Steyrer Bürgermeister sagt nach mehr als zwölf Jahren Amtszeit
„Es war mir eine Ehre und – fast immer – auch eine Freude“

Amtsübergabe im Rathaus-Festsaal am 7. Mai 2009.  | Foto: Paul Hamm
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  • Amtsübergabe im Rathaus-Festsaal am 7. Mai 2009.
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Mit mehr als zwölf Jahren an der Spitze der Stadt kann Bürgermeister Gerald Hackl auf eine der längsten Amtszeiten aller Steyrer Bürgermeister seit 1945 zurückblicken.

STEYR. Nur Josef Fellinger (1958-74) war länger aktiv. Nach der Neuwahl Ende September wird sich Bürgermeister Hackl aus der Kommunalpolitik (18 Jahre!) und dem Bürgermeisteramt verabschieden. Bereits heute zieht er ein sehr positives Resümee: für die Weiterentwicklung der Stadt wie auch für sich persönlich.
„Als ich heute genau vor zwölf Jahren im Steyrer Gemeinderat als Bürgermeister angelobt wurde, war ich nicht nur stolz, sondern mir natürlich auch der großen Verantwortung bewusst, die mit diesem hohen Amt verbunden ist“, erinnert sich Bürgermeister Hackl an den Beginn seiner Amtszeit.

Starkes Wählervotum stärkte den Rücken

Die mit fast 60 Prozent (59,68 Prozent, 11.192 Stimmen) sehr große Zustimmung bei der Bürgermeister-Direktwahl, die nur viereinhalb Monate nach der Angelobung am 27. September 2009 stattfand, habe ihm neben der Legitimation durch die Wählerinnen und Wähler auch den erforderlichen Rückhalt gegeben, der in den wirtschaftlich (durch die weltweite Finanzkrise), aber auch politisch schwierigen Anfangsjahren besonders nötig war.

Vertrauens- und Gesprächsbasis als Schlüssel für gemeinsame Erfolge

So galt es unter anderem, das große Misstrauen, das der SPÖ-Mehrheitsfraktion und somit auch ihm als neuen Bürgermeister seitens der anderen Fraktionen anfangs entgegengebracht wurde, Schritt für Schritt zu verringern, was durch ein offenes und ehrliches Miteinander auch gelungen sei. Letztlich habe sich relativ rasch eine solide Vertrauens- und Gesprächsbasis zwischen allen politischen Parteien entwickelt, was zweifellos der Schlüssel für die vielen gemeinsamen Erfolge gewesen sei, so der Bürgermeister im Rückblick.

„Bob der Baumeister“ war nicht das Ziel

„Als ich bei einem meiner ersten Zeitungsinterviews als Bürgermeister gefragt wurde, welche Großprojekte ich mir zur Realisierung als Ziel gesetzt habe, war meine Antwort, dass ich mich in der Bürgermeisterfunktion nicht über Bauprojekte definieren wolle.
Wenn ich heute auf die Vielzahl in meiner Amtszeit verwirklichten Großbauprojekte blicke, bin ich in gewisser Weise aber doch auch zum ,Bob der Baumeister‘ geworden, obwohl am Anfang meiner Amtszeit vor allem die organisatorische Neuausrichtung des Magistrates mit einer massiven Verschlankung der Strukturen im Mittelpunkt meines politischen Handelns stand“, erinnert sich Bürgermeister Hackl.

Viele organisatorische und auch personelle Veränderungen

Es wurden Geschäftsbereiche zusammengelegt, Führungspositionen nicht nachbesetzt oder neu besetzt. Auch ein De-facto-Aufnahmestopp wurde „verhängt“. Parallel dazu wurden die Stadtwerke als Stadtbetriebe Steyr GmbH ausgegliedert sowie die Kommunalbetriebe Steyr (KBS) und die Alten- und Pflegeheime Steyr (APS) als selbständige Regiebetriebe organisiert.
Neu gegründet wurde auch die Steyr Regionalentwicklung GmbH, der die Vermarktung der Grundstücke im Stadtgut übertragen wurde.

Mit Einmal-Erlösen in der Finanzkrise Stadtbudgets ausgeglichen

„Neben der Zielsetzung, einen schlanken und effektiven Dienstleistungsbetrieb mit geringstmöglichen Kosten zu gestalten, waren die Umstrukturierungen auch aufgrund der durch die Ausgliederungen und Gesellschaftsgründungen erzielten Einmal-Erlöse für das Stadtbudget alternativlos“, stellt Bürgermeister Hackl rückblickend fest.
Rund 30 Millionen Euro flossen auf diesem Wege aus der Substanz in die Jahresbudgets, wodurch das hohe Dienstleistungs- und Serviceangebot der Stadt auch in den finanziellen Krisenjahren unvermindert sichergestellt werden konnte.

Zwölf intensive Jahre Stadtpolitik

„Die zwölf Jahre als Bürgermeister sind wie im Flug vergangen, persönlich aber auch sehr herausfordernd gewesen. Sowohl was den erforderlichen Zeitaufwand betrifft als auch in fachlicher und menschlicher Hinsicht“, zieht Bürgermeister Hackl ein Resümee.
Bei der Fülle an unterschiedlichsten Problemstellungen, egal ob große oder kleine, könne man es nicht jedem und jeder recht machen. Man müsse sehr oft auch Nein sagen, wodurch man sich nicht nur Freunde mache. Auch damit müsse man als Politiker zurechtkommen, so der Stadtchef.

Zweimaliger Wählerauftrag als besondere Ehre und Auszeichnung

„Trotzdem möchte ich keinen Tag als Steyrer Bürgermeister missen. Und ich betrachte es als große Ehre und Auszeichnung, diese hohe Funktion sogar zweimal von den Wählerinnen und Wählern übertragen bekommen zu haben“, stellt Hackl fest.

Eine lange Liste zum Teil stadtprägender Großprojekte

Sehr lang ist die Liste jener Projekte, die in der mehr als 12-jährigen Amtszeit von Bürgermeister Gerald Hackl erfolgreich realisiert werden konnten. Auch dann, wenn man sich nur die nach außen sichtbaren, ganz großen in Erinnerung ruft:

Funktionsperiode 2009 bis 2015
Errichtung neues Amtsgebäude Reithoffer, Finalisierung der dritten großen Etappe der Hochwasserschutzmaßnahmen, Neubau der Volksschule Resthof, Neubau Kreuzung Tabor-/Post-hofknoten, Errichtung von zwei neuen Alten- und Pflegeheimen auf der Ennsleite und auf dem Tabor, Betreutes Wohnen auf der Ennsleite (30 Wohneinheiten inkl. Betreuungsstützpunkt), neues Feuerwehrhaus Löschzug Christkindl, Errichtung Fischaufstiege, neues Sportzentrum Magistratssportverein, Großrenovierung der Stadtpfarrkirche, Gründung Powerregion Enns–Steyr (Steyr, Enns, Asten, St. Florian, Hargelsberg, Kronstorf, Dietach, Wolfern), Bau der Westspange – § 4 Trassenverordnung erfolgt.

Funktionsperiode 2015 bis 2021
Sanierung des Schnallentors, Kanalgroßprojekt Tabor, Errichtung Hanggarage Dukartstraße und Steg über die Enns sowie Neugestaltung Dukartstraße, Bau des neuen Fachhochschulgebäudes, Um- und Neugestaltung des Stadtplatzes mit neuer Flaniermeile, neuem Stadtplatz-Leo-Markt und Neugestaltung des Grünmarkts, Renovierung und Gesamtrevitalisierung des Innerberger Stadls in Vorbereitung auf die Landesausstellung 2021, neue Kletterhalle, Wohnbau Schlüsselhof, neues, städtisch geführtes Jugendzentrum, neues Musikheim für die Stadtkapelle, neue öffentliche WC-Anlage im Durchgang zum Stadtplatz-Steg, neuer Radweg Unterer Schiffweg, Motorik-Parks im Schlosspark und Stadtgut, WLAN in allen Steyrer Pflichtschulen, Stadt-Umlandkooperation (Steyr, St. Ulrich, Garsten, Dietach, Sierning, Aschach, Wolfern), Neuorganisation Stadtmarketing, neuer Tourismusverband Steyr und die Nationalpark-Region, Panoramalift Tabor, neuer Steg Museum Arbeitswelt, Neubau Rad- und Fußwegübergang Posthofberg.

Gut vorbereitet auf Abschied aus dem Amt

Dem endgültigen Abschied aus dem Amt, der formal mit der im Anschluss an die Bürgermeister-Direktwahl angesetzten konstituierenden Sitzung des Gemeinderates vollzogen sein wird, blickt Bürgermeister Hackl sehr gelassen entgegen.
„Nachdem ich bereits vor zwei Jahren meinen Rückzug mit der Herbstwahl 2021 angekündigt habe, hatte ich genügend Zeit, mich darauf vorzubereiten und einzustellen. Ich lege daher mit Zufriedenheit und auch einem gewissen Maß an Stolz auf das in den mehr als zwölf Jahren gemeinsam für Steyr Erreichte das Amt in jüngere Hände. Oder in einem Satz zusammengefasst:
„Es war mir eine Ehre und – fast immer – auch eine Freude.“

Amtsübergabe im Rathaus-Festsaal am 7. Mai 2009.  | Foto: Paul Hamm
Hackl bei der ersten Rede nach der Angelobung am 7. Mai 2009 im Rathaus-Festsaal. | Foto: Paul Hamm
Foto: Paul Hamm
Die damalige Vizebürgermeisterin gratuliert. | Foto: Paul Hamm
Stimmabgabe bei der Bürgermeisterwahl 2009. | Foto: Paul Hamm
Bürgermeister Gerald Hackl  | Foto: Privat
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