Thrombose auf Reisen: Bewegung hilft

- Primar Christoph Ausch, Leiter der Abteilung für Chirurgie am LKH Steyr.
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Wenn die Thrombose mitreist: Richtige Vorbeugung ist entscheidend!
STEYR. Immer dann, wenn die Reise in den Urlaub per Flugzeug, Auto oder Bus angetreten wird, steigt besonders bei Fernreisen die Gefahr von gefährlichen Thrombosen in den Beinen. Mit einfachen Tricks und Maßnahmen lässt sich das Risiko dieser Blutpfropfen in den Blutgefäßen auf ein Minimum reduzieren.
Wenig Beinfreiheit
„Die in Flugzeugen, Autos und Bussen oft eng bemessene Beinfreiheit in Kombination mit stundenlangem Sitzen begünstigt das Entstehen von Thrombosen. Das heißt das Blut sinkt in die tiefen Beinvenen ab, wo sich kleine Blutgerinnsel bilden können“, erklärt Primar Christoph Ausch, Leiter der Abteilung für Chirurgie am LKH Steyr. Würden sich die Blutpfropfen lösen und in die Lunge gelangen, könnte eine lebensbedrohende Lungenembolie entstehen.
Zu den besonders gefährdeten Gruppen zählen schwangere, rauchende und übergewichtige Reisende. Zusätzlich steigt das Risiko einer Beinvenen-Thrombose mit dem Alter steil an. So erkrankt bei den unter 60-Jährigen pro Jahr beispielsweise nur einer von 10.000, bei den über 60-Jährigen macht das Verhältnis bereits 1:100 aus.
Kennzeichen einer Thrombose
Anschwellende Beine, ziehende Schmerzen, Verfärbung oder Krämpfe können während der Reise Kennzeichen einer Thrombose sein. „Besteht ein Verdacht, soll das Bein nach Möglichkeit nicht mehr belastet werden. Zudem empfiehlt es sich einen Arzt aufzusuchen“, betont Ausch.
Vorbeugung leicht gemacht
Die Zauberformel im Kampf gegen Beinthrombosen lautet: Bewegung! Oder anders formuliert: Bewegung ist die einfachste Methode, um der Entstehung von Thrombosen erst gar keine Chance zu geben. „Kreisen Sie daher zwischendurch immer wieder die Füße, bewegen Sie diese auf und ab und gehen Sie in den Pausen einige Schritte“, rät der Chirurg.
Weiters gilt: „Tragen Sie bequeme Kleidung, trinken Sie viel Flüssigkeit, vor allem Wasser, verzichten Sie auf Alkohol und zu viel Kaffee oder Tee und achten Sie beim Essen auf leichte Kost. Auch auf Medikamente wie Schlaf- oder Beruhigungsmittel sollte verzichtet werden.“
Reisenden, die Krampfadern haben oder familiär vorbelastet sind, rät der Experte, Kompressionsstrümpfe zu tragen und vor Reiseantritt den Arzt des Vertrauens aufzusuchen.
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