei kontrolliert. Ein sektorales Bettelverbot zu machen ist sinnlos, wenn es nicht geahndet wird, da kann ich beschließen was ich will.

Thema Bildung: Wie sehen Sie die Situation in St. Pölten?
Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Kindergärten gebaut, Schulen hergerichtet und auf den neuesten technologischen Stand (WLAN) gebracht, bei der Fachhochschule haben wir uns bestens positioniert, bis in den Forschungsbereich hinein. Ein Meilenstein ist auch, dass der ÖBB-Campus nach St. Pölten kommt. Bei der Bertha-von-Suttner-Privatuni rechnen wir mit einem Start im Februar. Wenn es den Bedarf gibt, dann kann versetzt begonnen werden.

Stichwort Swap-Geschäfte: Seit einem Jahr wird gegen Sie ermittelt. Wie geht es Ihnen persönlich damit?
Mein Gewissen ist rein, ich hab mir nichts zu Schulden kommen lassen. Ich habe für die Stadt und in der Situation – bestätigt durch die Gemeindeaufsicht – alles richtig gemacht. Ich vertraue auf den österreichischen Rechtsstaat.

Hier das Video zum Word-Rap:

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