Geben & Nehmen
In Steyr gibt´s ein Haus zum Verschenken
Wolfgang Schober von Top Real und Sabine Fröhlich-Diemer haben ein gemeinsames Sozialprojekt.
STEYR. Begonnen hat alles am Gartenzaun der Familie Fröhlich-Diemer. "Wir haben dort einen Schenkbereich eingerichtet, wo sich die Menschen einfach bedienen konnten". Schon sehr bald artete das Gartenzaun-Projekt aber aus. "Die Leute haben uns so viele Dinge gebracht, dass wir bald nicht mehr wussten wohin damit. Unser gesamter Keller war voll". Durch eine gemeinsame Bekannte kam Fröhlich-Diemer schließlich in Kontakt mit Immobilien-Unternehmer Wolfgang Schober.
Haus als Sozialprojekt
Dem Steyrer gefiel die Idee eines "Schenkhauses" und stellte dafür die Kleinimmobilie in der Stelzhamerstraße 11 a kostenlos zur Verfügung. "Wir haben es technisch noch auf Vordermann gebracht", erzählt Schober über sein persönliches Sozialprojekt. Im Frühjahr 2018 öffnete es seine Pforten. Und das "Schenk-Haus" hat voll eingeschlagen. Laufend bringen Leute Sachen vorbei. Andere wiederum kommen und freuen sich, wenn Sie etwas Passendes für sich gefunden haben. Auf den knapp neun Quadratmetern des Häuschens finden sich Kleidung, Schuhe, Spielsachen, Geschirr, Bücher und noch vieles mehr. Möbel und große Stücke haben leider keinen Platz. Jeder kann Sachen vorbeibringen, die noch intakt und sauber sind. Und Jeder kann sich dort Dinge nehmen, die er braucht. "Oder die ihm Freude bereiten", so Fröhlich-Dierner.
Viele freiwillige Helfer
Die Resonanz der Menschen ist nur positiv. "Ich bringe gerne Sachen her, die ich nicht mehr brauchen kann. Vielleicht hat Jemand Freude damit", erzählt eine Frau, die gerade Kindersachen und Geschirr vorbeibringt. Eine Mutter ist mit ihrer Tochter da und hält nach Kinderbekleidung Ausschau. Eine weitere Frau schaut kurz vorbei "ob noch Platz ist". Kleidung soll auf Bügeln aufgehängt werden. Geschirr, Spielsachen und Bücher in die Stellagen eingeräumt werden.
Auf kleinen Kärtchen wird um Ordnung im Schenk-Haus ersucht. Und es funktioniert "Wir haben auch sehr viele freiwillige Helfer, die für Ordnung sorgen. Manche von Ihnen kenne ich gar nicht", ist Fröhlich Diemer dankbar.
VHS hilft mit
Unter der Wochen unterstützt das Volkshochschul-Team im Nebenhaus das Projekt. "Wir helfen beim Zu- und Aufsperren und schauen ab und zu nach dem Rechten. Das Haus ist eine tolle Idee und wir unterstützen das gerne. Viele unserer Klienten nutzen das Schenk-Haus auch gerne", sagt VHS-Leiterin Monika Sträußlberger.
"Wöd-Idee"
Für Wolfgang Schober, Geschäftsführer von Top Real ist das Schenk-Haus wie er sagt "eine Wöd-Idee": "Ich unterstütze gern mit meiner Immobilie die Idee von Sabine Fröhlich-Diemer. Nicht nur, weil es zur Ressourcenschonung beiträgt, sondern auch, weil ich sehe, dass es wirklich angenommen wird".
Schenk-Haus
• Geöffnet täglich von ca. 9 bis 19 Uhr
• Freies Geben und Nehmen
• Keine großen und sperrigen Dinge
• Nur intakte und saubere Sachen vorbeibringen
• Die Sachen sollen in das Regal geräumt werden und die Kleidung auf Kleiderbügel gehängt (nicht nur abstellen)
• Ordnung halten
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