Tabakbeutel statt Zigaretten
Gefährlicher Trend bei Suchtmittel
Das Nichtrauchergesetz und die damit verbunden Einschränkungen haben nicht nur zu den gewünschten Erfolgen geführt. Es haben vielleicht einige Menschen aufgehört zu rauchen, aber es wurde auch der Weg für neue Suchtmittel frei.
KÄRNTEN, ST. VEIT. Snus ist mittlerweile sehr bekannt und vor allem in Jugendkreisen sehr beliebt. Dabei handelt es sich um Tabakbeutel, die oral konsumiert werden. In Skandinavien haben diese Tabakbeutel schon eine sehr lange Tradition. Nachdem Zigaretten in Österreich immer mehr aus dem öffentlichen Leben gedrängt werden, ist Snus jetzt eine Alternative für nikotinabhängige Menschen. Denn, dass Snus auch ein Suchtmittel ist und zur Abhängigkeit führen kann, ist Fakt.
Aufklärung an Schulen
„Es ist ein schwieriges Thema und es ist bei uns an der Schule im Fokus,“ klärt Schulleiter Manuel Pichler vom Bundes- und Bundesrealgymnasium in St. Veit auf. Es ist ein Trend, der sich in den letzten Jahren verbreitet hat und die Schule setzt auf Prävention und Aufklärung. Ab den dritten Klassen werden Workshops angeboten. Ausserdem ist die Schullinie diesbezüglich eine absolut strikte, entsprechend gibt es die Null-Toleranz Kampagne. Verstöße gegen das Suchtmittelgesetz haben unmittelbare Maßnahmen zur Folge und werden an die zuständigen Behörden gemeldet. Das hat dazu geführt, dass es an dieser Schule nur vereinzelt Fälle gegeben hat. Die Aufklärung wirkt also.
Unterstützung vom Land
In den Jugendzentren ist das natürlich auch ein Thema. Im St. Veiter Come In wird generell wieder an einer Strategie für Suchtprävention, gemeinsam mit der Abteilung des Landes für Suchtprävention, gearbeitet. Da Jugendliche nun mal dazu tendieren alles zu probieren, werden auch die Tabakbeutel gerne verwendet. „Wir versuchen die Jugendlichen zu sensibilisieren, weg von den Drogen und Suchtmitteln zu kommen“, erklärt Bereichsleiter Wolfgang Weberitsch im Jugendzentrum St. Veit.
„Nicht damit zu spielen“
Im Jugendschutzgesetz sind alle süchtigmachenden Substanzen zusammengefasst, also Snus ist explizit nicht ausgewiesen, da es aber süchtig macht fällt es auch unter dieses Gesetz. „Nichtsdestotrotz wäre eine eigene, gezielte Aufklärungskampagne sinnvoll, idealerweise österreichweit. Vielen ist nicht bewusst, wie schädlich dieses Produkt ist. Und sie glauben auch nicht, dass es süchtig macht. Mit dieser Substanz ist wirklich nicht zu spielen,“ bestätigt die Gesundheitsreferentin des Landes Kärnten, Beate Prettner.
Gut zu verbergen
In Kärnten ist der Konsum von Snus seit rund 20 Jahren immer wieder Thema: War es früher eher in Sportlerkreisen, mit der Botschaft, dass es die Leistung steigert, bekannt, ist es mittlerweile weit verbreitet. Vor allem seit das Rauchen in Lokalen nicht mehr möglich ist, weichen Jugendliche vermehrt auf diese Substanz aus. Zudem ist der Konsum von Snus, anders als Rauchen, nicht augenscheinlich, man kann es also recht gut verbergen. Der Konsum startet im Durchschnitt, ähnlich wie bei Nikotin, mit etwa 15 Jahren.
Bewusst sein bei Eltern schaffen
Die Suchtprävention des Landes Kärnten bietet zum Thema Nikotin/Tabak Workshops für Schulklassen an, die kärntenweit gebucht werden können. Für Eltern werden Informationsabende angeboten. Speziell bei Eltern muss auch noch breiteres Bewusstsein für die Schädlichkeit der Substanz geschaffen werden. Da können auch Medien einen wichtigen Beitrag leisten. Zudem setzt Kärnten auf „Lebenskompetenzprogramme“, die in den Volksschulen starten. Da geht es weit über herkömmliche Projektarbeiten hinaus, vielmehr werden dabei unsere Kinder und Jugendliche sensibilisiert, wie viel sie selbst zu ihrer Gesundheit beitragen können. Sie lernen wie wichtig gesundes Essen und viel Bewegung sind und wie man lernt zu schädlichen Substanzen Nein zu sagen etc.
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