Nationalpark Kalkalpen
Biologen und Experten auf Schatzsuche

Am Tag der Artenvielfalt versuchen Experten in einem abgegrenzten Gebiet so viele Arten wie möglich zu bestimmen. | Foto: Nationalpark Kalkalpen
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  • Am Tag der Artenvielfalt versuchen Experten in einem abgegrenzten Gebiet so viele Arten wie möglich zu bestimmen.
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Auch heuer lud der Nationalpark Kalkalpen Forscher und Experten einen Tag lang zur Suche nach möglichst vielen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten ein.
STEYR-LAND. Die besonders gesuchten Naturschätze waren seltene Käfer, Schmetterlinge, Wildbienen, Vögel, Pilze oder Schnecken. Das Weißenbachtal im Reichraminger Hintergebirge stand diesmal im Mittelpunkt des Geschehens. Dieses Gebiet weist zwar keine ursprünglichen Waldgebiete auf, da es forstlich mehrfach genutzt wurde, doch hat hier das Hochwasser 2003 die Forststraße im kleinen Weißenbachtal völlig weggepült und seither gibt es dort keine menschlichen Eingriffe mehr. Die Natur regeneriert sich in beeindruckender Geschwindigkeit und Wind und Schneedruck sorgten für viel Totholz. Ein guter Grund nachzusehen ob sich die Artenvielfalt wieder erhöht hat und hoch spezialisierte Arten wieder zurück gekehrt sind. Betreut wurde die Aktion von Dr. Erich Weigand und Mag. Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark Kalkalpen.

Besonderer Fund

Besondere Funde glückten den Käferexperten Andreas Eckelt, Gregor Degasperi und Heinz Mitter. So konnten diese erstmals für Oberösterreich die Holzkäfer-Urwaldreliktart Cerophytum elateroides bestätigen. Erstmals wurde auch der Käfer Platydema violaceum im Nationalpark Kalkalpen nachgewiesen und zudem der selten vorkommende Laufkäfer Chlaenius nitidulus. Die Schmetterlingsexperten Martin Schwarz, Norbert Pöll und
Siegfried Ortner trafen mehrmals auf den in unseren Breiten überaus seltenen Segelfalter (Iphiclides podalirius, eine wärmeliebende Art. Die Raupe dieses schönen Tagfalters lebt auf den Blättern von Weiß- und Schlehdorn. Das in den letzten Jahren häufigere Vorkommen dieser Art, wie auch des Wespenbussards, der Störche oder Rotmilane deuten Biologen als ein signifikantes Indiz eine bereits deutlich vorangeschrittene Klimaerwärmung.

Bedrohte Vielfalt

Die Bedeutung des Artenschutzes zeigt sich anhand folgender Zahlen drastisch: Mehr als 33 % der heimischen Wirbeltierarten und 40 % der Farn- und Blütenpflanzen gelten heute als gefährdet. Weltweit sterben jedes Jahr 27.000 Arten für immer aus. Die Zerstörung der Artenvielfalt sei ebenso schwerwiegend wie der Klimawandel wurde im April bei der Artenschutzkonferenz in Paris mitgeteilt. „Biologische Vielfalt ist die Lebensversicherung der Natur und letztendlich auch für uns Menschen“, warnten dort hunderte Experten.
„Für einige Arten hat der Mensch gerade noch rechtzeitig eine kleine Arche Noah gebaut, - nämlich größere Schutzgebiete wie die Nationalparks. Die bisherigen Erhebungen der Fauna und Flora belegen, dass unser mehrfach international anerkanntes Schutzgebiet von höchster Bedeutung für den Artenschutz ist, dies gilt besonders für Waldlebensräume. Darum können wir und die Nationalpark Region auf den Nationalpark Kalkalpen auch besonders stolz sein“, sagte der renommierte Pilzspezialist Heinz Forstinger aus Oberösterreich in seinem Eröffnungsvortrag "Pilze, - mehr als eine Delikatesse" zum heurigen Tag der Artenvielfalt.

Am Tag der Artenvielfalt versuchen Experten in einem abgegrenzten Gebiet so viele Arten wie möglich zu bestimmen. | Foto: Nationalpark Kalkalpen
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