Projekt Mehrwert Berglandwirtschaft
"Jeder Bauernhof ist sehr wichtig"

Idyllisches Landleben, doch der Schein trügt: Im Berggebiet werden viele Arbeiten noch von Hand verrichtet. | Foto: Privat
  • Idyllisches Landleben, doch der Schein trügt: Im Berggebiet werden viele Arbeiten noch von Hand verrichtet.
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Anfang Juni 2022 fiel der Startschuss für das Forschungsprojekt "Mehrwert Berglandwirtschaft".

STEYR-LAND, KIRCHDORF. Kleinstrukturierte und naturnahe Formen der Landwirtschaft prägen die südlichen Regionen Oberösterreichs. Mehr als die Hälfte der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe in den Bezirken Kirchdorf und Steyr befinden sich im Berggebiet. Die beschwerliche Arbeit und ein geringeres Einkommen schrecken zahlreiche junge Leute ab, die Landwirtschaft weiter zu führen. Dazu kommt, dass sie in den Berglagen oft keine Maschinen einsetzen können, und vieles in Handarbeit erledigen müssen. „Landwirtschaft kann nicht nur ein Hobby sein, es sollte auch wirtschaftlich was rausschauen. Als Bauer trägt man zusätzlich ein Risiko. Da gehört schon sehr viel Liebe dazu", sagt Landtagsabgeordnete und Bezirksbäuerin Regina Aspalter aus Maria Neustift. Es braucht daher Maßnahmen, um die Berglandwirtschaft mit ihren wichtigen Umweltleistungen wie Artenvielfalt, Kohlenstoffbindung oder Wasserqualität abzusichern und zu stärken.

„Landwirtschaft kann nicht nur ein Hobby sein, es sollte auch wirtschaftlich was rausschauen. Als Bauer trägt man zusätzlich ein Risiko. Da gehört schon sehr viel Liebe dazu".

Genau hier setzt das Projekt "Mehrwert Berglandwirtschaft" an. Eine Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus Vertretern des Vereins „nahtur“, von landwirtschaftlichen Betrieben und Verbänden sowie der Wissenschaft, sucht nach Möglichkeiten, wie die Bergbauernbetriebe (mehr) Geld verdienen und so abgesichert werden können. Landwirtschaft und Wissenschaft arbeiten im Projekt zusammen. Das Projektteam von "Mehrwert Berglandwirtschaft" hat in einem ersten Schritt jene Leistungen der bäuerlichen Betriebe erhoben, die zwar viel wert sind, den Bauern aber kein direktes Einkommen bringen: Dabei geht es etwa um Ernährungssicherheit, genetische Vielfalt, Wasserspeicherung und mehr. "Das Projekt teilt sich in mehrere Arbeitsschritte auf. Zunächst stand die theoretische Arbeit im Vordergrund, also Daten der Betriebe zu sammeln oder sich anzuschauen, welche wertvollen Sachen vorhanden sind", erklärt Aspalter. Sie zur Kerngruppe des Projektes. Im zweiten Schritt wurden rund 30 Betriebe speziell analysiert. Mehr als 200 Betriebsleiter unterstützen das Vorhaben darüber hinaus mit ihren Informationen. Sie teilten ihre Meinung durch einen Fragebogen mit. "Von Seiten der Landwirtschaft gibt es eine rege Beteiligung. Das ist erfreulich, denn dies ermöglicht uns, unser Projekt umsetzungsorientiert zu gestalten", so Stefan Kirchweger, wissenschaftlicher Leiter von Studia in Schlierbach. Die Leistungen werden in weiterer Folge überprüft und ökonomisch bewertet. Zusätzlich beginnen erste Vorbereitungen für die Entwicklung des Geschäftsmodells.

Kooperation Landwirtschaft & Wirtschaft

"Um die Betriebe zu erhalten, braucht es jetzt gute Kooperationen zwischen der Wirtschaft und der Landwirtschaft, denn jeder landwirtschaftliche Betrieb, jeder Bauernhof ist sehr wichtig", so Aspalter.
Die ARGE besteht aus Vertretern des Vereins „nahtur“, von landwirtschaftlichen Betrieben, der Wissenschaft und der landwirtschaftlichen Verbände. Die ARGE ist auch der Träger dieses EIP-Projektes und Förderwerber. Das Projekt wird zu 100 Prozent von EU, Bund und Land Oberösterreich gefördert.
Wissenschaftliche Partner sind das Studienzentrum Studia in Schlierbach, die FH OÖ - Steyr, HBLFA Raumberg-Gumpenstein, BIO Austria, das eb&p Umweltbüro Klagenfurt und das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und -entwicklung (ÖKL). Weitere Kooperationen bestehen mit dem Regionalforum Steyr-Kirchdorf, der Landwirtschafts- und Wirtschaftskammer, dem Land Oberösterreich und der Leader-Region Nationalpark Kalkalpen.
Infos: mehrwert-landwirtschaft.at/berglandwirtschaft/

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