Kinderbetreuung
Millionen werden in Offensive investiert (mit Umfrage)
Niederösterreich soll zum Kinder- und Familienösterreich werden: Wie sieht die Realität in St. Pölten aus?
REGION. Das Land Niederösterreich plant, zusätzlich 750 Millionen Euro in den Bereich Kinderbetreuung zu investieren und hat die Kinderbetreuungsoffensive gestartet. Diese soll 2024 in Kraft treten. Doch wie ist diese in den Gemeinden umsetzbar?
"Kindergarten ab zwei Jahren"
Die Lücke zwischen Ende der Karenz und dem Eintritt in den Kindergarten soll geschlossen werden: Kinder ab zwei Jahren dürfen den Landeskindergarten besuchen. "Die Betreuung der unter Dreijährigen wird eine Herausforderung. Wir arbeiten an einem Umsetzungskonzept Teil eins zum Neubau von drei Kleinstkindgruppen. Der Bau wird im September starten. Teil zwei wird der Neubau eines fünfgruppigen Kindergartens sein", erklärt Wilhelmsburgs Vizebürgermeisterin Sabine Hippmann.
Karlstettens Ortschef verrät: "Die Bedarfserhebung, wie viel zweijährige Kinder haben im September 24 Interesse an einem Kindergartenplatz, ist im Laufen." Mittelfristig sei ein Zubau im Kindergarten nötig, um die Infrastruktur dem Zuzug anzupassen. "Für 2024 müssen wir investieren, da sich die Gruppengröße verringert und mehr Gruppen notwendig werden. Wir haben in den bestehenden Gebäuden keinen Platz", erzählt Franz Haunold, Bürgermeister von Böheimkirchen. In St. Pölten Stadt gibt es 26 Landeskindergärten. "Aufgrund der Reduzierung der Kinderhöchstzahlen in den Regelgruppen und durch die Aufnahme von Kleinstkindern besteht Bedarf an Kindergartengruppen. Die Evaluierung wird aktuell gemeinsam mit dem Amt der NÖ Landesregierung durchgeführt", informiert Pressesprecher Thomas Kainz.
"Gratis Betreuung unter drei"
Ab September 2023 wird der Kindergarten am Vormittag auch für Kleinkinder gratis sein. In Wilhelmsburg verfügt man über drei Kindergärten.
"Diese Offensive ist zu begrüßen, und dass Kinder ab zwei Jahren eine Betreuung benötigen, ist eine Notwendigkeit",
so Hippmann. "Es ist aber die Vorlaufzeit dazu für die Gemeinden zu knapp bemessen, um das auch umsetzen zu können. Durch die Aufnahme der Kleinen werden die Gruppen kleiner, was selbstverständlich so sein soll, dadurch benötigen wir mehr Gruppenräume durch Zu- oder Neubau. Wir sind zuversichtlich, dass das bis 2024 zu schaffen ist", so die Vizebürgermeisterin.
"Die Betreuungsoffensive ist sehr wichtig. In Zukunft wird es wichtig sein, dass Frauen nach der Karenz rasch in das Berufsleben zurückkehren können", weiß Kraushofer.
"Ich finde, dass diese Offensive gut verkauft wird, aber untergeht, dass es nur einen Rechtsanspruch auf das letzte Kindergartenjahr gibt, das letzte Jahr vor der Volksschule",
wirft Haunold ein. "Die Aufgabe besteht darin, dass Plätze, welche durch die Verminderung der Kinderhöchstzahlen verloren gehen und durch die Aufnahme von zweijährigen Kindergartenkindern benötigt werden, geschaffen werden", so Kainz. Aus heutiger Sicht könne man noch keine konkreten Zahlen zur bevorstehenden Investition bekanntgeben.
Zur Sache
In Wilhelmsburg werden sich laut Kostenschätzungen die Investitionen in einem Bereich von 1,5 bis 1,7 Millionen Euro bewegen.
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