Wilhelmsburg

Avoris will Neustart für Laufen-Standort ankurbeln

Immobilienentwickler hofft auf Zuschlag für Stadtteilentwicklung

WILHELMSBURG (pa). Seit Februar 2020 hat Sanitärkeramik-Hersteller Laufen die Produktion am Standort Wilhelmsburg eingestellt. Auf dem rund 8,5 Hektar großen Areal sind seither nur noch rund 80 Beschäftigte tätig. Weil die zentral gelegene, großteils ungenutzte Liegenschaft enormes Potenzial für die Stadtentwicklung bietet, hat AVORIS für deren Erwerb bereits frühzeitig ein Angebot gelegt. Jetzt hofft der von vier Mühlviertler Schulkollegen gegründete Immobilienentwickler auf eine rasche Entscheidung beim Mutterkonzern Roca. Denn umso rascher die konkrete Planung und Errichtung des neuen Stadtquartiers beginnen könne, umso mehr profitieren die Wohnbevölkerung und die regionalen Betriebe, argumentiert man bei AVORIS. Das Kaufangebot an Laufen spiegle die aktuelle Preisentwicklung im regionalen Immobilienmarkt wider, betont man bei Avoris, ohne eine konkrete Angebotssumme nennen zu wollen.

Mit „Gemischter Nutzung“ umreißt Dominik Peherstorfer, einer der vier AVORIS-Gründer und -Geschäftsführer, das ins Auge gefasste Entwicklungskonzept. Als „Gemischte Nutzung“ wird das Neben- und Miteinander von Handels- und Gewerbeflächen mit Wohn- und Arbeitsräumen sowie Freizeitzonen bezeichnet. Beim Laufen-Areal sieht dieses Konzept in groben Zügen die Errichtung eines Stadtteilzentrums mit Handels-, Gastronomie-, Wohn- und Büroflächen sowie Gesundheitseinrichtungen vor, die sich zur Stadt hin orientieren. Dem Zentrum abgewandte Bereiche sollen für Klein- und Mittelgewerbe reserviert sein. Für Laufen wird außerdem ein neues Büro- und Logistikcenter am Standort errichtet.

„Wir sehen das ehemalige Laufen-Areal als neues Stadtquartier, dessen Revitalisierung wichtiger Impulsgeber für ganz Wilhelmsburg ist. Wenn ein derartig großes und zentral gelegenes Areal nahezu brach liegt, liegen auch viele Entwicklungsmöglichkeiten für die Lebensqualität in der ganzen Stadt brach.“

Prägende Jugendjahre in Kleinstadt

Welche Bedeutung eine funktionierende Nahversorgung und belebte Zentren in Kleinstädten haben, wissen die vier AVORIS-Gründer aus ihrer Schulzeit. „Wir haben acht Jahre lang gemeinsam das Gymnasium in Rohrbach im Mühlviertel besucht. Wir haben in dieser Kleinstadt – die nicht einmal halb so groß wie Wilhelmsburg ist – auch den Großteil unserer Freizeit verbracht und dabei eine Lebensqualität kennen gelernt, die bis heute prägend ist“, erklärt Peherstorfer. Dass AVORIS jetzt sowohl in der Stadtteilentwicklung als auch dem Konzept der Gemischten Nutzung Erfahrung hat, untermauern zwei aktuelle Projekte in Traun in Oberösterreich und im Wiener Bezirk Favoriten. Das im Mai dieses Jahres eröffnete Gesundheits- und Stadtteilzentrum Weidfeld erhöht die Lebensqualität im Trauner Stadtteil St. Dionysen schon jetzt durch die Neuansiedlung von Nahversorgern, Gastronomiebetrieben, einer Fahrschule, Blumenhandlung und Friseursalon. In wenigen Monaten folgt schon die Eröffnung des Primärversorgungszentrums auf dem Areal. In Wien-Favoriten erfolgt Ende August der offizielle Spatenstich für den „G'mischten Block“ mit 75 attraktiven Mietwohnungen, Gewerbe-, Büro- und Gemeinschaftsflächen. Das Neubauprojekt entsteht im Herzen des 10. Wiener Gemeindebezirks überzeugt nicht nur durch seine hervorragende Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz, sondern auch mit Lokalkolorit, bester Nahversorgung, zahllosen Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten in unmittelbarer Umgebung sowie Auszeichnungen und Zertifizierungen in punkto Nachhaltigkeit.

„Lebensqualität folgt Dialogqualität“

So unterschiedlich diese beiden Projekte auf den ersten Blick auch sind, so hätten sie doch eine entscheidende Gemeinsamkeit, erklärt AVORIS-Gründer Dominik Peherstorfer: „Beide Projekte sind in intensiven Dialogen mit allen Anrainern, den Gemeindevertretern, den Grundstückseigentümern und zukünftigen Nutzern entwickelt worden. So entsteht aus Dialogqualität Lebensqualität.“ Deshalb hofft Peherstorfer, von Laufen bald den Zuschlag für den Erwerb des Areales zu bekommen, um die Planungsarbeiten und den Dialog mit allen Projekt-Beteiligten und Interessierten starten zu können.

Über die Avoris-Gruppe

Kommend vom Wohnbau liegt der Schwerpunkt von AVORIS heute auf gemischt genutzten Projekten. Das Zusammenspiel von Wohnen, Arbeiten, Infrastruktur, Mobilität und Ressourcen steht dabei im Fokus, um urbane Lebensqualität in all ihren Facetten zu schaffen.
Mit 1HJ 2022 sind in der AVORIS Unternehmensfamilie 42 aktive Projekte mit einem Gesamtvolumen von 328 Mio. Euro in Entwicklung bzw. im Bestand. In den letzten 8 Jahren wurden 30 Projekte erfolgreich realisiert.