Felssturz Unterhimmel
Hang birgt nach wie vor ein Risiko

Die Häuser Rosenegger Straße 4 und 7 müssen wahrscheinlich abgerissen werden. Eine Entscheidung für Hausnummer 5 hängt von weiteren Untersuchungen der Felswand ab.
 | Foto: Magistrat Steyr - Presse
  • Die Häuser Rosenegger Straße 4 und 7 müssen wahrscheinlich abgerissen werden. Eine Entscheidung für Hausnummer 5 hängt von weiteren Untersuchungen der Felswand ab.
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Felssturz Unterhimmel: Zwei Häuser nicht mehr bewohnbar. Messungen sollen weitere Gefahr zeigen.

STEYR. Nach dem Felssturz im Steyrer Stadtteil Unterhimmel, bei dem zwei Arbeiter getötet worden waren, gab es vergangene Woche Infos für die betroffenen Bürger, wie es weitergeht. Bürgermeister Markus Vogl, Geologe Günter Moser sowie Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung standen dabei Rede und Antwort. Fest steht, dass der Hang nach wie vor ein Risiko birgt. In welchem Bereich auch gegenwärtig eine Bedrohung durch Konglomerat-Blöcke besteht, muss erst durch weitere Untersuchungen geklärt werden. Zwei Häuser (Rosenegger Straße 4 und 7) müssen abgelöst werden. Die Stadt Steyr wird in Verhandlungen mit den Betroffenen gehen.

Weitere Untersuchungen

Ob ein drittes und viertes Gebäude (Rosenegger Straße 5 und 6) dauerhaft gefährdet sind, müssen weitere Untersuchungen zeigen. Dies werde aber noch einige Monate dauern. "Mit den weiteren Messungen soll herausgefunden werden, wie hoch das Risiko ist", sagt Geologe Moser. Eine großer Riss erstreckt sich derzeit parallel zum Hang. Wie weit dieser böschungsparallel verläuft, wisse man noch nicht. Schlimmstenfalls könnte er sich auch noch ausdehnen. Messgestänge, die über die Kluft gespannt sind, sollen zeigen, wie weit der Riss auf- oder auch zugeht. Die Überwachung wird Wochen, wenn nicht Monate dauern. Unterschiedliche klimatische Phasen wie Regen, Frost und Sonneneinstrahlung sollten dabei mitgemessen werden. Moser geht nicht davon aus, dass der gesamte Hang bald zur Ruhe kommt. Das Konglomeratgestein liege dort auf weichem Untergrund. Möglicherweise müsse das Gebiet dauerhaft überwacht werden.

Hoffnung genommen

"Bei der Infoveranstaltung wurde von allen Beteiligten die derzeitige Situation, dass der Riss noch weitergeht, und was gemacht wird, super erklärt", sagt Dieter Wieser, dem das Haus Roseneggerstraße 4 gehört. Seine Eltern haben bis zum Felssturz darin gewohnt. Das ältere Ehepaar ist derzeit innerhalb der Familie untergebracht. "Uns wurde sofort eine Wohnung für meine Eltern angeboten. Wir wollten aber nicht, dass sie in dieser Situation alleine sind."
Geben die Geologen grünes Licht, werden Sachverständige den Wert des Hauses ermitteln und die Ablöseverhandlungen können beginnen. "Wir haben zwar immer gehofft, dass wir ins Haus zurückkönnen. Diese Hoffnung ist uns genommen worden. Es wurde uns alles genau erklärt, und das macht es jetzt für uns leichter. Wenn man weiß, was da noch alles passieren kann, will man gar nicht mehr zurück. Dieses Wissen macht es auch für meine Eltern leichter. Man muss jetzt in die Zukunft schauen. Es ist, wie es ist", so Wieser. Das Haus wurde mittlerweile großteils ausgeräumt. Für seine Eltern soll jetzt eine dauerhafte Wohnlösung gefunden werden.
Dass die Rosenegger Straße wiederhergestellt wird, hält Bürgermeister Markus Vogl für unwahrscheinlich. Ein geplanter Schutzdamm, der weitere Felsstürze aufhalten könnte, würde den Erhalt der Rosenegger Straße nicht möglich machen. "Es wäre nur ein Rad- und Gehweg direkt am Himmlitzerbach denkbar", so Vogl. Auch wann die Ablöseverhandlungen für die beiden Häuser beginnen, ist noch ungewiss. "Wenn die Geologen die Häuser zur Besichtigung freigeben, erstellt die Wildbach- und Lawinenverbauung die Gutachten. Dann können die Verhandlungen starten", so Vogl. Die Finanzierung übernimmt laut Bürgermeister der Bund.

Problem Wasserversorgung

Wann die Bewohner ihre Wohnungen räumen können, wird in Abstimmung mit den Fachleuten festgelegt. Eine weitere Herausforderung stellt die Wasserversorgung von Hausnummer 6 dar. Die Leitung verlief in der Rosenegger Straße und ist zerstört. Die Leitung wieder in die Straße zu legen ist nicht mehr möglich. Alternativen werden gerade geprüft. Auch in anderen Teilen der Stadt wird das Konglermeratgestein genau beobachtet. "Wir prüfen das laufend, ob es irgendwo Probleme gibt. Konglomerat ist schwer einzuschätzen", so Vogl.

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