Brustkrebs: Vorsorge ist wichtig
Brustkrebs ist mit einem Anteil von rund 25 Prozent die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. In Österreich werden jährlich etwa 4.000 Neuerkrankungen registriert. Betroffen sind meist Frauen zwischen dem 30. und 70. Lebensjahr.
STEYR. Da das Mammakarzinom zu den am intensivsten erforschten bösartigen Erkrankungen gehört, gibt es mittlerweile gute Heilungschancen und Behandlungserfolge. Ausschlaggebend für den Verlauf beziehungsweise den Behandlungserfolg ist bei Brustkrebs vor allem die Früherkennung.
„Mit 40 empfiehlt sich grundsätzlich für jede Frau eine Basismammografie, zwischen dem 50. und 69. Lebensjahr sollte die Brust jährlich geröntgt werden“, sagt Oberärztin Maria Reichenbach, Fachärztin für Chirurgie am LKH Steyr. Ab dem 70. Lebensjahr kann das Intervall auf zwei Jahre ausgedehnt werden. Neben diesen Vorsorgeempfehlungen sollten Frauen zudem die Brüste regelmäßig 1x im Monat eigenverantwortlich abtasten.
„Es geht vor allem darum, ein gesundes Bewusstsein für den eigenen Körper und eventuelle Veränderungen zu bekommen, und nicht darum, Ängste mit übertriebenen Vorsorgeempfehlungen zu schüren“, beruhigt Reichenbach. Tastbare Knoten – auch in der Achselhöhle – oder das Einziehen der Brustwarze können ebenso erste Hinweise auf Krebs sein wie eine Größenveränderung und/oder Rötung einer Brust und ein Ekzem der Brustwarze und sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.
Die Behandlung von Brustkrebs setzt einerseits bei der Geschwulst an
(andererseits zielt sie systemisch auf den ganzen Organismus ab, da Krebszellen auch Absiedelungen bilden können.
Aus diesem Grund stehen neben der Operation noch verschiedene Behandlungen wie Hormontherapie oder Strahlentherapie oder eine Kombination daraus zur Verfügung, da sie sich sehr gut ergänzen. Auch eine Chemotherapie oder eine Therapie mit spezifischen Antikörpern sind wirksame Therapiemöglichkeiten.
Auch ein simultaner oder zweizeitiger plastisch- chirurgischer Wiederaufbau nach Entfernung der Brust oder kosmetische Korrekturoperationen sind möglich, sodass für jede betroffene Frau die für sie individuell passende Therapie durchgeführt wird. Natürlich ist auch die begleitende psychologische und physiotherapeutische Betreuung wichtig. Daher bestehen an den Schwerpunktkrankenhäusern spezielle Kompetenzzentren, wo alle dazu nötigen Spezialisten intensiv zusammenarbeiten.
„Heilungschance bei Brustkrebs ist umso größer, je frühzeitiger
die Erkrankung erkannt wird, aber auch bei weiter fortgeschrittenen Erkrankungen meist noch gut. Eine Brusterhaltung ist dabei in fast 85% möglich", sagt Reichenbach.
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