St. Pölten
VAZ läuft im Notbetrieb
Politiker beschließen Aussetzung des Pachtzinses, FPÖ stimmt dagegen
ST. PÖLTEN. Die Vorschreibung des Pachtzinses an die NXP VeranstaltungsbetriebsGmbH für das VAZ wird in der Zeit vom 01. September 2020 bis 31. März 2021 ausgesetzt. Im gleichen Zeitraum werden für die Aufrechterhaltung eines Notbetriebes im VAZ durch eingeschultes Personal der NXP VeranstaltungsbetriebsGmbH die Kosten in Höhe von 18.000 Euro von der Stadt St. Pölten übernommen. Dieser Beschluss wurde von den Kommunalpolitikern beschlossen, die Freiheitlichen stimmten dagegen.
Wertschöpfung für die Stadt
SP-Stadtrat Walter Hobiger betont, dass es unmöglich sei, Veranstaltungen erfolgreich durchzuführen. 500.000 Besucher habe man bisher jährlich gezählt, heuer seien es 80.000, "und das auch nur deshalb, weil die Ballsaison vor dem Lockdown war". Hobiger betont die millionenschwere Wertschöpfung für die Landeshauptstadt, ebenso wie den Tourismus- und Werbefaktor. FPÖ-Stadtrat Antauer empfiehlt dem Betreiber, sich mit einer Geldforderung an die Bundesregierung zu wenden.
Lebenswichtiges Organ
VP-Stadtrat Peter Krammer appelliert, dass "wir den Auftrag haben, unseren Betreiber zu unterstützen". SP-Gemeinderat Fabian Wallner sagt, dass
"das VAZ eines unserer lebenswichtigsten Organe ist. Ich möchte nicht sagen, es ist das Herz".
"Es wird keiner bestreiten, dass hier keine gute Arbeit gemacht wird", so FP-Stadtrat Klaus Otzelberger. Aber man müsse sich die Zahlen im Detail anschauen: Die monatliche Pacht betrage 3.600 Euro Miete, der Betreiber habe schon in den letzten Jahren 290.000 Euro jährlich an Subventionen erhalten. Und seit 2015 wurden in das Zentrum 10,6 Millionen Euro investiert. Die Gewinne, die man bisher geschrieben hatte, wurden privatisiert,
"die Verluste zahlt der Steuerzahler",
kritisiert der Freiheitliche.
SP-Bürgermeister Matthias Stadler macht darauf aufmerksam, dass man als Besitzer des Hauses für die Investitionen, Ausstattung und Erhaltung zuständig zeichne, zudem verweist er auf die Zuschüsse, die andere Messe- und Tagungseinrichtungen in anderen Städten von öffentlicher Hand bekommen.
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