Wieder geöffnet in Klein St. Paul
Neuanfang nach der Katastrophe

- Werner Hofmeister mit zwei seiner neuesten Werke.
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Ein Jahr nach der Verwüstung durch die Hochwasserkatastrophe im Sommer 2024 steht das Museum für Quellenkultur in Klein St. Paul nun vor der Wiedereröffnung.
KLEIN ST. PAUL. Die Wassermassen haben den Park rund um das Quellenmuseum vollkommen verwüstet. Wasser und Schlamm, welche durch den Eingang eingedrungen sind, haben eine knietiefe Verwüstung in den unteren Innenräumen hinterlassen. "Dank der schnellen Hilfe von Feuerwehr und weiteren Freiwilligen konnten wir das Schlimmste verhindern," so Künstler und Betreiber Werner Hofmeister damals, "aber es ist ein enormer Schaden entstanden."

- Im vorigen Sommer haben die Unwetter Klein St. Paul stark getroffen, das Museum für Quellenkultur stand komplett unter Wasser.
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Alte Meister in neuer Fassung
Nun, ein Jahr später, sind kaum mehr Spuren zu sehen und das Museum kann in neuem Glanz öffnen. Dazu passt es ganz gut, dass Werner Hofmeister mit seinem jüngsten Projekt IKONEN und "Das Gesicht der Gesichter" am Start ist. Dazu hat er vor rund drei Jahren begonnen, sich mit alten Meistern zu befassen und deren bekannteste christliche Portraits, die auf Sperrholz gedruckt wurden, mit Silberköpfen zu überstempeln. An die 40 Bilder hat er bereits fertig, die für Ausstellungen in renommierten Galerien zur Verfügung stehen. So sind zum Beispiel Sandro Boticellis "Maria mit Kind" oder Matthias Grünewalds Christusportrait in neuer Fassung zu bewundern.

- Der Lachitzhof in Klein St. Paul wurde zum Museum für Quellenkultur.
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Der Lachitzhof
Das Gebäude, welches für das Museum genutzt wird, ist vermutlich das älteste Haus in Klein St. Paul. Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass hier bis 1700 Eisen geschmiedet wurde, danach rund 200 Jahre lang als Lohnmühle verwendet. Wohnmöglichkeiten für die Müller wurden geschaffen und im Jahr 1920 erwarben die Wietersdorfer Zementwerke das Objekt, um es als Wohnhaus für ihre Mitarbeiter zu verwenden. 1983 wurde von Otto Leitgeb der Grundstein für das Talmuseum gelegt. Seit 2000 ist das Haus im Besitz der Gemeinde Klein St. Paul und 2004 übernahm Werner Hofmeister die künstlerische Leitung.
Anfang und Ende
In seinen Werken befasst sich Werner Hofmeister mit der Frag nach der Quelle: "Wo kommt etwas her? Wo ist der Anfang, wo das Ende? Das Schöne daran ist, dass ich es auf alles beziehen kann und so auch das Museum ständig im Wandel ist, weil immer wieder etwas dazu kommt oder neu gestaltet wird." Das Besondere an dem Museum für Quellenkultur ist, dass der Künstler alte geschichtliche Zeugnisse weiterhin ausstellt und diese mit seinen zeitgenössischen Kunstwerken ergänzt bzw. neu interpretiert. So sind neben dem alten Schmiedeofen seine Tanzskulpturen platziert. In allen Räumen sind auch Köpfe, die den Künstler seit Anbeginn seines Schaffens begleiten, verteilt, die von anderen Künstlern interpretiert wurden. Ebenso findet sich Fossilien, die im nahen Steinbruch gefunden wurden, neben Hofmeisters Bronzefiguren.

- Moderne Tanzskulpturen neben dem alten Schmiedeofen.
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Der Skulpturenpark rund um das Museum für Quellenkultur ist jederzeit frei zugänglich, durch angebrachte QR-Codes können Betrachter mehr über die Kunstwerke erfahren. Museumsführungen für Gruppen können unter 0699/10 27 10 51 angefragt werden.
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