Eine gesunde Alternative

Hummus aus Wolfern

Familie Poinstingl bietet mit Hummus aus Eigenproduktion eine nachhaltige Alternative für Ernährungsbewusste.

WOLFERN. "Entstanden ist die Idee, Kichererbsen anzubauen, weil sich im Freundeskreis unseres Sohnes sehr viele vegetarisch ernähren und ich bei allen möglichen Treffen immer schon Hummus angeboten habe. Zudem ist es uns wichtig, eine qualitativ hochwertige, eiweißhaltige und vitaminreiche Alternative zu Fleisch zu bieten“, erzählt Michela Poinstingl. Da es bislang keine heimischen Kichererbsen gab, fasste man im Familienrat des Hofes "Bindermayr" in Wolfern 2022 den Entschluss, den Anbau dieser Hülsenfrüchte zu wagen. "Diese Entscheidung ist nicht zuletzt auf den innovativen Zugang zur Landwirtschaft unseres 22-jährigen Sohnes zurückzuführen", ergänzt Vater Franz Poinstingl stolz lächelnd. Fabian Poinstingl arbeitet bei der Landwirtschaftskammer und engagiert sich in seiner Freizeit auch am elterlichen Hof.
„Ich habe viel zum Thema Kichererbsenanbau recherchiert. In Österreich werden diese eher im Osten angebaut, wo ein milderes, weniger niederschlagsreiches Klima gegeben ist. In OÖ gibt es nur wenige, die bisher den Anbau der Kichererbsen gewagt haben“, fügt Fabian Poinstingl hinzu. 2022 startete man also auf einem kleinen Versuchsfeld und betrat damit bäuerliches „Neuland“. Die Kichererbsen brauchen trockene Bedingungen mit möglichst vielen Sonnentagen. Die klimatischen Gegebenheiten in unseren Breitengraden ermöglichen mittlerweile den Anbau dieser Art der Leguminosen. "Wir haben das Feld vorab gut vorbereitet, um allzu großen Unkrautdruck zu vermeiden. Das Unkraut wird von Hand entfernt, was bedingt, dass sich oft die ganze Familie auf dem Feld einfindet. Auch heuer wird im Mai wieder angebaut. Die Pflanzen reifen von Ende Juli bis Anfang September. Es sollte keinesfalls zu viel regnen, ansonsten wächst diese kontinuierlich weiter“, erklärt Fabian Poinstingl.

Rasche Verarbeitung

Nach der Ernte müssen die Kichererbsen innerhalb von 12 Stunden getrocknet werden. Durch die hohe Restfeuchtigkeit der Früchte besteht ansonsten die Gefahr, dass diese verderben. „Wir lassen die Kichererbsen bei einer Temperatur von 30°C trocknen. So bleiben die vielen gesunden Inhaltsstoffe enthalten“, sagt Michaela Poinstingl. Nach der Trocknung werden die Kichererbsen gereinigt und in Papiersäcken gelagert. Zur Verarbeitung werden sie anschließend mindestens 12 Stunden in Wasser eingeweicht. Danach werden die Kichererbsen eine Stunde lang gekocht, abgekühlt und zerkleinert. Der Hummus wird mit einem Pflanzenöl hergestellt und in vier Geschmacksrichtungen angeboten. „Der Naturhummus und die pikante Variante sind ganzjährig verfügbar. Wir bieten saisonale Geschmacksvarianten an. Derzeit haben wir beispielsweise noch Kürbis und Bärlauch im Angebot“, so Poinstingl.

Hoffen auf gute Ernte

Produktionstag ist immer der Donnerstag, damit die Verkaufsstellen zum Wochenende mit frischem Hummus beliefert werden können. Mittlerweile herrscht nicht nur im Freundeskreis reges Interesse am Hummus der Familie Poinstingl. „Wir beliefern neun Direktvermarkter-Läden in der Region. Hierbei müssen wir auch für einen gekühlten Transport sorgen, damit es zu keiner Qualitätsbeeinträchtigung kommt", sagt die Bäuerin. Auf Anfrage kann der Hummus auch ab Hof erstanden werden. "Wir nehmen übrigens auch an einem Projekt mit dem Titel "Jugend is(s)t Zukunft - Hülsenfrüchte" teil. Dort stellen wir unser Produkt vor und tragen damit auch zur Weiterbildung im landwirtschaftlichen Bereich bei“.
„Wir hoffen auch heuer wieder auf eine gute Ernte. Gewissheit haben wir selbstverständlich nicht, da wir stark vom Wetter abhängig sind“, erklärt Franz Poinstingl. Es bleibt weiterhin spannend, welche innovativen Ideen auch in Zukunft am „Bindermayr“-Hof aufs Feld bzw. auf den Tisch gebracht werden.