Leserbrief
Gesundheitssystem totgespart?

Foto: BRS

Ich möchte von meinem Erlebnis berichten, um Menschen zu sensibilisieren, die immer noch der Meinung sind, dass unser Gesundheitssystem gut funktioniert. Wohl wissend, dass wir im Vergleich zu anderen Staaten teilweise besser abschneiden. Das soll aber nicht davon ablenken, dass es mit unserem Gesundheitssystem steil abwärts geht, weil von der Politik totgespart.
Das merkt man aber erst hautnah, wenn man „krank“ ist und einen Arzt oder Krankenhaus benötigt!
Nach einem Autounfall sollten mir nach vorgesehener Heilungszeit (2 Jahre) die eingepflanzten Metallplatten entfernt werden, zumal sie auch im Alltag Schmerzen verursachen.
Ich bekam vom PEK Steyr einen Termin für die vorgesehene OP. Einen Tag bevor ich mich im Krankenhaus einfinden sollte, bekam ich vom OP-Koordinator einen Anruf und er teilte mir mit, dass die geplante OP wegen Personalmangel und der daraus resultierenden Schließung von OP Sälen nicht stattfinden kann.
Ich war natürlich vorerst über diese Absage enttäuscht, zumal mit die implantierten Metallplatten bei den alltäglichen Arbeiten Schmerzen verursachen.
Ich bekam ca. 2 Monate später einen neuerlichen OP Termin, den ich endlich wahrnehmen konnte und so fand ich mich am 31.05.2023 in der Unfallabteilung ein, wo ich die Aufnahmeprozedere absolvierte. Ich bekam ein Zimmer zugewiesen und es wurden alle erforderlichen Vorbereitungen zur OP (Setzen eines Venenzuganges etc..) durchgeführt.
Dann hieß es warten, denn meine OP Zeit wurde für ca. 14:45 Uhr eingeplant, so wurde mir mitgeteilt!
Um 14:40 Uhr kam eine Anästhesieärztin zu mir ins Krankenzimmer und teilte mir mit, dass meine OP heute nicht mehr stattfinden wird.
Ich war der Meinung, dass die vorherigen Operationen etwas mehr Zeit in Anspruch genommen haben und es sich deshalb zeitlich nicht mehr ausging und ich zumindest am nächsten Tag operiert werde.
Von der Ärztin wurde mit gesagt, dass ich weder morgen noch in nächster Zukunft mit der Operation rechnen kann, da ich jetzt auf eine Warteliste gesetzt werde und bestenfalls im September mit einen neuerlichen (3 Termin) Operationstermin rechnen kann.
Anmerken möchte ich, dass kein Akut- oder Notfall der Grund der Verschiebung war.
Die Ärztin begründete die Verschiebung damit, dass seit der eingeführten Dienstzeitregelung keine geplanten Operationen (außer Notfälle) mehr ab 15:00 Uhr durchgeführt werden.

Da stellt sich für mich als Patient folgende Fragen:
Warum teilt man eine Operation um 14:45 Uhr ein, wenn man genau weiß, dass sich das mit Sicherheit nicht mehr ausgehen kann!?
Hat sich die Situation im Krankenhaus innerhalb eines Tages so drastisch geändert, dass man von einer eingeplanten OP (2 Termin), wo man im Krankenhaus bereits aufgenommen und für die OP vorbereitet wurde, plötzlich und überraschend nach Hause geschickt auf eine Liste gesetzt und auf eine 4-5 monatige Wartefrist vertröstet wird?
Weiters sei die Frage erlaubt, wenn es die richtigerweise eingeführte Dienstzeitregelung gibt, wo geplante OP ab 15:00 Uhr nicht mehr durchgeführt werden, warum teilt man Patienten um 14:45 Uhr zur OP ein, wo man offensichtlich schon im Voraus weiß, dass sich das mit Sicherheit nicht ausgehen kann.
Das unterstreicht auch die Tatsache, dass der Oberarzt, welche meine OP durchführen sollte, gar nicht am OP-Plan eingeteilt war?!
Das unser Gesundheitssystem nicht mehr so funktioniert wie es mal war, ist mir schon länger bewusst, aber dass es schon so schlecht darum steht und im wahrsten Sinne des Wortes „daniederliegt“ (so auch eine Aussage eines Oberarztes im KH), ist mir erst jetzt klar!

Günter Schaupp, Losenstein

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