Heimat und Hilfe für junge Flüchtlinge

Junge Flüchtlinge vom Jugendwohnhaus „Maradonna“ in Steyr mit ihren engagierten Betreuern und der Pflanzenspende. | Foto: Thöne
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  • Junge Flüchtlinge vom Jugendwohnhaus „Maradonna“ in Steyr mit ihren engagierten Betreuern und der Pflanzenspende.
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STEYR. 27 junge Männer aus den verschiedensten Krisengebieten der Erde – Syrien, Afghanistan, Bangladesh oder Somalia – haben im Jugendwohnhaus „Maradonna“ der Volkshilfe Unterschlupf gefunden. Die meisten von ihnen sind Vollwaisen, haben keine Wurzeln und niemanden mehr auf dieser Welt. Bei der Rückkehr in ihre Heimat wären Leib und Leben in Gefahr. Hier sind sie in Sicherheit.

Die Burschen zwischen 14 und 18 Jahren hoffen auf dauerhaftes Asyl in Österreich. „Sie kommen vom Flüchtlingsauffanglager Traiskirchen und wurden uns vom Land OÖ zugewiesen“, erzählt Kathrin Aichinger, die Leiterin des „Maradonna“, das einst ein Hotel und eine Pizzeria beherbergte. Seit 2005 ist die Volkshilfe eingemietet.
Mit ihren Kollegen Karin Stöllinger, Christian Ohlenschläger und Stefan Deggenfellner engagiert sich Aichinger sehr für die Jugendlichen, die bisher nur wenig Chancen im Leben hatten. „Sie sind topmotiviert, jeder möchte etwas lernen“, sagt Betreuerin Karin Stöllinger. Hauptziel ist, eine Beschäftigung für die jungen Flüchtlinge zu finden. „Nichtstun macht krank“, sagt Stöllinger.

Gute Ausbildung zählt
Die Bemühungen sind vielfach von Erfolg gekrönt. Drei Jugendliche besuchen als außerordentliche Schüler das Polytechnikum Münichholz, zwei sind in der Produktionsschule in der Gastronomie und Metallwerkstatt beschäftigt. Sieben haben über das BFI den Hauptschul-Externistenkurs absolviert. Andere helfen regelmäßig beim Essenausliefern im Altenheim Münichholz sowie jedes Jahr beim Aufbau der Bühne beim Musikfestival Steyr.

Immer wieder werden Spenden abgegeben, vom Bekleidung über Fahrräder, Computer und Möbeln bis zu Lebensmitteln. „Wir möchten uns dafür herzlich bedanken“, sagt Kathrin Aichinger. Erst jüngst fand sich Kaufmann Bernd Fischer aus Losenstein mit sechzig Tomaten- und Pfefferonipflanzen ein, die er selbst vom Permakulturexperten Erwin Zachl geschenkt bekommen hatte. Die Jugendlichen können damit ihre gärtnerischen Fähigkeiten unter Beweis stellen und hoffentlich bald auch die Früchte ihrer Arbeit ernten.

Deutschkurse im Wohnheim
Auch Ehrenamtliche engagieren sich für die jungen Asylwerber. Sechs Lernhelferinnen halten im „Maradonna“ Deutschkurse ab und lernen bei Bedarf individuell mit den Jugendlichen, die rasch Fortschritte machen.
„Ab September 2013 wollen wir ein neues Bildungssystem im Haus umsetzen“, kündigt Kathrin Aichinger an. Ein Lehrer soll den Jugendlichen Grundwissen vermitteln, von Mathematik bis zu Themen wie gesunde Ernährung. „Einige Jugendlichen haben gar keinen Volksschulabschluss“, berichtet Karin Stöllinger.

In Steyrer Vereinen integriert
Ihre Freizeit verbringen die Burschen unter anderem bei Vereinen (ATSV Steyr, Cricket-Verein), sie spielen Volleyball und praktizieren Taekwondo. Gutes Benehmen ist selbstverständlich. „Wer die Hausregeln missachtet, verliert den Platz bei uns“, sagt Karin Stöllinger. Auch mit den Nachbarn gebe es keine Probleme oder Konflikte, betont sie.

Mit 18 müssen die Jugendlichen raus. „Das ist ein harter Schnitt“, so Aichinger. Wer bis dahin keinen positiven Asylbescheid, keinen Arbeitsmarktzugang und keine Wohnung habe, dem bliebe nur ein betreutes Erwachsenenquartier. „Wir sind bestrebt, dass die Integration gelingt und die Jugendlichen in Steyr bleiben können“, sagen die Betreuer unisono.

http://www.volkshilfe-ooe.at

Junge Flüchtlinge vom Jugendwohnhaus „Maradonna“ in Steyr mit ihren engagierten Betreuern und der Pflanzenspende. | Foto: Thöne
Die Betreuer im Jugendwohnhaus „Maradonna“: Stefan Deggenfellner, Christian Ohlenschläger, Einsatzleiterin Kathrin Aichinger, Karin Stöllinger (v. li.). | Foto: Thöne
Kaufmann Bernd Fischer aus Losenstein spendete die Pflanzen für das „Maradonna“. | Foto: Thöne
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