Blahbergalm
„Bio ist für uns kein Trend, sondern eine Grundeinstellung“
Die Blahbergalm im Reichraminger Hintergebirge verzückt Wanderer und Biker gleichermaßen – bewirtschaftet wird sie von Familie Hörmann aus Maria Neustift.
MARIA NEUSTIFT, WEYER. Weitläufige Wiesen, auf denen seltene Orchideen- und Enzianarten wachsen, bunte Schmetterlinge und mittendrin eine idyllische Hütte: Die Blahbergalm im Reichraminger Hintergebirge verzückt Wanderer und Biker gleichermaßen. Bewirtschaftet wird die Nationalpark-Alm seit rund 21 Jahren von der Familie Hörmann, die den Gästen Bio-Produkte vom eigenen Hof in Maria Neustift anbietet. „Wir verkaufen Rindfleisch ab Hof und produzieren Most, Schnaps, Wurst und Speck für die Jause auf der Alm“, erzählen Andrea und Roland Hörmann. Vor elf Jahren übernahm Roland den Erbhof vulgo „Zwiemühle“ von seinen Eltern, ein Jahr später kam auch Andrea als Bewirtschafterin hinzu.
Bio seit über 25 Jahren
Seit über 25 Jahren wird der Betrieb biologisch bewirtschaftet. „Bio ist für uns keine Bewirtschaftungsform und vor allem kein Trend, sondern eine Grundeinstellung, deren Fundament die Wertschätzung der Schöpfung und der Natur ist“, sind sich die beiden einig. Die Weide- und Almflächen von Roland und Andrea sind natürlich belassen, weshalb es strapazierfähige und genügsame Rassen braucht. Deshalb haben sie sich auf die Zucht von „Murbodner Rindern“ spezialisiert, deren besondere Eigenschaft ihre hervorragende Fleischqualität bei noch so magerer Futtergrundlage ist. Den Sommer über sind die semmelfarbigen Rinder mit den auffallend hellen Hörnern und dunkler Spitze auf der Alm, Ende September geht es zurück auf den Hof in Maria Neustift. Neben der tierfreundlichen Haltung ist der Familie auch die stressfreie Schlachtung besonders wichtig.
„Wir produzieren das Fleisch ja auch für uns selbst, deshalb unser Motto: Wir verkaufen nur das, was wir auch selbst essen möchten.“
Andrea und Roland Hörmann
Diese wird zwar nicht am eigenen Hof durchgeführt, aber auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde. „Wir sind von der Schlachtung bis zur Zerlegung nach der Reife dabei und helfen mit. Wir produzieren das Fleisch ja auch für uns selbst, deshalb unser Motto: Wir verkaufen nur das, was wir auch selbst essen möchten.“ Um sich von der Herkunft des Rindfleisches zu überzeugen, können Wanderlustige vom Hengstpass (Windischgarsten) aus auf die Blahbergalm wandern und sich die Tiere ansehen. Die Hütte ist an den Wochenenden im August und September geöffnet – die Gäste werden von Rolands Eltern Walpurga und Konrad willkommen geheißen. Sie kümmern sich im Sommer um die Almausschank.
Wolf bereitet Sorgen
Dass die Rinder auf der Alm gehalten werden, birgt aber auch Gefahren: Die Wiederansiedlung des Wolfes bereitet den Hörmann's Sorgen. „Mit Bär und Luchs können wir uns gut arrangieren. Nun sollen aber unsere Rinder Wanderern mit Hunden gutmütig gegenüberstehen und ihre Kälber vor dem „Nachfahren des Wolfs“ mit ihrem Leben verteidigen – das birgt großes Konfliktpotenzial und hat unvorhersehbare Folgen auf unsere Kulturlandschaft. Deshalb halten wir eine Regulierung des Wolfbestandes für notwendig, um die Artenvielfalt zu erhalten.“
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