Bezirk St. Pölten
Wenn man sich das Leben nicht mehr leisten kann
Anhaltende Teuerung, aufgebrauchte Rücklagen: Viele "leben am Limit". Die BezirksBlätter wollen helfen.
BEZIRK. Und zwar mit einer vierteiligen Serie in den nächsten Wochen, in der wir Tipps und Tricks zum Sparen verraten und erzählen, wie die Menschen in der Region trotz sinkender Inflation mit teuren Preisen für das Lebensnotwendigste umgehen müssen.
Lebensmittel leisten können
Für viele ist normales Einkaufen nicht mehr möglich und leistbar. In diesen Fällen gibt es den Soogut Sozialmarkt in St. Pölten sowie den mobilen Sozialmarkt.
"Wir haben festgestellt, dass Menschen, die von Armut betroffen sind, oft Schwierigkeiten haben, Zugang zu preiswerten Lebensmitteln zu bekommen, insbesondere, wenn sie eingeschränkt in ihrer Mobilität sind und der nächste Sozialmarkt schwer erreichbar ist. Daher freuen wir uns, diesen Menschen mit unserem Verkaufswagen eine Möglichkeit zu bieten, ihre Lebensmittel zu erschwinglichen Preisen zu erwerben",
so Ursula Oswald vom Sozialmarkt. Die Möglichkeit, auf diese Art den Einkauf selber in die Hand zu nehmen, gebe den Leuten wieder Selbstbewusstsein.
"Die Gemeinden, in denen der soogut Verkaufswagen Halt macht, subventionieren dieses Angebot, da wir ohne ihre Unterstützung diese wichtige Serviceleistung nicht anbieten könnten."
Schuldnerberatung boomt
Arbeitslosigkeit und damit einhergehend geringere Einkommen haben viele in die Schulden geführt. Selbst den Ausweg zu finden, ist oft eine Kunst, die 2023 NÖ-weit knapp 4.000 Menschen nicht gelang. Sie suchten Rat und Hilfe bei der NÖ Schuldnerberatung. 1.988 Beratungsgespräche führten die Experten im Zentralraum im vergangenen Jahr. Die Durchschnittsverschuldung hat mit 66.000 Euro hier den zweitniedrigsten Wert Niederösterreichs, wird nur noch unterboten vom Waldviertel mit 50.700 Euro.
Hilfe, bevor es brennt
Klassische Schuldnerberatungen machen den Hauptteil der Gespräche in der St. Pöltner Beratungsstelle aus. Darüber hinaus wird auch eine "Budgetberatung" angeboten. Die Wenigsten wissen es oder nehmen sie in Anspruch, was Michael Lackenberger, Geschäftsführer der NÖ Schuldnerberatung, sehr bedauert.
"Es ist besser, Hilfe zu suchen, bevor der Schuldenberg riesig ist. Wenn sich in der Lebenssituation etwas ändert, Kinder kommen oder die Kreditzinsen steigen, bei uns anrufen."
Die Leistungen sind kostenlos, beraten wird vertraulich. Und im Worst Case, einer Privatinsolvenz, vertreten die Experten die Schuldner sogar im Verfahren.
Keine Frage des Alters
Die 30- bis 55-Jährigen machen die Hauptgruppe bei der NÖ Schuldnerberatung aus.
"Unser ältester Schuldner 2023 war 87 Jahre alt, unser jüngster erst 17."
Neue Zeiten des mobilen Sozialmarktes
Dienstag und Freitag
- Obergrafendorf 9:00-9:40 Uhr
- Wilhelmsburg 10:00-10:40 Uhr
- Böheimkirchen 11:00-11:40 Uhr
- Herzogenburg 12:00-12:40 Uhr
- Pottenbrunn 13:00-13:40 Uhr
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