Seit 30 Jahren in der Pflege tätig
Franz Seyerlehner kam 1983 als Diplompfleger ans Landes- und Betreuungszentrum Christkindl. Seit 15 Jahren ist er mit Leib und Seele Pflegedirektor.
GARSTEN. Ein Arbeitsunfall bei der Firma Weber Hydraulik samt Krankenhausaufhalt war für den damals 18-jährigen Dreher Franz Seyerlehner aus Losenstein der Auslöser, in den Pflegeberuf zu wechseln. Seit mittlerweile dreißig Jahren arbeitet er im Landespflege- und Betreuungszentrum (LPBZ) Christkindl, er kennt jeden Winkel in dem großen Haus.
Nach der Sanitäterausbildung beim Bundesheer hatte er 1975 als Stationsgehilfe im Wagner-Jauregg-Krankenhaus in Linz angeheuert, wo er die Ausbildung zum Diplompfleger absolvierte. Bis 1983 war er als Diplompfleger in der Neurologie-Abteilung im Einsatz.
Als im Frühjahr 1983 der Orden der Franziskusschwestern in Christkindl bei Steyr weltliches Pflegepersonal suchte, bewarb er sich. „Die Pflege war auf Nachkriegszeit-Standard“, erinnert sich Seyerlehner, der seit 15 Jahren hauptverantwortlich für die Pflege ist. Mit zwei Kollegen stellte er damals auf Einweg-Pflegematerial und eine geordnete Pflegedokumentation um.
100 Heimbewohner mit speziellen Bedürfnissen
Der gebürtige Oberdambacher und Vater dreier erwachsener Kinder „befehligt“ heute 44 Pflegemitarbeiter, davon sieben Männer. Die Atmosphäre im Haus, das Leopoldine Halbmayr seit 15 Jahren leitet, zeugt von einem respektvollen Miteinander. Im Mittelpunkt des oft aufreibenden Alltags stehen die hundert psychisch-geistig beeinträchtigten Bewohner jeden Alters. „Bis zum Jahr 2000 wohnten nur Frauen im Heim, derzeit haben wir auch neun Männer dabei", erzählt Seyerlehner. Seit 2004 ist im obersten Geschoß eine Wachkomastation für sechs Patienten eingerichtet. Ein Wunschziel Seyerlehners ist es, „das Haus weiterzuentwickeln" und die Wachkomastation zu erweitern. Der Bedarf ist groß, allein die Mittel fehlen derzeit.
Kein Mangel an Fachkräften
Den viel zitierten Mangel an Fachkräften gibt es im 1963 eröffneten Heim in Christkindl nicht. „Das liegt unter anderem an unserem guten Ruf und dem Klima im Haus“, ist der Pflegedirektor überzeugt. Der Pflegeberuf ist für ihn Berufung, er empfiehlt ihn gern weiter. Wie in jedem Sozialberuf sei die Liebe zum Menschen das Um und Auf, sagt er. Wer zu materiell orientiert ist, sollte es lieber bleiben lassen, meint der Pflege-Profi.
„Ich sage Danke“
Seyerlehners Erfahrung, Ruhe und Gelassenheit sind beinahe sprichwörtlich. „Ich bin nicht der Typ himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt“, sagt er, „ich versuche Kontinuität zu bewahren.“ Er will Vorbild und „berechenbar“ für seine Mitarbeiter sein. Einen Ausgleich und Abgrenzung zum Job findet er beim manuellen Arbeiten zu Hause, Skifahren und beim Gehen in der Natur.
Sein Job erfüllt ihn sehr. „Ich habe viel in diesem Haus von den Bewohnern gelernt. Man bekommt sehr viel zurück. Ich sage Danke!“
Lesen Sie dazu auch diesen Bericht:
http://www.meinbezirk.at/steyr/chronik/traditionelle-jubilaeumsfeier-im-pflegeheim-d508445.html
Mehr über das Pflegeheim auf http://www.zentrum-christkindl.at
http://www.lpbz-ooe.at
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