Blackout
„Es gibt keinerlei Vorwarnzeichen“
Laut Experten ist die Möglichkeit für einen großflächigen Stromausfall – ein „Blackout“ – gegeben.
STEYR & STEYR-LAND. Naturkatastrophen, Netzüberlastungen oder Sabotage können Ursachen für ein Blackout sein. Problematisch daran: Das österreichische Stromnetz ist Mitglied des europäischen Netzverbunds. „Es gibt keinerlei Vorwarnzeichen. Aufgrund der Vernetzung können sich lokale Ausfälle kaskadenartig über Grenzen hinweg ausbreiten“, erklärt Sandra Dazinger vom OÖ Zivilschutzverband. Die Auswirkungen gleichen einer Katastrophe. In Berlin hat es letzte Woche – drei Wochen nach dem 30-stündigen Stromausfall – erneut Probleme gegeben. Neben 31.000 Haushalten wären auch 2000 Betriebe betroffen gewesen. Grund für den langen Stromausfall sei ein bei Bauarbeiten duchtrenntes Kabelsystem gewesen. Beim OÖ Zivilschutzverband hätten die Anfragen seit dem Vorfall in Berlin zugenommen.
„Hilfeleistungen wie bei einem Hochwasser werden nicht möglich sein“
Im Krisenfall sind die Einsatzkräfte gefordert. Bei einem Blackout sind aber auch sie nicht mehr in gewohnter Weise handlungsfähig. „Hilfeleistungen wie bei einem Hochwasser werden nicht möglich sein, da uns zeitnah die Mittel fehlen werden“, betont der Bezirksfeuerwehrkommandant von Steyr-Stadt, Gerhard Praxmarer. „Hinzu kommt, dass wir Einsatzkräfte privat genau so betroffen sind. Wie die eigenen Leute bei so etwas reagieren, ist schwer abzuschätzen“, findet Praxmarer. Ende März wird es für die Steyrer Blaulichtorganisationen eine eigene Infoveranstaltung zum Thema Blackout mit dem Zivilschutzverband geben.
Interner Katastrophenabwehrstab
In der SKF Österreich AG in Steyr ist man für Stromausfälle gerüstet, wie Franz Leitner, Leiter der Eletrotechnik, weiß: „Wichtige Produktionsanlagen haben einen Notstromgenerator. Wir haben eine Hauptzuleitung sowie eine Reserveeinspeisung. Da können wir wahlweise hin- und herschalten.“ Tritt der Ernstfall ein, kommt bei SKF in Steyr der interne Katastrophenabwehrstab zusammen.
14 Tage ohne Einkauf
Das Thema Blackout könne nur mit Hilfe der Bevölkerung bewältigt werden. „Sicherheitsvorkehrungen sollten in jedem Haushalt getroffen werden“, appelliert Zivilschutzexpertin Dazinger. Denn: Geschäfte können nichts mehr verkaufen, da viele wichtige Abläufe nur mit Strom funktionieren. „Sorgen Sie daher in den eigenen vier Wänden für einen ausreichenden Vorrat an Nahrung. Das Ziel muss sein, mit haltbaren Produkten 14 Tage ohne Einkaufen überstehen zu können“, so Dazinger abschließend.
Sicherheitstipps des OÖ Zivilschutzverbands
Laut Zivilschutz OÖ sollte es in Krisenzeiten jedem Haushalt möglich sein, einige Tage autark leben zu können.
Tipps der Experten:
• Lebensmittelvorrat anlegen: Konserven eignen sich ideal zur Vorratshaltung. Sie sind lange haltbar und benötigen kaum Platz. Im Katastrophenfall kann es auch zu Störungen in der Wasserversorgung kommen. Das macht einen ausreichenden Wasservorrat zum Trinken, Waschen und Kochen notwendig. Haushaltsapotheke: Regelmäßig auf Haltbarkeit und Aufbewahrung kontrollieren, ebenso sollte sie auch wichtige Notrufnummern beinhalten.
• Technische Hilfsmittel:
Ersatzbeleuchtung, Campingkocher, Autoradio oder Kurbelradio können nützlich sein.
• Zivilschutz-Shop
Infos und Webshop auf www.zivilschutz-ooe.at
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