Steinfeldstraße: "Der Parkdruck ist groß"
Ärger in der Steinfeldstraße: St. Pöltnerin fordert Parkpickerl, Stadt spricht von "bewährter Regelung".
ST. PÖLTEN (jg). Sie ist zu 80 Prozent behindert und ständig in Behandlung beim Orthopäden. "Ich bräuchte zwei Kniegelenksprotesen", sagt sie. Für Brigitte Pointner kann jeder Schritt einer zu viel sein. Dieser Umstand ist für die Pensionistin aber nur der Tropfen auf dem heißen Stein. Sie würde sich auch über ihre Leiden hinaus über die Parkplatz-Regelung in der Steinfeldstraße ärgern. "Da fällt mir spontan nur Bananenrepublik ein", sagt sie.
Ausgenommen Anrainer
In der Steinfeldstraße ist Pointner als ehrenamtliche Leihoma tätig. Aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme versucht sie möglichst nahe bei der Wohnung ihres Schützlings zu parken und kassierte dafür schon zwei Strafmandate. Das Problem: Am Anfang der Einbahnstraße prangt ein Fahrverbotsschild. Ausgenommen sind Anrainer. "Der Parkdruck in der Steinfeldstraße ist groß, weil sich hier das WIFI und die NDU in unmittelbarer Nähe befinden und beim großvolumigen Wohnbau zu wenige Parkplätze auf Eigengrund zur Verfügung stehen", heißt es aus der Stadt. Ziel der Verkehrsregelung ist es demnach, nur Anrainern das Parken in der Straße zu ermöglichen.
Stadt: "Mehrheit zufrieden"
In der Realität stellt diese Regelung die Parksheriffs aber vor ein Problem: Sie können nur anhand der Kennzeichen Anrainer von Nicht-Anrainern unterscheiden. Gestraft werden damit all jene, auf deren KFZ kein "P" für die Stadt St. Pölten prangt. Ungestraft kommen damit aber die St. Pöltner davon, die in anderen Stadtteilen wohnhaft und damit keine Anrainer der Steinfeldstraße sind. Laut Pointner könnte ein Parkpickerl Abhilfe schaffen: Damit sei es möglich, ausschließlich jenen, die hier wohnen oder ein berechtigtes Interesse begründen können, das Parken in der Straße zu erlauben. In der Stadt ist die Sicht auf die Dinge eine andere: Zwar sei zu prüfen, inwieweit man Ausnahmen für Fahrzeuge mit nicht St. Pöltner Kennzeichen machen könne. Allerdings dürfte der weit überwiegende Teil der Anrainer mit der bestehenden Regelung zufrieden sein. "Eine Änderung könnte ja für die weit überwiegende Zahl der Befürworter der derzeitigen, bewährten Regelung eine Verschlechterung bringen", heißt es aus der Stadt.
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