Teuerung
"Ich werde mir im Winter das Heizen nicht mehr leisten können"

Gabriele Strummer leidet unter der Teuerung. | Foto: Schrefl
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Pensionistin Gabriele Strummer leidet unter der Teuerung. Ihre Lebenserhaltungskosten kann sie sich kaum mehr leisten.

ST. PÖLTEN. "Einmal in der Woche gehe ich mit 20 Euro im Sozialmarkt einkaufen. Butter konnte ich mir seit Monaten nicht mehr leisten", sagt Gabriele Strummer. Die St. Pöltnerin lebt von der Mindestpension und wird von der aktuellen Teuerung hart getroffen. "Es ist von Monat zu Monat schlimmer geworden. Seit Jänner habe ich nicht mehr geheizt, und trotzdem war die Rechnung dreimal höher als sonst. Diesen Winter werde ich mir das Heizen gar nicht mehr leisten können."

Leiden unter der Teuerung

Strummer klagt über gesundheitliche Beschwerden aufgrund von ihrer Lage: "Ich hab Magenschmerzen. Ich esse am Tag zwei Scheiben Brot, mit Käse oder manchmal Wurst, eventuell ein Joghurt. Kaum Obst, kaum einmal etwas Warmes." Auch unter den seelischen Auswirkungen leidet sie: "Ich kann nachts nur sehr schlecht schlafen, weil ich nicht zur Ruhe komme.

Lösungsansätze aus der Politik

Kürzlich verabschiedete die Bundesregierung ein Anti-Teuerungspaket. Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) kritisiert dieses:

"Kein einziger Preis, egal ob im Handel oder an der Zapfsäule, ist durch das türkis-grüne „Anti-Teuerungspaket“ gesunken. Die Regierung ergreift keinerlei preisdämpfende Maßnahmen, wie etwa eine Teuerungsbremse. Kein Spritpreisdeckel, kein Strompreisdeckel, kein befristetes Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel oder Energie. Dieses Versäumnis trifft nicht nur die Konsumentinnen und Konsumenten, sondern schwächt auch unsere Wirtschaft insgesamt."

Gemeinderat Florian Krumböck (ÖVP) begrüßt das Paket dagegen:

"Das Teuerungspaket der Bundesregierung entlastet die St. Pöltnerinnen und St. Pöltner im großen Umfang. Allein durch den Klima- und Entlastungsbonus sowie die zusätzliche Familienbeihilfe bekommen die Bewohner der Landeshauptstadt 27,5 Mio. Euro bar auf die Hand. Für den gesamten Bezirk sprechen wir von über 92 Mio. Euro. Dazu kommen weitere Maßnahmen, die mittel- und langfristig entlasten, wie die automatische Erhöhung von Familien- und Sozialleistungen. Aber was auch klar ist: 100 Prozent der Teuerung werden wir nicht abfedern können, egal wie viel Geld wir in die Hand nehmen.“

Stadträtin Christina Engel-Unterberger (Grüne) betont auch:

"Besonders wichtig scheint mir auch, dass jetzt wirklich alle an einem Strang ziehen, um die Ursache der Teuerung an der Wurzel zu packen und die Energiewende vorantreiben. Wir müssen künftig unseren Strom in Österreich aus erneuerbarer Energie produzieren und uns von russischem Gas unabhängig machen. Nur das erspart uns auch in Zukunft Krisen wie diese.  Dafür ist das Erneuerbaren-Wärme-Gesetz zentral, das seit dieser Woche in Begutachtung ist."

Für Stadtrat Klaus Otzelberger gibt es einen klaren Weg, um Menschen wie Gabriele Strummer zu helfen: "Die Pensionen, sowie alle Sozialleistungen, sollten an die Inflation gekoppelt werden. Sonst verlieren die Menschen an Kaufkraft."

Hilfe jetzt benötigt

Gabriele Strummer sagt, dass sie jetzt sofort eine Entlastung braucht. Genug unterstützung würde sie von der Politik aktuell nicht bekommen. Die Pensionistin fühlt sich im Stich gelassen. "Ich habe mein ganzes Leben hart gearbeitet, war nie arbeitslos, habe drei Kinder großgezogen und war immer fleißig. Ich habe gehofft, ich könnte jetzt in der Pension das Leben endlich ein bisschen genießen, vielleicht eine kleine Reise zu machen. Mein großer Wunsch ist es, ein Mal das Meer zu sehen."

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