Darmspiegelung rettet Leben

Foto: LKH Steyr

STEYR: Jedes Jahr müssen sich in Österreich aufs Neue etwa 5.000 Menschen mit der erschreckenden Diagnose Darmkrebs auseinandersetzen. Eine Zahl, die durch
regelmäßige Vorsorge in Form einer Koloskopie erheblich reduziert werden könnte.
Vielen Österreicher/-­innen bereitet der Gedanke an eine Darmspiegelung allerdings
immer noch reichlich Unbehagen. Unumstritten ist die Koloskopie aber eine der sichersten und zeitsparendsten Methoden, um Darmpolypen zu erkennen oder sie zu
entfernen.
Die Experten des Endoskopie-­Zentrums im LKH Steyr raten daher Personen ab dem 50. Lebensjahr zu einer regelmäßigen Routineuntersuchung alle sieben bis zehn Jahre. „Eine Darmkrebserkrankung entsteht in ca. 80 Prozent der Fälle durch Entartung von gutartigen Polypen und entwickelt sich meist schleichend über mehrere Jahre hinweg“, sagt Prim. Dr. Johannes Andel, MPH und Leiter der Abteilung für Innere Medizin II am LKH Steyr, „verglichen mit vielen anderen Krebsarten können diese Veränderungen jedoch mittels einer Darmspiegelung sehr früh erkannt und auch gut behandelt werden.“
Wie wichtig und in vielen Fällen sogar lebensrettend diese Untersuchung sein kann, zeigt auch eine in Deutschland durchgeführte Studie, die die Wirksamkeit dieser Form der Krebsfrüherkennung zur Grundlage hatte. Demnach konnten in einem Zeitraum von zehn Jahren durch die Koloskopie rund 180.000 Krebsvorstufen entdeckt und behandelt werden, 40.000 Menschen erhielten außerdem ihre Diagnose in einem frühen, noch gut behandelbaren Stadium.
Bei rund 20 % der im LKH Steyr im Vorjahr durchgeführten Vorsorge-­Koloskopien waren die Befunde positiv. „Wir konnten hier einen Polypen feststellen, der zwar noch nicht lebensbedrohlich war, jedoch unentdeckt schwerwiegende Folgen nach sich gezogen hätte“, sagt Prim. Andel. Er betont: „Die Heilungschancen von Darmkrebs hängen vor allem davon ab, wie früh wir die Krankheit erkennen und darauf reagieren können.“
Die Angst vieler Patient/-­innen vor der Darmspiegelung oder dem möglicherweise
beunruhigenden Ergebnis ist dabei laut Priv.-­Doz. Prim. Dr. Christoph Ausch, Leiter der Abteilung für Chirurgie am LKH Steyr unbegründet: „In einem so modernen endoskopischen Zentrum wie dem unserem sind wir stets bemüht, den Patient/-­innen die ca. 30-­minütige Untersuchung so angenehm als möglich zu gestalten. Sämtliche endoskopische Untersuchungen können zudem unter der Gabe einer sogenannten Schlafspritze durchgeführt werden.“ Im Falle einer notwendig werdenden Therapie stehen den Patienten im Endoskopiezentrum sowohl umfassendes und übergreifendes Know-­how als auch modernste medizinische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Frauen umsichtiger bei Darmkrebsvorsorge

Im Hinblick auf die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen, zeigen sich Frauen
gesundheitsbewusster und aktiver. „Obwohl sich die Zahl der Frauen und Männer, die eine Darmspiegelung vornehmen lassen, ziemlich die Waage halten, bemerken wir doch tendenziell, dass es häufiger die Frauen sind, die für sich oder ihre Mann einen Termin in unserem Zentrum vereinbaren“, so der Experte. Ein Großteil der Patient/-­innen, die zur Darmkrebsvorsorge kommen, wird im Zuge der Gesundenuntersuchung, in der bei über 50-­jährigen eine Darmspiegelung vorgesehen ist, durch ihren Hausarzt überwiesen. „Ab diesem Alter ist die Wahrscheinlichkeit am größten, durch eine Koloskopie einen Krebsfall
vorzubeugen“, so Prim. Ausch abschließend.

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