Manager & Musikliebhaber: Ein Pfarrer für zwei Pfarren

Marian Tatura lebt und arbeitet seit drei Jahren als Seelsorger in Österreich. Der engagierte Pole ist 
50 Jahre alt und feiert im Jänner 2012 sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Foto: Thöne
  • Marian Tatura lebt und arbeitet seit drei Jahren als Seelsorger in Österreich. Der engagierte Pole ist
    50 Jahre alt und feiert im Jänner 2012 sein 25-jähriges Priesterjubiläum. Foto: Thöne
  • hochgeladen von Sabine Thöne

Sein Terminkalender ist randvoll, und daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Marian Tatura (50) leitet seit September 2011 die Pfarren Losenstein und Reichraming mit je rund 1800 Seelen.

LOSENSTEIN, REICHRAMING (sth). „Die beiden Pfarren sind meine neue Heimat, meine Familie“, sagt Marian Tatura, der als Nachfolger von August Walcherberger Quartier im Losensteiner Pfarrhof bezogen hat. Ebenso entlastet er den pensionierten Reichraminger Pfarrer Helmut Neuhofer.

Marian Tatura hat klare Vorstellungen über seine Tätigkeit, die viel mit der eines Managers gemein hat. Es gilt, zwischen den zwei Pfarren zu pendeln und zahlreiche Termine unter einen Hut zu bringen.

„Ich liebe Österreich“
Sein erstes Arbeitsjahr sei dazu da, um Land und Leute kennenzulernen, sagt er. Das zweite, um eine Arbeitsbasis zu schaffen. Ab dem dritten Jahr solle das „Werkl“ laufen.

Der 50-Jährige schätzt das Kleine, Überschaubare, die Natur, die Berge. „Ich habe mit meinen Eltern oft Urlaub in Österreich gemacht, ich liebe dieses Land“, verrät er. Besonders wichtig ist ihm der direkte Kontakt zu den Menschen. Der Anonymität einer Großstadt kann er nur sehr wenig abgewinnen.

Die vergangenen drei Jahre arbeitete der musikbegeisterte und stimmgewaltige Pole („Ich mag alles außer Jazz)“ als Seelsorger in Roitham im Bezirk Gmunden. „Ich bin dort mit allen gut ausgekommen“, erzählt er. Auch hier sei sein Herz „für alle offen“.

Marian Tatura stammt aus einer Arbeiterfamilie, sein Vater verdiente sich als Bergmann und langjähriger Vizebürgermeister in der südpolnischen Kleinstadt RyduBtowy (deutsch Rydultau, nahe Kattowitz). Als Oberschlesier sind ihm viele deutsche Wörter ein Begriff, Deutsch selbst lernt er erst seit drei Jahren.

Schwerpunkt Jugendarbeit
Taturas ungewöhnlicher Vorname war der Wunsch seiner Mutter. „Mein Kind ist ein Geschenk für die Mutter Gottes, hat sie gesagt“, erzählt der Marienverehrer, begeisterte Fußballer und Brieftauben-Fan.
Sein 47-jähriger Bruder ist ebenso Priester, die 22 Jahre jüngere Schwester ließ sich zur Psychologin ausbilden.
„Ich wollte einen Beruf ergreifen, mit dem ich helfen kann“, sagt Tatura, der ursprünglich Arzt werden wollte.

Diplomatisch antwortet er auf die Frage, ob er konservativ oder liberal einzuordnen sei. „Ich bin geradeaus, ich muss beide verstehen.“ Die Abschaffung des Zölibats ist für den papsttreuen Polen kein Thema. Besonders am Herzen liegt ihm die Jugend. „Die Arbeit mit Kindern ist wichtig, denn der Glaube muss wachsen“, sagt er und bedauert, dass für viele der Glaube nur eine Frage der Tradition sei.

Im Frühjahr 2012 plant Marian Tatura mit Pfarrmitgliedern eine Fünf-Tage-Busreise in seine Heimat. Anmeldungen sind im Pfarrhof Losenstein möglich. Kommende Woche nimmt Tatura die 570 Kilometer lange Fahrt alleine auf sich.
„Ich bin das erste Mal Onkel geworden und werde meine Nichte Margareta selbst taufen“, verrät er.

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