Umschulung
Von der Psychologie in die Pflegeassistenz

Daniela Simlinger ließ sich umschulen. | Foto: Privat
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Was will ich später einmal werden? Diese Frage stellt man sich im Leben öfter mal und schlägt dann einen beruflichen Werdegang ein. Doch manchmal stellt sich heraus, dass dieser Beruf doch nicht ganz passend für einen ist.

ST. PÖLTEN. Eine die dieses Gefühl kennt ist Daniela Simlinger. "Ursprünglich habe ich Psychologie studiert und als Fachassistenz für Schüler mit autistischer Wahrnehmung gearbeitet. Was ich nach dem Studium konkret machen möchte, wurde mir nicht klar und es hat sich irgendwann nicht mehr so stimmig angefühlt für mich. Deshalb habe ich beschlossen, mich nochmals neu zu orientieren. Da ich im Sozialen und Gesundheitlichen Bereich bleiben möchte, befinde ich mich nun in der berufsbegleitenden Ausbildung zur Pflegeassistenz.", berichtet sie. Doch wie kam sie auf diese berufliche Veränderung? Die Bildungsberatung Niederösterreich in St. Pölten berät jene Personen und steht mit Rat zur Seite oder auch das AMS St. Pölten setzt auf Umschulungen. "Im Jänner hatten wir 923 Schulungsteilnehmer, die Anzahl ist aber laufend am steigen", berichtet AMS Geschäftsstellenleiter Thomas Pop.

Neuer Job

"Aktuell arbeite ich als Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung. Mein Plan ist es, nach Ausbildungsabschluss im September 2022 im Bereich Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung zu bleiben, da ich bei meiner aktuellen Tätigkeit sehr viele positive Erfahrungen mache und gerne etwas mehr Verantwortung übernehmen möchte.", berichtet Simlinger. "Ich bin sehr zufrieden mit der Umschulung, weil ich sehr interessiert an gesundheitlichen Themen bin und gerne praktisch, sowie mit Menschen arbeite."

Beraten lassen

Da sie sich im Pflegebereich mit den unterschiedlichsten Berufsgruppen und der Bildungsteilzeit-Beantragung nicht auskannte, nahm Daniela Simlinger ein Beratungsgespräch bei der Bildungsberatung in Anspruch. Die Beraterin Christa Sieder erklärte ihr dann die einzelnen Details und Aufnahmeverfahren. Man kann sich anonym beraten lassen und durch die EU-Förderung des Projektes kann die Beratung auch kostenfrei in Anspruch genommen werden. . "Das Gespräch hat mir sehr geholfen, mich zu orientieren und meine Fähigkeiten und Interessen abzuschätzen. Es sehr motivierend und positiv konstruktiv.", berichtet sie. "Wenn man noch unsicher ist, ist finde ich, eine Beratung sehr hilfreich, weil man im Gespräch viele Infos gebündelt erhäl und von der Fachkompetenz der Bildungsberatung mit Sicherheit auf vielen Ebenen profitieren kann.

Bildungsberatung NÖ

Auch in der Bildungsberatung Niederösterreich merkt man einen Anstieg an den Beratungen durch die Coronakrise. Christa Sieder, Teilprojektleiterin erklärt dazu folgendes: "Zu Beginn der Corona-Zeit im Jahr 2020 war es in der Bildungsberatung fast gespenstisch ruhig, wir hatten nur sehr wenige Anfragen. Ab Mai 2020 haben uns die Ratsuchenden dann nahezu „überrannt“ und wir hatten auch im Sommer viele Beratungsgespräche, der sonst immer eine eher ruhige Zeit ist. Mit jedem Lockdown haben wir auch bemerkt, wie die Menschen online-affiner wurden, Beratungen per Videotelefonie sind jetzt ganz üblich geworden und werden gern genutzt." 

Christa Sieder ist Teilprojektleitung und Beratung der Bildungsberatung NÖ
  • Christa Sieder ist Teilprojektleitung und Beratung der Bildungsberatung NÖ
  • hochgeladen von Katharina Gollner

"Mit dem neuen Jahr und der noch länger andauernden Pandemie merken wir auch einen neuerlichen Anstieg der Nachfrage, die Menschen möchten sich umorientieren wenn sie in ihrem angestammten Bereich keine Chance mehr sehen, das ist jetzt oft bei Servicepersonal in der Gastronomie der Fall, oder weil sie einen Beruf ergreifen möchten, der ihnen mehr Sicherheit bietet. Was uns sehr stark auffällt ist, dass auch Menschen, die grundsätzlich gern Online-Tools nutzen, die persönliche face-to-face-Beratung bevorzugen. Wir sind immer froh, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen dies ermöglichen.", so Sieder. 

Umschulungen

Der Arbeitsmarktservice will in der Krisenzeit möglichst viele arbeitslose Personen in nachgefragten qualifizieren. "Ende Februar wird eine Senkung der Arbeitslosigkeit und eine Zunahme der Schulungsteilnehmer auf Grund der Joboffensive erwartet.", berichtet AMS-Geschäftsstellenleiter von St. Pölten Thomas Pop. Qualifizierungen in Fachkräfteintensivausbildungen dauern etwa 18 Monate. Das AMS St. Pölten bietet auch Kurzausbildungen sowie Schulungen in erlernten Berufen an. Angeboten werden Ausbildungen unter anderem in Mechatronik, IT-Systemtechnik und in den Gesundheitsberufe, hier besonders im Pflegebereich. "Im Monatsdurchschnitt bewegen wir uns derzeit bei etwa 1.000 Schulungsteilnehmer in unterschiedlichen Kursen", so Pop. Daniela Simlinger würde die Beratung und auch die Umschulung bei Unsicherheiten in der beruflichen Entscheidungsfindung weiterempfehlen.

Jungendliche in der Krise

Doch wie gehen junge Erwachsene mit der Berufswahl um und wie sehr setzt die Coronakrise den Jugendlichen zu? Darauf gibt Christiane Längauer von der Bildungsberatung JUSY Antwort: "Die Pandemie hat vor allem auf Jugendliche eine enorme Auswirkung. Neben den fehlenden Kontakten zu Freunden, die aber gerade in der Zeit der Pubertät essenziell sind, fehlen auch viele berufliche Perspektiven. Im Jugendservice Ybbstal in Waidhofen/Ybbs nehmen vermehrt Jugendliche Bildungsberatung in Anspruch, die diese lange Zeit des Distance Learning nicht mehr aushalten und die Schule abbrechen bzw. sich umorientieren möchten. Aber auch dies geschieht nicht unter einfachen Voraussetzungen, da viele Betriebe geschlossen haben, gerade erst wieder aufsperren, oder keine Plätze zum Schnuppern im Betrieb angeboten werden. Gerade die Möglichkeit des Ausprobierens wäre für gelingende Berufsorientierung aber ein wichtiger Baustein. Insofern sehen sich viele Jugendliche im System Schule, bei der Berufsorientierung aber auch im Berufseinstieg einer Perspektivenlosigkeit gegenüber, welche immer wieder auch einen Mangel oder den Verlust an Motivation zur Folge hat. Vermutlich wird der nun mögliche Schichtbetrieb an den Schulen hier eine Entlastung bringen."

Ausbildung machen
"Auch jene, die sich nach der Pflichtschule für eine Ausbildung entscheiden, müssen dies unter erschwerten Bedingungen schaffen. Tage der offenen Türen an Schulen, Betriebsbesichtigungen oder der Besuch von Bildungsmessen – vieles wird zwar in digitaler Form angeboten, dennoch kann hier schwieriger ein Gefühl entwickelt werden in welcher Ausbildungsstelle man sich wohl fühlt. Und das ist für eine gute Entscheidung in der Berufswahl eines der wichtigsten Kriterien.", so Christiane Längauer.

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