"Handball muss man lieben!" - Teil 2 des Interviews mit Trainer Jan Packa

- Jan Packa coacht seit dieser Saison das WHA Team der UNION St. Pölten Handball Frauen.
- hochgeladen von Katrin Hintermeier
ST. PÖLTEN. Im zweiten Interviewteil beantwortet UNION Frauen Handballtrainer Jan Packa persönliche Fragen. Sie haben Teil 1 zur bisherigen Vorbereitung des Teams verpasst? Hier nachlesen!
Als aktiver Spieler war Jan Packa dreifacher Spieler des Jahres in der Slowakei, sowie einmal Spieler des Jahres in der Tschechoslowakei. Mit seinem Team Roter Stern Bratislava spielte er im Semifinale der Championsleague vor 16.000 Menschen und 120-mal trat er für die Nationalmannschaft der Tschechoslowakei an. Seine erfolgreiche Trainerkarriere startete er bei Hypo Niederösterreich, wobei er mittlerweile auf zahlreiche Meistertitel sowie Teilnahmen an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen zurückblicken kann. Besonders gerne erinnert er sich aber an die Anfangszeit mit Gunnar Prokop bei Hypo Niederösterreich.
Hattest du vor wichtigen Spielen irgendwelche Routinen?
Das Wichtigste vor einem Spiel war für mich guter Schlaf. Deshalb habe ich auch nicht gerne in Hotels geschlafen, wenn dort laute Musik gespielt wurde. Ich war ein sehr bekannter Spieler und mir immer der Verantwortung gegenüber meiner Mannschaft bewusst, aber sonst hatte ich keine Routinen. Damals hatten wir noch nicht so viele Kenntnisse wie heute über die richtige Ernährung als Sportler etc. Aber ich habe rund 15 Jahre lang zweimal täglich trainiert und musste trotz Leistungssport nie operiert werden. Heute ist das bei vielen Leistungssportlern anders...
Welche Erfahrungen als aktiver Spieler waren für dich auf deinem weiteren Lebensweg besonders wichtig?
Ich war sehr diszipliniert. Das musst du sein, wenn du etwas erreichen willst. Neben dem Training im Verein habe ich auch zusätzlich individuell trainiert, also insgesamt dreimal täglich. Handball war praktisch mein Leben, ich bin zur Schule und zum Handballtraining gegangen. Später hatte ich dann auch noch meine Familie.
Warum hast du dich entschieden Handballtrainer zu werden? Und wenn du nicht Handballtrainer geworden wärst, was wärst du jetzt von Beruf?
Sport war von Beginn an mein Hobby. Ich habe auch sehr viel Basketball, Volleyball, Fußball und Eishockey gespielt, sogar bei der Gymnastik war ich trotz meiner Größe sehr gut. Wir hatten damals keine Computer oder Ähnliches, also haben wir Sport gemacht. Meine Gymnastikerfahrungen baue ich bis heute manchmal ins Training ein. Dann habe ich an der Hochschule eine Ausbildung zum Sportlehrer gemacht und bin zusätzlich auch Diplomtrainer. Nach meiner Karriere als Spieler war klar, dass ich gerne weiterhin das machen möchte, was ich bisher gemacht habe, also wurde ich Trainer. Meine Anfangszeit mit Gunnar war super für mich, das werde ich nie vergessen. Im Laufe der Zeit habe ich auch mit vielen anderen Trainern zusammengearbeitet und von jedem habe ich etwas für meine Entwicklung als Trainer mitgenommen.
Was ist dein Tipp für Nachwuchsspieler?
Ich sage immer: „Handball ist etwas zum Liebhaben!“. Das ist wichtig, um die notwendigen Opfer bringen zu können. Neben dem Sport muss man auch in der Schule seine Leistungen bringen, das sind zwei Dinge, die sich vereinbaren lassen, aber wenn dann noch weitere Interessen oder Verpflichtungen hinzukommen, wird es schwierig. Als Leistungssportler kannst du nicht jede Woche in die Disko gehen oder Ähnliches. Sport bedeutet Disziplin, aber ich sage das ist Liebe, Handball ist Liebe!
Welchen Traum möchtest du dir gerne noch erfüllen und wo siehst du dich selbst in 10 Jahren?
Ich hatte viele Träume, viele davon habe ich mir auch erfüllt. Jetzt möchte ich, dass ich und meine Familie gesund bleiben. Und solange ich gesund bin, werde ich trainieren. Ich habe schon viel erreicht, jetzt möchte ich vor allem Spaß am Handball haben. Ich freue mich auf die Herausforderungen hier in St. Pölten.
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