Ausstellung: Das Lächeln in den Augen
Aufgrund des Aufführungsverbotes für Live-Konzerte und Theater gibt es beim Styraburg Festival statt der Veranstaltungen nur noch die Ausstellung mit dem gleichnamigen Titel mit Werken von Hapé Schreiberhuber zu sehen.
STEYR. Öffnungszeiten: 12. und 13. Dezember 2020 jeweils 14-18 Uhr , Schlosstonne, Schloss Lamberg Innenhof, Steyr.
Der Künstler ist anwesend, der Eintritt ist frei – unter Einhaltung von Maskenpflicht und Corona-Hygieneregeln. Dazu erscheint ein Text des Kunsthistorikers Dr. Martin Miersch.
Die Einzelschau bezieht sich auf künstlerische Ausdruckskraft und Darstellung von Augen, in Folge Porträts - Schreiberhuber´s Spezialgebiet seiner Malerei. Er malt in der Begegnung mit dem Menschen-als-Modell und steht so in der großen Tradition Alter Meister bis hin zu zeitgenössischen Künstlern wie Siegfried Klotz (Dresdner Schule) oder Frank Auerbach (School of London). In seinem Archiv ist der Mehr-sparten-künstler auf Spurensuche gegangen und zeigt nun zum Teil ironische, zum Lächeln anregende, manchmal auch verstörend wirkende Malerei, Zeichnung und Druckgrafik. Das „von Hand geschaffene Porträt“ spiegelt meistens die Persönlichkeit des Schaffenden, seine Befindlichkeit und Physiognomie wieder. Die Lippen sind seit diesem Frühling, auf der sich das Lächeln häufig und vielschichtig zeigen kann, coronabedingt hinter einer FFP2-Maske verborgen.
Das Indifferente verstört. Ein Textausschnitt von Martin Miersch: Die Augen fordern stets unser Interesse. Ausdruckstarke Augen entscheiden darüber, ob ein Porträt uns in seinen Bann zieht oder nicht. Aber wird nicht ein Blick um Vieles intensiver, wenn ein Teil des Gesichts verhüllt ist? Verbirgt ein Mensch einen Teil des Gesichtes, erzeugt er ein Mysterium, schafft er Raum für Spekulationen. Ein Gesicht mit Maske ist nicht mehr offen lesbar, es ist die festgeschriebene Verstellung pur. Nur daran, ob die Augenbrauen nach oben oder unten weisen, ist überhaupt noch zu erahnen, wie die Gesinnung des Gegenübers ist: freundlich, übelwollend oder indifferent. In Zeiten allgemeinen Maskentragens gibt es wenig Hinweise über die Stimmung unseres Gegenübers. Das Indifferente verstört. Das Vermummungsverbot ist außer Kraft gesetzt.
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