KRÄUTERMÄRCHEN
ROTE TAUBNESSEL. Märchen und Geschichten für Erwachsene, Kinder und Kind gebliebene - Teil 120

Seit dem Frühjahr 2019 fällt mir die rote Taubnessel besonders stark auf. Nie zuvor traten ihre lila-rosa Felder so intensiv hervor.  Ich hab mich daher hingesetzt und mich etwas genauer mit ihr auseinander gesetzt. Besonders die weiße Taubnessel soll allgemein bei Frauenleiden helfen. Bei Entzündungen der oberen Atemwege soll sie durch ihre Saponine lindernd wirken, ebenso bei Entzündungen der Haut. So wie man früher "Heublumen" inhaliert hat, wenn man unter starkem Schnupfen litt, könnte man auch Tee aus roter Taubnessel inhalieren um Atemwegsbeschwerden zu mildern. Als Räucherung wirkt die Taubnessel stark reinigend. Wer eine Wohnung neu bezieht oder auch in ein neues Haus einzieht, tut gut daran, die Energie dort mittels Taubnessel-Räucherung sozusagen auf null zu setzten. Das Haus von allen alten oder negativen Energiefeldern zu reinigen. 

Den Engeln im Himmel war stinkefad. Keiner glaubte mehr an sie, kein Mensch rief sie oder bat sie geschweige denn um Hilfe. Das Blöde daran war, dass sie so auch nicht eingreifen durften. Daher waren sie allesamt quasi arbeitslos. Gelangweilt lungerten die Himmelsboten auf ihren Wolkenhaufen herum. Zum Glück hatte Gott jetzt diesen Virus auf die Erde geschickt, damit sich endlich etwas ändern sollte. Denn der Planet - Mutter Erde war schon ziemlich müde und ausgelaugt. Sie brauchte dringend Erholung und die dürfte auch Mensch und Tier nicht schaden. Die Menschen hatten völlig verlernt, auf ihre innere Uhr zu achten. Dabei müssten sie doch nur die Augen aufmachen und der Natur und ihren Jahreszeiten folgen. "Aber so sind's, die Menschen... hängen sich einen Titel nach dem anderen um, damit sie ja für sich und die anderen reeeecht gscheit wirken, dabei sehen's nicht einmal die Dinge vor ihrer Nasenspitze. Wenn ich gemein wär, würd ich sagen, ein jedes Kindergartenkind sieht mehr, hi, hi, hi.  Wisst ihr was!" schlägt da auf einmal der naseweise runde Cherubim vor. "Wir machen eine Wette. Ein jeder sucht sich Mensch, Tier oder Pflanze aus. Wer es schafft, die Aufmerksamkeit zu erringen und von ihr zu Hilfe gebeten zu werden, ist Sieger!"

Gesagt getan. Den meisten Engeln war jede Abwechslung recht. Schnell schwärmten sie aus und suchten. Auf einem Schaukelgerüst vor einem uralten Haus saß eine junge Frau und sah ziemlich bedrückt aus. "Die gehört mir" rief der naseweise Cherubim, der die Wette vorgeschlagen hatte. Erzengel Ariel hingegen, ließ sich auf einem lila Feld nebenan nieder. Ein Pflänzlein dort, hatte ihre Aufmerksamkeit erregt, weil es sein Blütenköpfchen gar so tief hängen ließ. Da feixte auch schon wieder aus sicherer Entfernung die Brennnessel  herüber: "He, du da drüben, bist du taub? Dein pinkes Blütenköpfchen einzuziehen nützt dir gar nichts! Zwecklos, denn es sieht dich ja sowieso keiner! Egal was du anstellst, du bist und bleibst unscheinbar! Und an deinen nicht vorhandenen Heileigenschaften hilft dir nicht einmal dein niedliches pink vorbei!" Dabei rekelte sich die Brennnessel in der Frühlingssonne und plusterte sich noch mehr auf. "Sieh mich an! Ich brauche keinen pinken Firlefanz! Die Menschen fürchten meine Brennhaare, trotzdem schätzen sie mich weil ich ein prima Eisen Spender bin, ausgelaugte Böden wieder heilen kann und als Brennnessel Jauche ein super Dünger bin! Mich kennt sogar ein jedes Kleinkind! Wie sieht's da bei dir aus, taube Nuss, ah sorry, Nessel?" Die kleine purpurrote Taubnessel versuchte sich vergeblich taub zu stellen. Mit ihren brennenden Worten stach die Brennnessel mitten in die Seele der kleinen Taubnessel, so als hätte sie mit ihren gemeinen Brennhaaren direkt drüber gestrichen.  "Was waren eigentlich wirklich meine Heileigenschaften?" fragte sich die kleine Taubnessel traurig. Aber die hatte sie ob den vielen Verletzungen ihrerer kleinen Pflanzenseele offenbar auch noch vergessen. 

"Blöder Virus!" zischte die junge Frau genervt und schaukelte auf der morschen Schaukel vor dem uralten Haus, das sie zusammen mit ihrem Lebensgefährten gekauft hatte, hin und her. "Wie konnten wir nur soooo blöd sein. Ein uraltes Haus kaufen und glauben, wir könnten ein Paradies draus schaffen. Und dann kommt noch dieser blöde Virus daher. Wir sind gefangen in der doofen Burg und die Schulden Begraben uns in einem stinkenden Schutthaufen!"  Leanne war sichtlich frustriert.  

Jetzt! Gleich! Die Engel gingen voller Spannung in ihre Startpositionen. Jetzt würden sie sicher gleich gerufen werden. "Komm mach schon, Taubnessel! Ruf mich! Bitte! Schnell!"   "Jetzt erinnert sie sich! Hallo, Frau! Siehst du mich? HUHU! Bitte, schnell, du brauchst mich nur rufen!" Der Frau kamen zwar schleierhafte Erinnerungen in den Sinn, als sie mit ihrer Oma gebetet hatte. Sie wischte sie jedoch schnell beiseite. "Gebete waren gestern. Heute meditiert man!" Und damit stand sie auf, um weiter im heruntergekommenen Küchengarten zu arbeiten. 

Die Taubnessel nahm gleichgar nichts wahr, weder die strahlende Sonne, noch die Wolken die in Form kleiner Engel über sie hinweg zogen. Ihre kleine Pflanzenseele war total gebrochen. 

Da kam plötzlich ein kleiner Bub daher gehopst.  Er hieß Benjamin und gehörte Leannes Freundin, die ganz in der Nähe wohnte. "Blöder Husten! Entweder ich hab den Virus schon erwischt oder wir haben irgend einen aggressiven Schimmel im Haus! Mein Husten will heuer gar nicht gut werden! Dem Ben war der Husten egal. Er fasste Leanne an der Hand und zog sie mit sich auf ein Feld aus lila Blumen, dort wo im Vorjahr noch ein dürrer Obstbaum gestanden war. "Komm! Komm!" rief er. "Jetzt gehen wir in dieser lila Wolke baden!" "Komisch..." dachte Leanne, als sie mit Ben einen Zeit lang im Taubnessel Feld gelegen und Wolkenkino gespielt hatte. "Mein Husten ist wie weggeblasen, und besser geht es mir auch irgendwie???" 

"Komisch..." dachte die kleine Taubnessel. Ich wirke ja doch anziehend - nur halt nicht alleine. Und ich denke, ich kann Husten lindern und tu den Menschen sichtlich wohl. " Dabei hob sich ihr Köpfchen und sie merkte auf einmal, wie gierig Bienen und Hummeln ihren Nektar suchten. 

Zum Abschied pflückte Ben noch eine große Handvoll Taubnessel Blüten und legte sie in einem Muster auf Leannes alten Herdkranz. Als es ein paar Tage später wieder kalt wurde und Leanne einheizen musste, wurde ihr plötzlich ganz schwindelig und ihr war, als steige ein seltsamer Rauch auf den sie nur fühlen, aber nicht sehen konnte. Schnell googelte sie "Taubnessel räuchern".

"Mit der Taubnessel zu räuchern, wird empfohlen, bei einem Neueinzug in eine Wohnung oder in ein Haus. Es wird dann pur mit der Taubnessel (Kraut und Blüten), das neue Heim ausgeräuchert. Es bringt dadurch positive Energien hinein und reinigt die Atmosphäre.

"Wow!" dachte Leanne.  Ich hab das Gefühl, die vielen Taubnesseln wachsen nicht umsonst vor unserm Haus.  Trotz der noch immer existenten Bedrohung durch den Virus war ihr jetzt viel leichter!

"Wow!" sagten der naseweise runde Cherubim und Erzengel Ariel unisono. "Kommt der kleine Piepmatz daher und schafft das, worum wir so verbissen gekämpft haben mir nix dir nix aus dem Efef!" "Weißt du was, Ariel, ich denke wir sollten bei den Kindern anfangen uns wieder bemerkbar zu machen, denn die sehen noch mit dem Herzen!"

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