"Es war eine Chance Neuland zu betreten"
Am Montag, 1. Oktober, feiert Marlen Haushofers "Die Wand" Premiere im Dietacher Star Movie.
STEYR. Martina Gedeck spielt in der Verfilmung eine Frau, die durch eine unsichtbare Wand plötzlich von der Außenwelt abgetrennt wird. Sie ist allein mit sich und ihren Ängsten und wird vor die unausweichlichen Grundfragen des Lebens gestellt.
Bezirksrundschau: Was hat Sie an der Rolle besonders angesprochen?
Martina Gedeck: Als Schauspielerin war es eine Chance für mich, Neuland zu betreten. Ich habe mich in den anderen Lebensraum dieser Figur hinein begeben. Es ging nicht darum, zu spielen. Sondern wichtig war, zu tun, zu durchleben und zu sein. Es war eine sehr körperliche Rolle, auch mit harter Arbeit.
Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet?
Statt einen Text zu lernen, habe ich mich in den Raum der Figur begeben. Ich habe den Text täglich gelesen und sehr zurückgezogen gelebt. Mit dem Regisseur habe ich dann vor Ort noch vor den Dreharbeiten geprobt, wie man Heu erntet, die Sense einsetzt, mit dem Gewehr umgeht und mit den Tieren arbeitet. Während der Dreharbeiten habe ich auf einer kargen und abgelegenen Almhütte gewohnt. Ich habe versucht, in mir den Zustand zu empfinden, den die Frau im Roman innehat.
Welche Bedeutung hat die Wand für Sie?
Ich habe die Wand als Rettung gesehen. Die Wand ist kein schönes Ereignis, aber es hilft der Frau, zum Leben zurück zu kommen und das ist notwendig, weil sie vorher nicht glücklich war. Die Wand steht für mich für eine tiefe Krise, eine Depression, eine Krankheit oder ähnliches, also auch für eine Chance, sich auf das Wesentliche zu besinnen, neue Prioritäten zu setzen und eine neue Lebendigkeit zu finden. Dann wird die eigentliche Berufung sichtbar, die man zuvor nicht wahrgenommen hat.
Im Film haben Sie einen ungewöhnlichen Partner, den Hund Luchs. Wie war die Zusammenarbeit?
Julian Polsler hat seinen Hund Luchs selbst trainiert. Für den Dreh musste er mir die Befehlsmacht übergeben, da der Hund auch mir folgen musste. lrgendwann hat der Hund verstanden, dass es ein vor und hinter der Kamera gibt und wann er zu wem gehört. Wir waren beide Schauspieler und im selben Boot.
Karten für die Premiere unter www.starmovie.at
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