Landwirtschaft
Biobauern in der Futtermittelkrise
Immer wieder hört man davon, dass unsere Landwirte mit extremen Preissteigerungen bei den Düngemitteln zu kämpfen haben. Bio-Bauern sollten davon nicht betroffen sein, aber die Teuerungen gehen auch an ihnen nicht spurlos vorüber.
ST. VEIT. Auf Nachfrage bei Robert Kogler, er ist im Vorstand von Bio Austria Kärnten, erfahren wir, dass die Düngemittel natürlich für Biobauern kein Problem darstellen. Große Sorge bereitet vor allem den Landwirten mit Viehzucht allerdings die Lage am Futtermittelmarkt.
Kosten explodieren
Kogler, der einen Masthühner Betrieb in der Gemeinde Liebenfels bewirtschaftet, ist auf Futtermittelzukauf angewiesen. Vor allem weil nicht genügend Futtermittel selbst produziert werden können, was großteils auf die Wetterlagen mit extremer Dürre und daraus resultierendem geringen Grundwasser zurück zu führen ist.
Während die Preise für Futtermittel, Strom und Diesel in die Höhe schnellen, stagnieren die Verkaufspreise. „Wenn wir all die steigendenKosten an unsere Kunden weitergeben würden, könnte sich kaum jemand mehr ein Biohuhn leisten“, ist Kogler am Verzweifeln, „derzeit passt der Absatz noch, aber keiner weiß wie sich die Lage weiter entwickeln wird“.
Spekulationen
Ein weiteres Problem, abseits von Klima, Teuerung und Weltpolitik, stellen die Spekulationen am Getreidemarkt dar. Das betrifft nicht nur die Geflügelbauern, sondern alle Bauern, die auf Futtermitteleinkauf angewiesen sind. Am Beginn der Saison gehen die Preise der Futtermühlen nach oben, eben wegen der genannten Probleme, bei der Ernte gehen die Preise dann wieder runter und die Bauern müssen mit den Gegebenheiten leben.
Für die Kunden ist die Preisspanne zwischen Bioprodukt und konventionellem Produkt nicht mehr so groß wie vormals, somit ergibt sich zumindest ein kleiner Vorteil für die Produzenten, um die Kunden wieder vermehrt zu Bioprodukten greifen zu lassen.
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