Neuer Vorsitzender der Volkshilfe will "die Welt ein Stück gerechter machen"
STEYR. Nach 31 Jahren hat Dr. Josef Weidenholzer den Vorsitz über die Volkshilfe Oberösterreich zurückgelegt. Ihm folgt der Steyrer Arzt und Sozialstadtrat Dr. Michael Schodermayr nach. Schodermayr wurde am Freitag Abend bei der Landeskonferenz der Volkshilfe im Museum Arbeitswelt in Steyr mit 100 Prozent der Delegierten-Stimmen gewählt. Schodermayr wird - wie auch sein Vorgänger - diese Funktion ehrenamtlich ausüben.
Beim anschließenden Festakt mit rund 300 geladenen Gästen wurde Joe Weidenholzer mit standing ovations bedacht. Weidenholzer, der seit fünf Jahren Abgeordneter zum EU-Parlament ist, äußerte in seiner Abschiedsrede große Sorge um die Zukunft Europas. "Wir müssen entschieden auftreten gegen die rechten Hetzer, die den Begriff Heimat missbrauchen. Wir dürfen uns unsere Heimat nicht von den Populisten zerstören lassen. Die Volkshilfe ist in der Vergangenheit immer gegen diese Radikalisierung aufgetreten und ich bin überzeugt, sie wird das auch in Zukunft tun."
Auch der neue Vorsitzende Michael Schodermayr ging in seiner kämpferischen und viel beklatschten Antrittsrede auf aktuelle Themen wie Armut, Arbeitslosigkeit, Einsparungen im Alten- und Behindertenbereich oder die Flüchtlingsbewegung. Am Ende sagte er: "Es wird bewusst versucht, unsere Gesellschaft zu spalten. Da werden wir nicht mitspielen. Die Volkshilfe wird die Welt nicht retten. Aber wir werden kämpfen und hart daran arbeiten, dass diese Welt ein kleines Stück besser, gerechter und lebenswerter wird."
Unter den zahlreichen Ehrengästen: Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer, der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl, AK-Direktor Sepp Moser, Landespolizeidirektor-Stv. Erwin Fuchs, Direktor der Tabakfabrik Linz Chris Müller, BFI-Geschäftsführer Christoph Jungwirth, Hilfswerk-Landesobmann Wolfgang Hattmannsdorfer etc.
Die Volkshilfe in Oberösterreich beschäftigt aktuell rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verzeichnet einen kumulierten Jahresumsatz von 86 Millionen Euro und zählt zu den größten und bedeutendsten sozialen Dienstleistungsunternehmen in Oberösterreich. Kernaufgaben sind Alten- und Behindertenbetreuung, Flüchtlingsbetreuung und die Betreuung von arbeitsuchenden Menschen.
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