Verdiente Persönlichkeiten mit dem Ehrenzeichen der Stadt ausgezeichnet

Foto: Rußkäfer

STEYR. Vor kurzem hat Bürgermeister Gerald Hackl im Festsaal des Rathauses Ehrenzeichen der Stadt an Persönlichkeiten überreicht, die sich in den Bereichen Ehrenamt, Kultur, Wissenschaft und Soziales verdient gemacht haben.
„Wir messen diesen Auszeichnungen deshalb so große Bedeutung bei, weil wir davon überzeugt sind, dass diese Auszeichnungen Signalwirkung haben und vor allem auch in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, weil die Geehrten als Vorbild wirken“, sagte Bürgermeister Hackl in seiner Festrede.

Mit dem Ehrenzeichen der Stadt für besondere Leistungen im ehrenamtliche Bereich ausgezeichnet wurden Walter Gabath, Günther Pangratz und Ute Wiesmayr.

Walter Gabath ist gebürtiger Steyrer, seit 1993 ist er in der Organisation „Offene Arbeitsstiftung Steyr“ tätig. Beruflich war er von 1966 bis 2007 im Steyrer Unternehmen GFM beschäftigt. Von 1992 bis 2006 war Walter Gabath Vorstandsmitglied des Vereins FAZAT Steyr, von 1994 bis 2006 arbeitete er als Gemeinderat der Stadt Steyr. Die Offene Arbeitsstiftung Steyr ist im April 1993 wegen der damals sehr schlechten Wirtschaftssituation im Großraum Steyr gegründet worden. Ziel war und ist es, Arbeitnehmer, die in der Region wegen negativer wirtschaftlicher Entwicklungen ihren Arbeitsplatz verlieren, beruflich wieder auf die Beine zu helfen. Walter Gabath war wesentlich am Aufbau dieser Stiftung beteiligt, 2004 wurde er zum Obmann und später zum Obmann-Stellvertreter gewählt. In seiner Funktion als Pfarrgemeinderat hat Walter Gabath vor einigen Jahren ein Großprojekt in Angriff genommen: die Generalsanierung und Renovierung der Stadtpfarrkirche zu begleiten und abzuwickeln.

Günther Pangratz ist aus Bad Leonfelden gebürtig, im Jahr 1949 kam er mit seinen Eltern nach Steyr. Hier hat er auch die Volks- und Hauptschule besucht sowie eine Maurerlehre abgeschlossen. Ab 1965 arbeitete Günther Pangratz als Magazineur in den Steyr-Werken, später bei SNF und MAN. Seit 1983 ist er Mitglied des Siedlervereines Schlüsselhof – Ennsleite – Taschelried. 1987 ist er zum Obmann gewählt worden. In dieser Funktion, die er seit drei Jahrzehnten ausübt, geht es ihm vor allem darum, die große Gemeinschaft der Siedler aufrecht zu halten und zu pflegen. Gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern des Vereines bemüht sich Günther Pangratz erfolgreich, Vorteile und Verbesserungen für die Siedler zu erreichen. Ebenso stehen er und sein Team mit Fachwissen und Engagement für alle Ratsuchenden zur Verfügung.

Ute Wiesmayr ist gebürtige Steyrerin. Sie hat in Steyr am Bundesgymnasium maturiert und anschließend ein Lehramtsstudium absolviert. Seit 1988 arbeitet Ute Wiesmayr als Pädagogin, seit 1991 ist sie an der HAK Steyr tätig, und seit 2010 leitet sie die Schule als Direktorin. Seit 22 Jahren ist Mag. Wiesmayr Geschäftsführerin des Vereins für Städtefreundschaften. Seit 1996 betreut sie den Schüler-Austausch mit San Benedetto. Sie hat Delegationen von Erwachsenengruppen nach San Benedetto begleitet und vier Charity-Veranstaltungen hauptverantwortlich organisiert. Die letzte erst vor wenigen Monaten für die Erdbebenopfer in Amatrice bzw. Ofida.
1983 war Ute Wiesmayr als Jugendliche bei der ersten Steyrer Schüler-Austauschgruppe dabei, die nach Kettering geflogen ist. Und seit 1996 ist sie bei der Organisation des Jugend-Austausches mit Kettering selbst aktiv. Darüber hinaus ist sie als Direktorin der HAK Steyr auch federführend bei der schulischen und sprachlichen Integration von jugendlichen Asylwerbern aktiv. Die Führung einer sogenannten Brückenklasse in ihrer Schule ist der beste Beweis für ihr großes Engagement in diesem Bereich. In der Biografie von Ute Wiesmayr nimmt das Ehrenamt grundsätzlich eine große Rolle ein: Sie war unter anderem auch Vorturnerin beim Turnverein Steyr, Mitarbeiterin beim Roten Kreuz, Jugendrotkreuz-Verantwortliche an der HAK Steyr sowie Volleyball-Funktionärin und -Trainerin.

Mit dem Ehrenzeichen für besondere Leistungen im kulturellen Bereich geehrt wurden Bernadette Huber, Elfriede Kreuzberger und Heribert Mader.

Bernadette Huber ist gebürtige Linzerin, lebt aber schon lange in Steyr. Als Künstlerin arbeitet sie mit vielen Medien. Sie nützt u. a. Video, Fotografie, Installationen, Webprojekte, Malerei, Kunst am Bau sowie Kunst im öffentlichen Raum für ihre Werke. 1983 wurde Bernadette Huber mit einem Preis beim Talente-Wettbewerb für junge Kunst in Linz ausgezeichnet. Es folgte eine äußerst erfolgreiche und produktive Karriere als Künstlerin mit zahlreichen Stipendien und Ausstellungen im In- und Ausland. Für ihre Leistungen wurde sie u. a. 1999 mit dem Österreichischen Staatsstipendium für Bildende Kunst und 2012 mit dem Gabriele-Heidecker-Preis ausgezeichnet. Bernadette Huber ist als international erfolgreiche Künstlerin auch immer wieder in ihrer Heimatstadt Steyr aktiv. Erst vor kurzem war auf dem Heck eines Steyrer Stadtbusses eine Arbeit von ihr angebracht – nämlich ein Beitrag zur Ausstellung „radikal hoch drei“, die in der Schlossgalerie Steyr zu sehen war.

Elfriede Kreuzberger lebt in Wien, hat aber einen besonders starken Bezug zu Steyr. Seit 2002 leitet und organisiert sie das 1. Österreichische Museum für antiken Christbaumschmuck in Steyr. Elfriede Kreuzberger hat die exquisiten Stücke gesammelt und besitzt damit eine der größten Privatsammlungen der Welt. Etwa 12.000 Besucher kommen pro Jahr im Durchschnitt in der Adventzeit in das Steyrer Weihnachtsmuseum, das im ehemaligen Bürgerspital im Stadtteil Steyrdorf untergebracht ist. Elfriede Kreuzberger ist aber auch in anderen kulturellen Bereichen sehr lange erfolgreich. Als Gattin des leider schon verstorbenen Staatsopernsängers Rudolf Kreuzberger war sie als vielseitige Künstlerin und ausgebildete Sängerin auch bei Konzerten, Shows und Lesungen, in Filmen und Lesungen sowie als Buchautorin tätig.

Professor Heribert Mader ist im Jahr 1937 in Steyr geboren worden. Von 1955 bis 1960 besuchte er die Akademie der Bildenden Künste in Wien. Heribert Mader studierte Kunsterziehung und Malerei bei Albert Paris Gütersloh, einem der wichtigsten Wegbereiter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus. Von 1960 bis 1985 arbeitete Prof. Mader als Kunsterzieher am Bundesgymnasium Steyr und hat dabei bei vielen damaligen Schülern das Interesse und die Begeisterung für Bildende Kunst geweckt.
Ohne Heribert Mader gäbe es auch den Wehrgraben in seiner heutigen Gestalt nicht. Er hat sich damals an vorderster Front engagiert, damit das Wehrgrabengerinne, das man damals zuschütten wollte, bis heute erhalten geblieben ist. Für sein Engagement ist Prof. Mader auch von der Stadt im November 1995 mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet worden.
Obwohl Heribert Mader schon lange in Hinterbrühl bei Mödling lebt, zählt seine Geburtsstadt Steyr nach wie vor zu seinen Lieblingsplätzen. Seine Werke werden und wurden in renommierten Galerien gezeigt. Arbeiten von Professor Mader kann man u. a. in der Albertina und im Leopold-Museum in Wien, im Oö. Landesmuseum in Linz, im Nö. Landesmuseum in St. Pölten, im Stadtmuseum in Bruneck in Südtirol, im Salzburg-Museum und im Steyrer Stadtmuseum betrachten. Derzeit werden zu seinem 80. Geburtstag im Kunstverein in Schloss Lamberg Aquarelle und Ölbilder von ihm gezeigt. 2013 ist Prof. Mader mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet worden.

Das Ehrenzeichen für besondere Leistungen im sozialen Bereich erhielten Eva Maria Leitner und Wolfgang Pühringer.

Eva Maria Leitner ist gebürtige Linzerin, 1983 übersiedelte die ausgebildete Kindergärtnerin und Horterzieherin nach Steyr, nun lebt sie in Haid. Von 2003 bis 2015 war Eva Maria Leitner Mitglied des Steyrer Gemeinderates. Ihre große Stärke ist der Sozialbereich. Zwischen 2003 und 2015 war sie Vorstandsmitglied des Gesundheits- und Sozialsprengels Steyr (GSS) und setzte sich immer für finanzielle Unterstützung von Menschen in Not ein. Zehn Jahre lang war Eva Maria Leitner Obfrau des Vereins Hilfswerk auf der Ennsleite, derzeit ist sie Obfrau-Stellvertreterin und Schriftführerin. Sie war maßgeblich daran beteiligt, dass das Tageszentrum Hilfswerk geschaffen worden ist, um pflegende Angehörige zu entlasten. Auch als Obfrau und Bezirksleiterin der OÖVP-Frauen in Steyr hat sie sich immer für soziale Einrichtungen engagiert, darunter die Lebenshilfe, das Frauenhaus, Kindergärten und Schulen. Im heurigen Frühjahr ist Eva Maria Leitner für ihr Engagement mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet worden.

Wolfgang Pühringer ist gebürtiger Linzer (Jahrgang 1960), hat dort auch am Bundesgymnasium Khevenhüllerstraße die Matura abgelegt. Seit 1983 arbeitet er als Bewährungshelfer bei Neustart Steyr. Ehrenamt und soziales Engagement prägen das Leben von Wolfgang Pühringer. Er ist Gründungsmitglied des Vereines Wohnen Steyr, seit 20 Jahren im Vorstand und seit 2007 Obmann. Dabei sind das Tageszentrum für obdachlose Menschen am Hessenplatz und das Büro „Netzwerk Wohnungssicherung“ entstanden. Wolfgang Pühringer war in seiner Funktion als Obmann auch wesentlich am Neubau der Notschlafstelle an der Blumauergasse beteiligt. Bis 2008 war er auch zehn Jahre lang Vorstand im Verein „Wigwam Steyr“, dem Betreiber des gleichnamigen Kinderschutzzentrums. Wolfgang Pühringer hat auch engagiert an der Erstellung des Sozialen Leitbildes für die Stadt Steyr mitgearbeitet und dabei seine Erfahrung und sein umfangreiches Wissen eingebracht.

Das Ehrenzeichen für besondere Leistungen im wissenschaftlichen Bereich wurde verliehen an Schulrat Gerfried Deschka. Der Geehrte ist 1932 in Steyr geboren, lebte zunächst mit seinen Eltern in Garsten. In Steyr besuchte Gerfried Deschka das Realgymnasium, dann die damalige Lehrerbildungsanstalt in Linz und maturierte 1952. Schon als Jugendlicher interessierte er sich für Insekten und wurde Mitglied der Entomologischen ARGE am Oberösterreichischen Landesmuseum. Gerfried Deschka wurde Pädagoge in Steyr. Sein Wissen über Insekten baute er permanent aus. 1953 begann er mit Hilfe von Mischlichtlampen, bei Nacht Insekten zu fangen. 1963 startete er mit seinen Forschungsarbeiten und unternahm zahlreiche Forschungsreisen, hauptsächlich nach Amerika und Asien. Gerfried Deschka hat heute die wahrscheinlich größte und bestdokumentierte Privatsammlung von Lithocolletidae (blattminierende Kleinschmetterlinge). Diese Sammlung wurde ab 2011 analysiert. Durch DNA-Analysen konnten dabei viele neue Arten bestimmt werden, die noch beschrieben und benannt werden müssen. Sein Wissen und seine Erfahrung werden auch heute noch geschätzt. Er gibt seine breit gefächerten Kenntnisse auch gerne an junge Menschen weiter.

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